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Der Tag der Rache. Private Berlin

Der Tag der Rache. Private Berlin

Titel: Der Tag der Rache. Private Berlin
Autoren: James Patterson , Mark Sullivan
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dem Waisenhaus 44 gehörten und den Mattie bei ihrem ersten Besuch bereits gesehen hatte, stand in der Tür und blickte über den Lauf seiner doppelläufigen Schrotflinte hinweg. »F allen lassen!«, wiederholte Eberhardt. »I ch weiß, wie man diese Waffe benutzt!«
    Falk ließ Ilona los und den Schraubenzieher fallen.
    »A uf den Boden legen!«, rief Mattie Falk zu. »M it dem Gesicht nach unten! Hände so, dass er sie sehen kann!«
    Falk blickte erst schockiert und ungläubig, dann mürrisch verstimmt zu Mattie, während er sich auf den Boden legte.
    Entsetzt ging Eberhardt um Mattie herum. »M ein Gott, was hat er Ihnen angetan.«
    »E r hat eine Waffe«, warnte Mattie ihn. »D a drüben. Und ein Sturmfeuerzeug.«
    Sie behielt Falk im Auge, der mit hinter dem Kopf verschränkten Fingern, aber wachsam und mit angespanntem Körper auf dem Boden lag.
    »H ab sie«, sagte Eberhardt und warf die Pistole und den Brenner aus dem Fenster.
    »B itte, schneiden Sie mich los«, bat Mattie ihn.
    Eberhardt zog ein Messer heraus und schnitt die Kabelbinder an Matties Handgelenken auf, die höllisch brannten. Dann legte er die Schrotflinte zur Seite, zog den Regenmantel aus und legte ihn Mattie um.
    Sie bedankte sich bei ihm und ging zu Niklas, um ihn zu befreien. Ihr war schwindlig, sie drohte in Ohnmacht zu fallen, doch die Freude, Niklas befreien zu können, gab ihr Kraft. Er sprang zu ihr auf. »M ami«, schluchzte er.
    Mattie nahm ihn fest in die Arme, Tränen liefen ihr über das Gesicht, als sie ihn auf den Kopf küsste. »E s tut mir so leid, dass du…«
    »I ch dachte, er würde uns umbringen.«
    »N ein, nein, Schatz«, flüsterte Mattie. »D as schafft er nicht.«
    Eberhardt band Ilona los und half ihr auf die Beine. »H aben Sie sie im Schlachthaus gesehen?«, fragte sie Mattie, während sie Mühe hatte, aufrecht zu stehen. »I lse, meine ich?«
    Mattie hatte einen Kloß im Hals. »I ch konnte es Ihnen nicht sagen. Ich habe es einfach nicht übers Herz gebracht.«
    »I ch hatte noch Hoffnung«, sagte Ilona mit der Stimme eines kleinen Mädchens. »A ber jetzt…« Sie wirbelte herum und trat Falk mit voller Wucht in die Rippen. »D u verdammtes Dreckschwein!«, schrie sie, als drohte ihr der völlige Zusammenbruch. »D u hast Ilse und Chris und Greta umgebracht.« Sie versetzte ihm noch einen Tritt. »D u hast unsere Mütter umgebracht. Du hast sie Dinge gestehen lassen, die sie nie getan haben. Warum?«
    Mattie packte sie und zog sie fort.

1 30
    Ich liege voller Erregung auf dem Boden. Ich spüre die Tritte, die Ilona mir versetzt hat, doch ich liebe diesen pochenden Schmerz. Und ich höre den Schmerz in ihrer Stimme und liebe das Leben noch mehr.
    »W arum?«, wiederhole ich mit einem Grinsen. »W eil es mir gefällt. Mir gefällt es, dabei zu sein, wenn die Lichter ausgehen. Und mir gefällt es noch mehr, sie auszuschalten. Mir gefällt es, dabei zu sein, wenn das Leben aus ihnen weicht, und den Tod zu schmecken, zu riechen und zu hören. So einfach ist das. War es schon immer. Kuh, Schwein, Mutter, Kind. Für mich ist das immer dasselbe.«
    Der Bauer stellt sich links von mir auf. Aus dem Augenwinkel heraus sehe ich seine Gummistiefel. »W as für ein Tier sind Sie bloß?«, fragt er mich.
    »E in Raubtier«, antworte ich. »W ussten Sie das nicht? Töten liegt uns im Blut.«
    Eberhardt kommt zwei Schritte auf mich zu, als wollte er mir ebenfalls einen Tritt verpassen. Doch dann höre ich über dem Prasseln des Regens in der Ferne Sirenen. Der Bauer bleibt stehen. Er hört sie auch. Ein paar vorsichtige Schritte entfernt er sich wieder von mir.
    Und plötzlich splittert und knackt das Holz unter seinem linken Gummistiefel. Bis zum Oberschenkel versinkt er im morschen Boden und wird heftig nach hinten gerissen. Ich springe auf, noch bevor ich merke, dass er seine Waffe fallen lässt. Nach zwei raschen Schritten trete ich zweimal gegen sein Kinn. Sein Kopf schnellt nach hinten. Er ist sofort tot. Ich wirble herum und suche nach Mattie.
    Doch sie ist bereits an mir dran.
    Sie knallt mir mit einem Stück Holz gegen den Brustkorb. Verblüfft sinke ich auf die Knie. Sie kommt auf mich zu, um mich erneut zu schlagen, doch ich lasse mich auf meinen Hintern fallen und meine Füße nach vorn gegen ihre Knöchel schnellen. Sie knickt ein und stürzt. Rasch springe ich auf und trete ihr in den Bauch. Sie stöhnt.
    Die Sirenen sind näher gekommen.
    Ich blicke Mattie Engel an. »Z eit für den Nächsten, würde ich
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