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Der Tag, als das Ufo-Pony in unseren Garten krachte

Der Tag, als das Ufo-Pony in unseren Garten krachte

Titel: Der Tag, als das Ufo-Pony in unseren Garten krachte
Autoren: Karin Müller
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fehlerhafte Äußerung“, stellte Neila ungerührt fest. Doch Mats blieb keine Zeit, etwas darauf zu erwidern.
    Denn schon mahnte das Pony: „Festhalten!“ Und erneut ging es mit Lichtgeschwindigkeit um die halbe Welt.

Kapitel 7

    … in dem Neila ein vorläufiges Zuhause bezieht, alle in Gammastunden rechnen üben und plötzlich den blitzgestrahlten Professor vermissen.
     
    Kathi hätte ihr ganzes Taschengeld für ein einziges Pfefferminzbonbon gegeben. Diese Lichtgeschwindigkeit war wirklich nichts für ihren empfindlichen Magen. Außerdem ging ihr das alles viel zu schnell. Schon waren sie wieder irgendwo gelandet. Wie sollte man denn bitte schön all diese Eindrücke verarbeiten können? Sie hatte nicht mal eine Kamera dabei. Immerhin roch es hier etwas besser als auf Island.
    „Wo sind wir?“, fragte sie schließlich, rieb sich den Bauch und sah sich um.
    Zwischen wilden Brombeerhecken, Büschen und Bäumen lugte ein vorwitziges graufalbes Fohlen hervor. Keck steckte es seine Nüstern in den Wind und sog mit gekräuselten Lippen Neilas Witterung in sich auf. Dann stürmte es mit schrillem Wiehern zurück zu seiner Mutter, die etwas abseits mit ihrer Herde graste. Diesmal löste sich kein Leittier aus der Gruppe. Alle standen mit alarmiert erhobenen Köpfen und starrten den Besuchern fluchtbereit entgegen.
    „Wer seid ihr?“, übersetzte Neilas MP3-Player. Und dann schnarrte eine deutlich kindliche Stimme „Boah, bist du hässlich!“
    „Das sind Menschen, sie haben nur zwei Beine und eine rudimentäre Teilbehaarung“, beschwichtigte Neila. „Sie können nichts dafür.“
    „Nein, dich meine ich!“, stellte das vorlaute Fohlen richtig. „Wieso glitzerst du so? Ist das da üblich, wo du herkommst? Du hast ja nicht mal einen Aalstrich!“
    „Das ist meine Schutzfarbe gegen die freien Radikale in eurer Atmosphäre“, antwortete Neila pikiert. „So was weiß doch jedes halbwegs gebildete Pferd. Dann nehme ich an, dass ihr euch ebenfalls nicht mit Raumfahrtechnik auskennt und mir Treibstoff zur Verfügung stellen könnt?“ Die Dülmener Ponys schüttelten die Köpfe und wichen ein paar Meter zurück.

    „Was sind Radikale?“, wandte sich Kathi leise an ihren Bruder.
    „Das sind Spinner, sagt Papa“, flüsterte Mats zurück.
    Kathi runzelte die Stirn.
    Neila seufzte. „Äußerst unbefriedigend.“
    Und Kathi ging es genauso.
    „Möchtest du bei uns bleiben?“, fragte da eins der Wildpferde. Neila spitzte für einen Moment die Ohren, ließ sie aber gleich wieder hängen. „Nein danke“, erwiderte sie kaum hörbar und trottete zurück zu den Kindern.
    „Du könntest auch bei uns bleiben“, schlug Kathi leise vor. „Es wird sich ja niemand melden auf Papas Anzeige und Mama hat einen Platz für dich reserviert im Reitstall und …“
    „Negativ“, unterbrach Neila. Doch diesmal klang es nicht so herrisch wie sonst, sondern eher tieftraurig und mutlos. „Ich möchte nach Hause.“
    „Vielleicht können wir dir ja doch helfen?“, schlug Mats vor. „Was für Treibstoff benötigst du denn? Was brauchst du, um dein Ufo zu reparieren?“
    Neila schüttelte den Kopf. „Das kennt ihr nicht, ihr seid Menschen. Ihr kommt nicht mal vom selben Planeten wie ich.“
    „Versuch es doch einfach“, bat nun auch Kathi. „Wir haben immerhin MP3-Player, die du als Sprachkonwerdingsda umbauen kannst. Du wirst schon einen Ersatzkraftstoff finden, mit dem du wieder heimfliegen kannst.“
    „Wo ist überhaupt dein Raumschiff?“, fragte Mats. Doch bevor Neila darauf antworten konnte, hörten sie alle plötzlich ein Knurren, das wie ein schreckliches wildes Tier klang. Die Dülmener Ponys wichen zurück und auch Neila starrte einen Augenblick irritiert in die Richtung, aus der das bedrohliche Geräusch gekommen war.
    „Entschuldigung“, murmelte Mats verlegen und mit hochrotem Kopf, als Neila interessiert auf seinen Bauch starrte.
    „Das war mein Magen. Ich hab doch gesagt, dass ich Hunger habe. Können wir bitte jetzt bald nach Hause reiten?“
    Das Ufo-Pony verdrehte schweigend die Augen.
    Kathi zog sich stöhnend auf Neilas Rücken und kniff die Augen zu. Ihre Mutter schwörte Stein und Bein, dass das half, wenn einem schlecht war. Und außerdem tat es gut, mal eine Weile keinen hungrigen Bruder und kein dauernörgelndes Ufo-Pony zu sehen. Sie brauchte dringend eine Pause. Doch in Lichtgeschwindigkeit brachte Neila sie auch schon wieder zurück.
    Im Reitverein bereiteten die Eltern der Geschwister
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