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Der Teufel wird dich kuessen

Der Teufel wird dich kuessen

Titel: Der Teufel wird dich kuessen
Autoren: Elizabeth Perry
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sah. »Ich bin fertig zur Abreise!« rief er. »Alle Sachen sind bereits gepackt, die Pferde sind satt und ausgeruht, und ich...« Er lachte ein wenig gekünstelt. »Ich fühle mich so wohl wie schon lange nicht mehr.« Zufrieden tätschelte er die Flanke eines seiner Pferde. »Darf ich mich jetzt von Ihnen allen verabschieden und Ihnen nochmals für die Gastfreundlichkeit danken? Ich habe schon lange nicht mehr in solch einem bequemen Bett gelegen.«
    lan Maverick reichte Mr. Hollister die Hand. »Wenn Sie wieder einmal in der Gegend sind, würden wir uns über Ihren Besuch freuen«, bot er dem Fremden an. »Scheuen Sie sich also nicht, bei uns anzuklopfen.« Aufmunternd nickte er ihm zu.
    »Besten Dank.« Kräftig schüttelte Jeremy die Hand des Laird. »Da Ihre Familie zu meinen Tieren und zu mir so freundlich war, möchte ich mich gern ein wenig erkenntlich bei Ihnen zeigen. Ich
    dachte mir, dass ich Ihnen allen hiermit eine kleine Freude machen könnte.« Er zog das Tuch von einem ziemlich großen Etwas und trat zur Seite.
    »Das Bild.« Lauras Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern. »Ich glaube es nicht - er will uns das Bild schenken. Du darfst es nicht nehmen, Anthony.« Plötzlich spürte sie, wie grenzenlose Angst in ihr hochstieg. »Bitte, Anthony, lehne das Geschenk ab. Ich will nicht, dass...«
    Überrascht trat lan Maverick, der Laird von Maverick Castle, näher. Lange betrachtete er das Geschenk, dann nickte er anerkennend. »Es paßt wirklich ausgezeichnet in unsere Galerie. Am Ende des Ganges ist, seit ich denken kann, ein weißer Fleck, der mit den Jahren zwar ein wenig nachdunkelte, sich jedoch noch immer von dem übrigen Mauerwerk abhebt. Dorthin werden wir es bringen.« Mit diesen Worten nahm er Anthony die Möglichkeit, dem Wunsch seiner Frau zu entsprechen und gegen das Bild zu protestieren.
    »Wir werden das Geschenk gern annehmen und in Ehren halten. Vielen Dank, Mister Hollister.« Noch immer betrachtete er das Bild, fuhr mit den Fingern über den kunstvoll geschnitzten Reliefrahmen und blickte dann forschend zu den übrigen Familienmitgliedern hinüber. »Ihr seid sicher einverstanden?«
    Es gab natürlich keine Widerrede, denn das hätte nur einen unnötig schlechten Eindruck von der Familie gemacht. Andrea fand das Bild sogar ausgesprochen imposant.
    Sie trat neben ihren Mann und neigte ein wenig den Kopf, um das Gesicht des Unbekannten auf dem Gemälde besser sehen zu können.,, »Man könnte fast glauben, dieser Unheimliche würde einen direkt ansehen. Ich fühle mich, ehrlich gestanden, regelrecht beobachtet.«
    lan lachte leise. »Dann hängen wir es eben zu«, scherzte er. »Kein Mann außer mir darf dich beobachten.«
    Andrea stimmte in sein Lachen nicht mit ein. »Es sieht zum Fürchten aus, dennoch kann ich gar nicht mehr abwarten, bis es endlich hängt.« Sie strich nun ebenfalls über den rauen Rahmen, meinte jedoch eigentlich den Mann auf dem Bild, der sie auf eine unbegreifliche Weise gleichzeitig anzog und abstieß. »Wenn ich ihm begegnen müßte, würde ich wahrscheinlich tot umfallen vor Schreck.«
    lan legte den Arm um seine Frau und preßte sie für einen kurzen Moment an sich. »Er kann dir nicht mehr über den Weg laufen, Darling. Natürlich ist der Mann schon längst tot, falls es ihn überhaupt einmal gegeben hat«,fügte er hinzu. »Sieh nur die altmodische Kleidung. Ich könnte mir vorstellen, dass er das Überbleibsel einer Familie ist, die ihre Ahnengalerie, aus welchen Gründen auch immer, aufgelöst hat. Solche Bilder haben keinen allzu großen materiellen Wert. Dafür ist der ideelle um so bedeutungsvoller. Ich werde das Bild hineintragen und aufhängen.« Er griff nach dem Geschenk und hob es hoch. »Nochmals vielen Dank, Mister Hollister.«
    Jeremy Hollister saß bereits wieder auf seinem Kutschbock. Er hob grüßend die Hand, zwinkerte Laura noch einmal zu und schnalzte mit der Zunge. Sofort setzten sich die beiden Pferde in Bewegung. »Danke für Ihre Gastfreundschaft!« rief er noch einmal, dann ratterte der Planwagen davon. Bald hatte der unheimlich wirkende Nebel ihn verschluckt.
    »Ein seltsamer Besuch war das«, stellte Andrea Maverick fest. Sie schaute sich um. »Da steht noch etwas, eine Kiste.«
    »Er hat es also nicht vergessen.« Gerührt trat Laura auf das dunkle Etwas zu. Dann blickte sie zu Andrea, die verwundert ihre Reaktion beobachtete. »Als ich gestern Abend seine Schätze inspizierte, versprach Mister Hollister, mir die Kassette zu
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