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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr
Autoren: Shirlee Busbee
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Ormsby nahm die Pistole und rief mit ruhiger Stimme:
    »Herein!«

Epilog
    I ch muss nicht mit ihr nach Sherbrook Hall, das weißt du«, bemerkte Asher eher beiläufig eines schönen Morgens im August, beinahe genau ein Jahr nach dem Tag, an dem Bertram Beverley sich das Leben genommen hatte.
    »John könnte sie begleiten. Ich muss es nicht sein.« Als Juliana ihn unbeeindruckt anschaute, fügte er beinahe verzweifelt hinzu:
    »Ich glaube, ich sollte dich und Vincent nicht alleinlassen.«
    Fast gleichzeitig blickten Juliana und Asher auf das schlafende Kind in ihren Armen. Juliana missachtete, was üblich für die meisten Damen ihres Standes war, und verzichtete auf eine Amme. Eben hatte sie ihren kleinen Sohn fertiggestillt. Ihr Sohn, davon war sie ohne jeden Zweifel überzeugt, war das allerschönste Baby in ganz England – und Asher pflichtete ihr aus vollem Herzen bei.
    Mittlerweile beinahe ein Vierteljahr alt und nach seinem Großvater väterlicherseits benannt, war Vincent unverkennbar Ashers Sohn. Er hatte das schwarze Haar seines Vaters geerbt und dessen dunklen Teint; obwohl seine Augenfarbe noch nicht klar zu erkennen war, standen die Chancen günstig, dass er einmal die kobaltblauen Augen seines Vaters haben würde. Vincent war ein großes Kind, und es war schon jetzt zu erahnen, dass er einmal ein hochgewachsener Mann werden würde, zumal seine Eltern beide groß waren. In den Zügen ihres Sohnes gab es auch Hinweise auf Juliana; die Form seines Gesichts und die Nase erinnerten Asher an seine geliebte Frau.
    Jedes Mal, wenn Asher den kleinen Körper betrachtete, durchfuhr ihn eine Welle der Liebe, so mächtig und allumfassend, dass er beinahe unter der Heftigkeit des Gefühls erbebte. Sein Blick glitt zu Julianas Gesicht – und er spürte dasselbe mächtige Gefühl in sich aufwallen. Seine Frau. Sein Sohn.
    Sie befanden sich in ihren Räumen auf Ormsby Place. Obwohl sie seit letztem Herbst in dem prächtigen Herrenhaus lebten, war sich Asher nicht sicher, ob er nicht doch Fox Hollow als Wohnsitz vorzog. Er war sich auch sonst überhaupt nicht so sicher, ob der Marquis of Ormsby zu werden wirklich so wundervoll war, wie alle anderen meinten.
    Als Juliana nur eine Augenbraue hob angesichts seiner Beschwerde darüber, seine Großmutter nach Sherbrook Hall zu begleiten, erklärte er:
    »Ich weiß nicht, warum Großmutter auf einmal diesen Sommer Mrs Sherbrook besuchen gehen muss. Sie hat sie ja erst letztes Jahr gesehen. Es ist verdammt lästig und passt mir so überhaupt nicht, das kann ich dir sagen, ausgerechnet jetzt von dir und dem Baby getrennt zu sein.«
    Juliana lachte nur.
    »Liebling, dein Sohn und Erbe wird dich die paar Tage nicht vermissen, die du fort sein wirst.«
    »Und du? Wirst du mich vermissen?«, fragte er mit heiserer Stimme und musste daran denken, dass sie noch begehrenswerter war, seit sie ihr Kind auf die Welt gebracht hatte, ihre Rundungen waren ausgeprägter und voller. Und genauso, wie es ihm gefiel, überlegte er, während sein Blick über ihre Figur wanderte und an dem tiefen Ausschnitt ihres blassgelben Kleides hängenblieb, der eine höchst verlockende Aussicht auf die weichen, von Milch schweren Halbkugeln gewährte, die er erst letzte Nacht wieder gestreichelt und geküsst hatte.
    Hitze und Verlangen erfassten ihn, und einen kurzen Augenblick war er beinahe eifersüchtig auf Vincent, der so weich gebettet an ihrer Brust lag. Dann blinzelte sein Sohn und schlug verschlafen die Augen auf, machte ein Bäuerchen und steckte sich eine kleine Faust in den Mund, um prompt wieder einzuschlafen. Asher und Juliana sahen sich voller Stolz an – so als hätte Vincent etwas Bemerkenswertes geleistet.
    Ein leises Klopfen ertönte an der Tür, und auf Julianas »Ja, bitte« öffnete Mrs Rivers sie und spähte ins Zimmer. Als Juliana willkommen heißend lächelte, kam sie herein.
    »Ah, ich sehe, unser kleiner Mann schläft«, erklärte sie, ohne den Blick von Vincent zu nehmen.
    »Soll ich ihn ins Kinderzimmer bringen?«
    Niemand war vernarrter in Vincent als Julianas altes Kindermädchen – außer vielleicht seine Urgroßmutter Mrs Manley, und obwohl Mrs Rivers nicht offiziell sein Kindermädchen war – für diese Position hatte Juliana eine jüngere Frau mit besten Referenzen eingestellt –, verbrachte Mrs Rivers einen großen Teil ihrer Zeit im Kinderzimmer. Sie ließ sich keine Chance entgehen, Vincent auf den Arm zu nehmen, und an diesem Morgen war es nicht anders.
    Juliana
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