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Der Teufel wird dich kuessen

Der Teufel wird dich kuessen

Titel: Der Teufel wird dich kuessen
Autoren: Elizabeth Perry
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an.
    Erleichtert atmete sie auf. Eben noch hatte sie geglaubt, sich in einer anderen Welt zu befinden. Wie ein mächtiger Herrscher aus einer vergangenen Zeit hatte der Mann vor ihr gestanden. Sie hatte die Leidenschaft in seinem Blick entdeckt und die Grausamkeit, die in seinem Innern tobte. Jetzt erkannte sie, dass sie sich alles nur eingebildet hatte. Ihre Phantasie war mit ihr durchgegangen, worüber sie sehr froh war.
    »Sieht gefährlich aus, der Junge, nicht wahr?« Jeremy Hollister steckte die Hände in seine Jackentasche und verzog das Gesicht. »Ich fand das Bild inmitten von Schutt und Asche. Ein altes Cottage wurde abgerissen, und die wenigen Habseligkeiten, die die alte Lady noch hatte, wurden einfach zum Abfall geworfen. Einiges konnte ich retten, ehe es endgültig dem Verfall preisgegeben wurde. Dieses Bild und...« Er zögerte einen Augenblick.
    Interessiert trat Laura auf ihn zu. »Was fanden sie noch außer dem Bild?« forschte sie neugierig. Ihr Herz klopfte plötzlich heftig.
    Mr. Hollister zuckte die Schultern. »Das konnte ich bis jetzt nicht erfahren«, gestand er etwas verlegen. »Ich fand eine geschmiedete Kassette, von außen
    wunderschön und alt anzusehen. Jemand muß sich daran bereits zu schaffen gemacht haben, denn am Schloß sind deutliche Kratzer zu erkennen.« Er begann, aufgeregt zu suchen, räumte eine Kiste zur Seite und fand schließlich, wovon er eben erzählt hatte. Die Kassette war nicht sehr groß, jedoch ziemlich schwer. »Ich schenke sie Ihnen. Sie sind eine wunderschöne Lady und verdienen es, dass man Ihnen alle Schönheiten dieser Welt zu Füßen legt. Sehen Sie… « Er deutete auf die etwas hellere Stelle, die erst auf den zweiten Blick auffiel.
    Interessiert strich Laura mit einer Fingerspitze darüber. »Er muß Gewalt angewendet haben, denn das Metall fühlt sich an dieser Stelle ziemlich rauh an«, stellte sie fest.
    Mr. Hollister lachte leise. »Es war yergebliche Mühe«, erklärte er fröhlich. »Das Schloß ließ sich nicht öffnen. Ich nahm diese Kassette natürlich mit, denn sie lag nicht weit von dem Bild entfernt.«
    »Sie sind schon ein seltsamer Mensch, Mister Hollister.« Laura lächelte kaum merklich. »Ich denke, wir sollten uns beeilen, sonst essen die anderen ohne uns. Natürlich sind Sie heute abend unser Gast«, fügte sie hastig hinzu und ließ es zu, dass er ihr galant aus dem Wagen half.
    Das Abendessen verlief in entspannter Atmosphäre. lan Maverick, der Laird des Castles, war natürlich sofort einverstanden gewesen, als Anthony, sein Bruder, ihm von dem unerwarteten Gast berichtete. Freundlich stellte er verschiedene Fragen an Jeremy Hollister, die dieser nur zu gern beantwortete. Es war bereits gegen Mitternacht, als die Familie und auch der Gast endlich zu Bett gingen.
    »Es war ein schöner Abend, findest du nicht auch, Darling?« fragte Anthony seine Frau und griff nach ihrer Hand. Sie lagen schon eine ganze Weile im Bett, aber bis jetzt hatte keiner etwas gesprochen. »Irgendetwas beschäftigt dich«, fuhr Anthony fort. »Ich sehe es deinem Gesicht an. Du bist zwar körperlich anwesend, aber deine Gedanken sind weit weg.«
    Lächelnd drehte sich Laura zu ihm um. »Wie gut du mich doch kennst, Liebster«, sagte sie sanft. »Ich kann mir ein Leben ohne dich und deine Fürsorge nicht mehr vorstellen.« Sie beugte sich zu ihm hinüber und küßte ihn zärtlich auf die Lippen. »Deine Vermutung trifft zu, Darling«, gestand sie. »Jeremy Hollister geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf, oder besser, die Dinge, die er in seinem Wagen hat. Er ist ein äußerst zwielichtiger Mensch, findest du nicht auch?«
    »Da magst du recht haben«, stimmte der Mann ihr sofort zu. »Wenn ich darüber nachdenke muß ich jedoch feststellen, dass wir Menschen alle ein wenig seltsam sind, ein jeder auf seine Weise. Lassen wir ihm also seine kleinen Eigenheiten und freuen uns über seinen Besuch, der ein wenig Abwechslung in unser Leben gebracht hat.«
    »Hast du die seltsame Kassette gesehen? Mr. Hollister will sie mir schenken, wenn er es bis morgen früh nicht schon wieder vergessen hat. Ich wüßte zu gern, was drinnen ist. Darf ich so etwas Kostbares überhaupt annehmen?«
    »Ich denke schon. Vielleicht gelingt es uns sogar, sie zu öffnen«, fuhr Anthony fort.
    Laura atmete erleichtert auf. »Sie ist so schön, dass ich sie immerzu anschauen möchte. Ich denke, sie wird auf dem Schränkchen unter dem Spiegel ihren Platz finden. Etwas Geheimnisvolles geht
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