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Der Teufel wird dich kuessen

Der Teufel wird dich kuessen

Titel: Der Teufel wird dich kuessen
Autoren: Elizabeth Perry
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behaupten, dass dieser Mann mir je gefährlich werden könnte. Da unsere Männer jedoch offensichtlich begeistert sind über dieses Geschenk, wird uns gar nichts anderes übrigbleiben, als dass wir uns damit abfinden. Komm, Laura, lass uns gehen. Ich mag ihn mir nicht länger ansehen.«
    Müde setzte sich Andrea in Bewegung. Sie spürte ihre Beine, und auch ihr Rücken schmerzte unerträglich. Jetzt konnte sie es nicht mehr erwarten, bis sie endlich ihr lang ersehntes Kind bekam.
    »Ich komme gleich«, rief Laura ihr nach, denn ein Gefühl, das sie nicht näher beschreiben konnte, hinderte sie daran, sich von dem Bild zu entfernen.
    »Inzwischen werde ich mich eine Weile hinlegen«, antwortete Andrea. Ihre Hand lag bereits auf der Türklinke, die zu ihrem kleinen Salon führte, in dem auch eine bequeme Liege stand.
    Laura hatte das Gefühl, innerlich erstarrt zu sein. Zu gern wäre sie Andrea gefolgt, hätte sich zwanglos mit ihr unterhalten. Doch ihr Körper war wie gelähmt. Der spöttische Blick aus eisgrauen Männeraugen ließ sie bis ins Innere frieren.
    »Ich will nicht«, flüsterte sie. »Hast du mich verstanden?« Der Klang ihrer eigenen Stimme beruhigte sie ein wenig und brachte sie einstweilen in die Gegenwart zurück. Sie spürte wieder Leben in ihrem Körper, und auch die Angst verschwand langsam.
    Rasch drehte sie sich um und rannte Andrea nach, als ob der Teufel hinter ihr her wäre. Tief in ihrem Innern jedoch wußte sie, dass sie zurückkehren würde, um erneut in die eisblauen Augen zu blicken, die sie unwiderstehlich in ihren Bann zogen.
    Warum nur?
    Sie wußte es nicht und wollte es eigentlich auch gar nicht wissen.
     
    ***
     
    »Mir scheint, du bist nicht sehr glücklich über unsere Errungenschaft, Darling. Ich habe den Eindruck gewonnen, dieser Mann, wer immer er auch sein möge, stört sogar deinen Schlaf.« Besorgt blickte Anthony seine Frau an.
    Laura versuchte zu lachen. »Ich weiß, dass es Unsinn ist«, gestand sie verlegen. »Seit dieses Bild im Haus ist, fühle ich mich verfolgt. Ständig glaube ich, jemanden in meiner Nähe, meist hinter mir, zu spüren. Manchmal fühle ich sogar den leichten Druck einer kräftigen Hand auf meiner Schulter.« Unsicher blickte Laura ihren Mann an.
    »Vielleicht sollten wir es doch in den Keller verbannen«, überlegte Anthony. »Wenn es dich so sehr ängstigt, wird lan meinem Vorschlag sicher zustimmen.«
    »Bitte, sag ihm nichts, Darling«, wehrte die junge Frau erschrocken ab und strich sich das lange, kastanienbraune Haar zurück. »lan hängt an dem Bild, das ist mir sofort aufgefallen. Ich kann es ihm leider nicht nachempfinden. Die Freude dürfen wir ihm jedoch nicht nehmen. Ich habe ihn einige Male vor dem Bild stehen sehen und den Mann nachdenklich betrachten. Was er sich dabei wohl gedacht hat?«
    »Vielleicht sucht er, genau wie ich, nach kleinen Familienähnlichkeiten. Ich weiß nicht, weshalb wir noch immer vermuten, er sei unser eigener Urahn. Diese Möglichkeit ist natürlich an den Haaren herbeigezogen, und doch...«
    »Was meinst du damit?« Laura nahm ihre Teetasse und nippte daran. »Willst du noch ein Stück Kuchen?«
    Der Mann lehnte dankend ab. »Ich mache mir nicht viel aus diesem Gebäck.« Er schob seinen Teller zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich könnte mir vorstellen, dass lan genau wie ich bemerkt hat, dass der Unbekannte nicht nur dieselbe Gesichtsform hat wie die männlichen Mavericks, sondern dass...«
    »Hör auf, Anthony, ich bitte dich«, unterbrach Laura ihren Mann erschrocken. »Ich will nichts mehr davon hören. Der Gedanke, für unser Kind solch einen finsteren Ahnherrn ausgesucht zu haben, bereitet mir fast körperliche Schmerzen.«
    »Es läßt sich nicht leugnen, dass gewisse Anzeichen, selbst wenn sie noch so gering sind, Grund für die Vermutung sind, dass es sich bei diesem Mann um einen Urahn aus unserer Familie handelt.« Anthony war unvermittelt sehr ernst geworden.
    »Vom ersten Moment an erging es mir wie dir. Ich wurde in seinen Bann gezogen. Er hat etwas an sich, das mich anzieht undgleichzeitig abstößt. Hast du dir schon einmal seine Stirn angesehen? Vergleiche sie mit der von lan, ebenso der sanfte Schwung seiner Augenbrauen. Wie...«
    »Bitte, Anthony...«
    »Mein Gefühl sagt mir, dass mit diesem Bild etwas nicht stimmt. Es muß wohl einen bestimmten Grund geben, dass es ausgerechnet bei uns gelandet ist.«
    »Das glaube ich auch«, stimmte Laura aufgeregt zu. »Ich kann
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