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Der Tag, als das Ufo-Pony in unseren Garten krachte

Der Tag, als das Ufo-Pony in unseren Garten krachte

Titel: Der Tag, als das Ufo-Pony in unseren Garten krachte
Autoren: Karin Müller
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sich alle fragen, was wohl als Nächstes passieren wird, ein Professor ohnmächtig wird – und ein Pony abhebt.
     
    Draußen dämmerte es, und das Quietschen der Futterkarre kündigte die Reitlehrerin an, die begann, die abendliche Kraftfutter-Ration zu verteilen. Und da fiel Kathi die Lösung ein. Es war genauso offensichtlich, wie der alte Kasimir gesagt hatte.
    „Noch 15 Minuten“, schnarrte der MP3-Player unerbittlich.
    „Wie sollen wir denn so schnell ein …?“
    Kathi unterbrach ihren Bruder rüde. „Ich hab’s! Kraftfutter! Neila braucht Kraftfutter! Neila, hast du schon mal Hafer gefressen? Du bist ein Hafermotor!“
    „Negativ. Ich bezweifle, dass getrocknete Körner eine geeignete Nahrungsquelle sind.“
    „Ach Quatsch“, rief Kathi über die Schulter zurück. Sie war bereits losgesaust, um einen Eimer für Neila zu besorgen.
    „Kathi, das ist viel zu viel“, rief ihr auf dem Rückweg die Reitlehrerin hinterher, als sie mit vier Futterschaufeln voll Hafer zurückgerannt kam. „Das Pony sticht der Hafer oder es kriegt Kolik!“
    „Hier, probier mal!“, keuchte Kathi atemlos und hielt Neila die Haferschüssel vor die gerümpfte Pferdenase.
    Angewidert verdrehte das Pony die Augen und knurpste mit gekräuselten Lippen auf den harten Körnern herum.
    „Ekelhaft“, behauptete es. „Ich weiß wirklich nicht, ob mein Verdauungssystem darauf ausgelegt ist … Noch 12 Minuten.“
    Mats wickelte eine braunfleckige Banane aus seiner Jackentasche. „Hier, die hatte ich ganz vergessen. Vielleicht rutscht es damit besser? Ich hab leider gerade kein Zementpulver da.“
    Neila beäugte skeptisch, wie er die exotische Frucht schälte. Doch bevor sich irgendjemand darüber wundern konnte, dass Neila nicht die haferpanierte Banane aus dem Eimer fischte, sondern nach der Schale schnappte, flog plötzlich die Stalltür auf, und herein polterte Professor Kabatuk.
    „Jetzt hab ich euch!“, rief er aus. „Und diesmal führt ihr mich nicht an der Nase herum! Ich will jetzt auf der Stelle dieses Alien haben, um damit Experimente durchzuführen. Ich bin Ufo-Forscher, und das wird mich mit einem Schlag reich und berühmt machen. Oder von mir aus auch nur reich!“
    „Hä?“, machten Kathi und Mats und schoben sich erneut vor das Pony. Kathi hielt den Hafereimer schützend vor sich gestreckt und Mats griff nach einer Mistgabel. „Sind das die Nebenwirkungen vom Blitzstrahlen?“, raunte er Neila zu.
    Neila nickte. „Offensichtlich bringt es bei euch Zweibeinern das wahrhaftige Innere nach außen, den wirklichen Charakter.“
    „Dann ist Mama ja echt eine ganz liebe“, stellte Mats nachdenklich fest.
    „Hört auf zu philosophieren, dafür haben wir jetzt keine Zeit“, schimpfte Kathi.
    „Es bleiben zehn Minuten“, bestätigte Neila.
    „Gebt mir das Pony!“, drohte der Professor. „Sonst …“ Wild fuchtelte er mit seinem Konverter herum.
    „Was ist denn plötzlich mit mir los?“, platzte Neila dazwischen. Verwundert sahen die Geschwister sie an. Neilas Bauch war seltsam prall und ganz kugelig. Und noch bevor der Professor seine Drohung aussprechen konnte, musste das Ufo-Pony pupsen.
    Eine gelbe Stichflamme schoss unter seinem Schweif hervor, und eine bläulich grüne Wolke breitete sich im Stall aus.

    „Boah, das stiiiinkt!“, kreischte Kathi entsetzt und griff sich flugs mit einer Hand an die Nase. „Nase zunassen!“, rief sie.
    Mats tat es ihr nach. „Nas naub ich netzt nicht!“, näselte er begeistert.
    Doch der Professor hielt mit beiden Händen eisern seinen pfeifenden Metallkasten umklammert. So kam es, dass er tief einatmete. Mit überraschtem Gesichtsausdruck wollte er etwas sagen, aber er brachte keinen Ton heraus, hustete, hustete noch einmal und wurde ohnmächtig. Glücklicherweise landete er mit dem Kopf auf dem weichen Stroh. Allerdings versetzte ihm sein Metallkasten eine Sekunde später dann doch eine Beule.
    „Von dem daraus folgenden Gedächtnisschwund bin ich nicht Verursacher!“, stöhnte Neila. Ihr Bauch gluckerte und rumpelte.
    „Ich vertrage wohl keinen Hafer“, quäkte es leidend aus dem MP3-Player. Doch nach einer Pause sprach Neila weiter und ihre Stimme klang plötzlich geradezu begeistert: „Aber das ist … das könnte … Wenn ich den Methangas-Ausstoß in Antriebsenergie umwandle … und zusammen mit dem Magnesium-Anteil der Banane … Ich muss rechnen …“, haspelte sie. Endlich verzog sich die stinkig grüne Methan-Pups-Wolke. „Was meint sie
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