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Der Tag der Rache. Private Berlin

Der Tag der Rache. Private Berlin

Titel: Der Tag der Rache. Private Berlin
Autoren: James Patterson , Mark Sullivan
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Geräuschs.
    »G eht langsam rein«, höre ich eine leise Stimme. »L asst ihn zuerst sprechen.«
    In dreißig Meter Entfernung ein rechteckiger, sehr viel hellerer Schimmer. Er sieht auf sein Handy hinab.
    Bescheuerter Zeitpunkt, um eine SMS zu schreiben. Ich drücke zweimal ab. Beide Schüsse treffen, wie ich höre, auf Fleisch und Knochen, ein Keuchen, ein Husten und dann ein zufriedenstellendes krachendes Geräusch, das bald von dem auf das Blätterdach prasselnden Regen übertönt wird.

1 23
    »T om?«, murmelte Mattie in ihr Mikrofon, während sie auf die Ruine des Waisenhauses zugingen. Sie hatte ihn keuchen und husten gehört. Jetzt hörte sie in ihrem Ohrhörer nur noch Rauschen und den Regen.
    »W as ist los?«, flüsterte Ilona. »S timmt was nicht?«
    Eine Sekunde lang wusste Mattie nicht, was sie tun sollte. Dieses Keuchen und der Husten. Aber andererseits war es egal. Irgendwo in den Ruinen steckte Niklas. Sie hatte vor, ihn lebend dort herauszuholen.
    Lebend, sagte sie sich immer wieder, als sie ihre Waffe herauszog und, gefolgt von Ilona, die Stufen zur Veranda hinaufstieg. Sie traten durch den kaputten Vordereingang, gingen weiter an dem Büro vorbei, das Henriette Ladwig gehört haben musste.
    »F alk!«, rief Mattie, als sie die Treppe erreicht hatten. Da sie nur den Regen und den Wind hörten, sahen sie im Speisesaal und in der Küche nach. Nichts. Sie kehrten zur Treppe zurück. »F alk!«, rief Mattie erneut.
    »L assen Sie die Waffe fallen«, sagte Falk aus der Dunkelheit heraus. »W erfen Sie sie hinter sich.«
    Mattie zögerte.
    »W erfen Sie die Waffe weg, wenn Sie Ihren Sohn jemals wiedersehen wollen.«
    Die Pistole schepperte hinter Mattie über den Boden.
    »T aschenlampe auch«, verlangte Falk.
    Sie gehorchte und sah Ilonas und ihren eigenen Schatten vor sich auf den Stufen der alten Treppe, als Falk sie mit ihrer Lampe anleuchtete.
    »H ochgehen«, befahl er und ließ dieses Knackgeräusch in seiner Kehle hören.
    Ilona bekam Panik und versuchte abzuhauen, doch Falk packte sie am Haar und riss sie zu Boden. Sie begann zu kreischen.
    »S chrei, so viel du willst«, zischte Falk. »N iemand wird dich hören. Wir sind kilometerweit im Nichts, und wir haben noch was zu erledigen.« Er funkelte Mattie an. »G ehen Sie nach oben. Ihr Sohn wartet auf Sie.«
    Mattie ging im Dunkeln die Treppe hinauf, hinter ihr Ilona, die vor Schmerzen stöhnte. Oben ließ Falk sie den Flur entlang in einen Raum treten, der an der Rückseite des Waisenhauses lag und auf Felder und Wälder hinausging. Der Schein der Taschenlampe durchschnitt den dunklen Raum. Mattie glaubte ein Seil vom Deckenbalken hängen zu sehen, bevor das Licht wieder über den Boden streifte.
    Falk befahl ihnen, sich hinzuknien. Als sie das getan hatten, wies er sie an, die kugelsicheren Westen auszuziehen und ihre Hände hinter den Köpfen zu falten. Er stand die ganze Zeit über hinter Mattie, weswegen sie sein Gesicht nicht genau sehen konnte. Er fesselte sie an Hand- und Fußgelenken mit Kabelbindern, bevor er sich vor sie stellte.
    Im schrägen Licht der Taschenlampe ähnelten Falks Gesicht und Kopf denen einer Schaufensterpuppe. Schädel und Augenbrauen waren rasiert, die Ohren fest nach hinten gezogen, und seine Haut war seltsam glatt. »G laubt ihr etwa, dass ihr hier noch einmal rauskommt, hm?«, sagte Falk. »E uer Freund, Tom Burkhart, dieser große Kerl? Ich habe ihm zwei Kugeln in die Brust gejagt. Er wird nie wieder irgendwo sein.«
    Matties Herz sank zehn Stockwerke tief. Tom? Tot? In Gedanken sah sie ihn vor sich, wie er am Vormittag Eier Burkhart gemacht und über einen von Niklas’ Witzen gelacht hatte. Ihre Angst wurde unerträglich. »W o ist mein Sohn?«, wollte sie wissen.
    Falk ging zu einer Tür in der Ecke des Zimmers und zog Niklas ins Licht. Er war ebenfalls gefesselt, sein Mund mit Klebeband verschlossen.
    »N icky!«, rief Mattie.
    Mit glasigen Augen begann Niklas zu wimmern, als er seine Mutter sah.
    »L ass ihn gehen!«, rief Ilona Frei. »D u hast mich. Du hast, was du wolltest!«
    Falk lachte. »S oll ich mir etwa den Spaß entgehen lassen, Ilona? Hm? Ich glaube nicht.«

1 24
    Meine Freunde, ich zünde die Gaslaterne an, die ich speziell zu diesem Anlass mitgebracht habe.
    »E rinnerst du dich an die Laternen, Ilona?«, frage ich. »D as sanfte, flackernde Licht, bei dem du im Schlachthaus immer gespielt hast?«
    Ilona starrt wie hypnotisiert auf die Laterne, die Mundwinkel nach außen gezogen, als
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