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Der Tag der Rache. Private Berlin

Der Tag der Rache. Private Berlin

Titel: Der Tag der Rache. Private Berlin
Autoren: James Patterson , Mark Sullivan
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wollte sie, schizophren wie sie ist, gegen einen Schrecken ankämpfen, bis das Licht in ihr ausgeschaltet wird. Sie wendet den Kopf zur Seite und summt ein Kinderlied.
    »D u erinnerst dich«, sage ich und knacke anerkennend mit der Kehle. Dann reiße ich Mattie Engel hoch, schubse sie rückwärts und befehle ihr, sich mit den Händen über dem Kopf wieder hinzuknien. Anschließend schiebe ich einen Stahlhaken durch ihre Fesseln. Der Haken hängt an einem Seil, und dieses wiederum läuft durch einen Flaschenzug am Deckenbalken.
    »A ufstehen!«, befehle ich ihr und ziehe das Seil stramm, bis ihre Arme nach oben gereckt sind. Ich gehe um sie herum und lächle. »S o, schon besser, meinen Sie nicht, hm?«
    »L assen Sie meinen Sohn gehen«, fleht sie. »B itte. Er ist unschuldig.«
    »I hr zwei seid wie eine alte Schallplatte«, schnauze ich. »W enn das schon nicht bei Ilonas oder Chris’ Mutter oder bei einer der anderen funktioniert hat, wieso glaubt ihr dann, das könnte bei euch funktionieren? Was macht euch so besonders?«
    Ich gehe zu Niklas, ziehe das Klebeband von seinem Mund, kehre zu Mattie zurück und schlitze mit einem scharfen Messer ihre Bluse und ihren BH auf. So präsentiere ich sie stolz ihrem Sohn. Das Messer fest gegen ihre Brust gedrückt, werfe ich ihm einen anzüglichen Blick zu. »D u liebst doch deine Mama, hm?«

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    Niklas begann vor Angst um seine Mutter zu weinen. »W arum tun Sie das?«
    Mattie fühlte sich durch Niklas’ Scham noch weiter erniedrigt. Ihr wurde klar, warum Falks Methode so gut funktioniert hatte. Sie sah ihn von oben bis unten an, bemerkte die Erregung in seinem Gesicht und in seiner Hose und erinnerte sich, was Genevieve, die Prostituierte, ihr erzählt hatte.
    Mattie kochte vor Wut. »Z eig ihm nichts, Niklas. Er will deine Angst sehen. Zeig sie ihm nicht. Egal, was passiert, tu es nicht.«
    Niklas zögerte, presste aber die Lippen fest aufeinander und nickte seiner Mutter mit starrem Blick zu.
    Mein tapferer, kleiner Junge, dachte Mattie.
    Falk sah Mattie an und verzog die Lippen, als würde sie ihm den Spaß verderben. Dann zuckte er mit den Schultern. »D as ist okay. An Schmerzen habe ich auch meine Freude.« Er ging um sie herum und zerrte an dem Seil.
    Die Fesseln schnitten sich in Matties Handgelenke, und sie hatte das Gefühl, als würden ihre Schultern ausgekugelt. Noch nie hatte sie einen solchen Schmerz gespürt. Sie biss sich auf die Lippen, um nicht zu schreien und ihren Schmerz nicht zu zeigen. Doch schließlich konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. Das unkontrollierte Wutgeheul, das aus ihrer Kehle dröhnte, klang wie das eines anderen Menschen.
    Als Falk um sie herumtrat, leuchteten seine Augen wie die eines Kindes im Vergnügungspark. Mattie weigerte sich, ihn anzusehen, konzentrierte sich stattdessen auf Niklas, der zur Wand zurückgewichen war und zitternd versuchte, sein Weinen zu unterdrücken. »M ama«, flüsterte er.
    Ohne zu antworten, bündelte Mattie ihre Wut und kanalisierte sie, beugte ihren Körper und trat nach Falk. Leider verpassten ihre Schuhspitzen seine Leistengegend, trafen ihn aber wenigstens hart am Oberschenkel.
    Nach dem ersten Schock lachte er erfreut. »S ie sind erst die Zweite, die das je versucht hat. Hat beim ersten Mal aber auch nicht geklappt.«
    Durch den Tritt hatte sich der Kabelbinder nur noch tiefer in ihr Fleisch geschnitten. Der Schmerz war unerträglich. Schwarze Flecken tanzten vor ihren Augen, und sie fürchtete, ohnmächtig zu werden.
    Jetzt trat Falk hinter sie und ließ das Seil so weit herab, dass sie, die Arme immer noch nach oben gereckt, mit den Füßen wieder auf dem Boden stand.
    »M ama, du blutest!«, rief Niklas.
    Benommen sah Mattie auf. Blut sickerte aus den Wunden an ihren Handgelenken.
    »H aben Sie das den Müttern im Schlachthaus auch angetan?«, keuchte sie, als Falk wieder vor sie trat. »S ie an Fleischerhaken aufgehängt?«
    »I ch musste die Kadaver doch irgendwie bewegen.«
    »I ch bin kein Kadaver.«
    »A ber bald werden Sie einer sein.«
    Er deutete mit seinem Messer auf Niklas und drückte anschließend die Spitze gegen Matties Rippen gleich unterhalb der Brust. »S o wird man Sie, Ihren Sohn und Ilona finden– aufgehängt wie Kadaver.«

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    Liebe Freunde, ich muss zugeben, ich habe einen solchen Spaß, vor allem weil der auf das Dach trommelnde Regen in tröstender Weise alles um mich herum dämpft und ich mich so auf die Freuden meines letzten Spiels konzentrieren kann –
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