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Der Tanz Der Klingen

Der Tanz Der Klingen

Titel: Der Tanz Der Klingen
Autoren: Dave Duncan
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würdig, in einem Atemzug mit den größten Helden in den Chroniken unseres Ordens genannt zu werden. Ich lege diesem Schreiben eine förmliche Erklärung seines Todes für die Aufnahme in die Litanei der Helden bei. Da diese sich traditionsgemäß auf die nackten Tatsachen beschränkt, bitte ich Eure Lordschaft inständig, darüber hinaus in der Halle und im gesamten Orden zu verkünden, dass Sir Raunzer mit bloßen Händen den Übeltäter gemetzelt hat, der für die Tode von Sir Bernard, Sir Clovis, Sir Ost, Sir Richey, Sir Kühn und Sir Yorick verantwortlich war. Dadurch sühnte er ihr Ableben ebenso wie jenes zahlreicher anderer, sogar sein eigenes.
    Mein Mündel war von Sir Raunzers Opfer so bewegt, dass Ihro Gnaden erwog, ihm zu Ehren eine Statue zu errichten, jedoch nach Beratungen zu dem Entschluss gelangte, dass nach seinem Ableben kein wahres Ebenbild geschaffen werden könnte und ein solches Denkmal in einem fernen Land, in dem unser Orden unbekannt ist, von geringem Wert wäre. Als mir die Ehre zuteil wurde, in dieser Angelegenheit um Rat gefragt zu werden, wagte ich vorzuschlagen, dass es eine passendere Würdigung wäre, in Gedenken an Sir Raunzer Mittel für die Instandsetzung und -haltung von Eisenburg zu stiften, dessen Gebäude und Einrichtung sehr unter dem Alter zu leiden haben, wie Eure Lordschaft nur allzu gut wissen. Mein Mündel hat diesem Vorschlag mit Freuden zugestimmt und sendet Euch durch die Hand Sir Radus eine höchst großzügige Zuwendung, die Ihro Gnaden Euch bitten, im Namen unseres Ordens anzunehmen. Die Stiftungsurkunde ermöglichen Eurer Lordschaft und sämtlichen nachfolgenden Großmeistern den Einsatz der Mittel nach eigenem Ermessen zugunsten aller Anwärter in den kommenden Jahren.
    Ferner überbringt Sir Radu Euch persönlich ein Paket von Meister Glockmann, das meines Wissens bestimmte geldliche Mittel enthält, die Eure Lordschaft ihm zur Verfügung gestellt haben, die er jedoch nun nicht mehr benötigt und Euch deshalb mit herzlichstem Dank zurückschickt, dem ich mich, nachdem ich nunmehr davon erfahren habe, anschließen möchte.
    Ich bedauere, dass es mir durch feierliche Eide untersagt ist, Euch alles preiszugeben, was ich Euch mitteilen möchte, und insbesondere weise ich Eure Lordschaft daraufhin, dass Sir Radu nicht mit Meister Glockmanns derzeitigen Umständen vertraut ist. Ich kann Euch lediglich versichern, dass es Letzterem bestens geht, er eine höchst befriedigende, bedeutungsvolle und seinen Fähigkeiten entsprechende Beschäftigung gefunden hat und mit einer Dame angesehensten Ranges und großen persönlichen Liebreizes vermählt ist.
    Meine eigenen glücklichen Umstände kann Sir Radu Euch nach Belieben schildern. Obwohl die Pflichten einer Einzelklinge durchaus belastend sein können, ernannte mich Seine Königliche Hoheit großzügigerweise zum Befehlshaber der Palastwache und gewährte mir Mittel und die Befehlsgewalt, Helfer auszubilden, die bereits in der Lage sind, mir meine Bürde zu erleichtern. Es ist ein erhebliches Vorrecht, in einem königlichen Palast zu weilen! Womöglich überrascht es Euch, von meiner Ehe mit der einstigen Schwester Gertrude vom Orden der Weißen Schwestern zu erfahren, die uns auf unserer Reise begleitet und bisweilen vor Gefahren gerettet hat. Doch unsere Vereinigung beschert uns beiden großes Glück und wird vermutlich, noch bevor Ihr diese Worte lest, mit Nachwuchs gesegnet sein.
    Abschließend kann ich Eurer Lordschaft stolz mitteilen, wenngleich meine Freude durch das vorzeitige Ableben Sir Raunzers getrübt ist, dass die Mission, mit der Ihr uns letzten Sommer betraut habt und auf die wir uns voll Beklommenheit und mit geringsten Erfolgsaussichten begaben, zu einem erfolgreichen Ende gebracht wurde. Wenngleich wir gefahrvolle Augenblicke durchleben mussten, ist unser Mündel wohlbehalten in seiner Heimat eingetroffen. Und unsere Bemühungen haben dazu beigetragen, Krupinas Probleme zu lösen, sodass sich das Reich mittlerweile wieder der Herrschaft eines umsichtigen und wohlwollenden Großherzogs erfreut und die königliche Blutslinie rechtmäßig für künftige Generationen gesichert ist. Fürst Volpes Rolle in den aufwühlenden Ereignissen, die sich vor etwa einem Jahr zutrugen, erwies sich nach eingehender Betrachtung durch Meister Glockmann als falsch verstanden, und es ist eine mir bekannte Tatsache, dass Probst Volpe und Seine Königliche Hoheit nunmehr besser miteinander auskommen als in vielen Jahren der
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