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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr
Autoren: Shirlee Busbee
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nachzutrauern, die er nicht ändern konnte. Er war glücklich, und wenn jemand glücklich war, war es falsch, über Ungeziefer wie Bertram Beverley zu grübeln.
    »Ich stimme meiner Schwiegermutter zu und halte es für sehr gut, dass dieser entsetzliche Mann sich selbst gerichtet hat«, erklärte Isabel fest. Ihre Augen richteten sich freundlich auf Ashers Gesicht, als sie hinzufügte:
    »Es ist ein Wunder, dass er nicht auch Sie ermordet hat.«
    »Ich habe keine Zweifel, dass er mir am liebsten einen Dolch in die Eingeweide gestoßen hätte, wenn er die Gelegenheit dazu gehabt hätte«, erwiderte Asher, »aber glücklicherweise ist es mir gelungen, ihm nicht zu Gefallen zu sein.«
    Isabel kniff die Augen zusammen. Wo hatte sie etwas Ähnliches schon einmal gehört? Sie konnte den Gedanken nicht mehr abschütteln, dass Sie Lord Ormsby schon früher einmal getroffen hatte. Aber wann? Und wo? Das war ihr ein Rätsel.
    Das sagte sie auch zu Marcus in derselben Nacht in ihrem Schlafzimmer. Sie saß an ihrer Frisierkommode, das herrliche rotgoldene Haar fiel ihr in einer Wolke über den Rücken, und sie drehte sich auf dem grünen Seidenhocker um und schaute ihren Mann an, der lässig gegen einen Bettpfosten gelehnt stand und sie beobachtete.
    »Ich habe das nagende Gefühl, dass ich ihm früher schon einmal begegnet bin. Ist das möglich?« Marcus fand, dass es seiner Frau ausgezeichnet stand, schwanger zu sein – auch wenn sie sich die ganze Zeit beklagte, sie sähe aus wie eine gemästete Sau. Lord Ormsby interessierte Marcus kein bisschen, aber ihr zuliebe sagte er etwas dazu.
    »Nun, sicher nicht als Lord Ormsby, denn den Titel hat er ja noch nicht lange. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, je einen Mr Cordell gekannt zu haben.«
    »Ich weiß, und es ist wirklich komisch …« Ihre Augen wurden schmal, sie schnappte nach Luft, als in ihrem Gedächtnis eine Erinnerung aufflammte. Sie hatte keinen Augenblick dieser furchtbaren Zeitspanne vor zwei Jahren vergessen, in der sie entführt und gefangen gehalten worden war. Sie begriff auf einmal, warum Lord Ormsby etwas Vertrautes hatte.
    »Was ist denn?«, fragte Marcus mit einem wachsamen Ausdruck in den grauen Augen.
    Isabel lachte.
    »Ach, ich bin so dumm! Mein ›Gentleman‹ hat etwas ganz Ähnliches zu mir gesagt wie Lord Ormsby heute, als er mit Emma gesprochen hat, und dann nachher, als er von seinem Onkel sprach, dass er ihm einen Dolch in die Eingeweide stoßen wollte, das klang auch so wie etwas, was mein Entführer damals gesagt hat. Deshalb dachte ich, dass er irgendwie vertraut klingt.« Sie errötete kleidsam.
    »Wie peinlich! Auch nur einen Moment zu glauben, es könnte eine Verbindung geben zwischen meinem Entführer und Lord Ormsby, das ist der Gipfel der Narrheit. Ich komme mir ja so albern vor.«
    Marcus lächelte, ging zu ihr und zog sie hoch.
    »Weißt du, ich bin es herzlich leid, über Lord Ormsby zu reden. Ich würde jetzt viel lieber mit meiner Frau ins Bett steigen.«
    Sie lächelte strahlend, stellte sich auf die Zehenspitzen und streifte mit den Lippen seinen Mund.
    »Und ich«, sagte sie, »fände es auch viel besser, wenn du mich jetzt lieben würdest.«
    Dank der Aussicht, bald aufbrechen zu können, war Asher am nächsten Morgen völlig entspannt, als er sich bereit machte, die Rückreise nach Ormsby anzutreten. Seine Großmutter war in ihren Räumen gut untergebracht; er war ein pflichtbewusster Enkel gewesen, freundlich und zuvorkommend zu ihren Freunden, und jetzt wollte er dringend wieder zu seiner Frau und seinem Sohn zurückkehren.
    Von seinen Gastgebern hatte er sich verabschiedet, seine Großmutter zum Abschied auf die Wange geküsst und wollte gerade in die Kutsche steigen, als Marcus rief:
    »Bei Jupiter! Ich habe ganz vergessen, Ihnen die Stammbäume der Fohlen zu geben, die ich meinen Sekretär letzte Nacht für Sie habe abschreiben lassen – die beiden Fohlen, an denen Sie interessiert sind. Kommen Sie rasch mit in mein Arbeitszimmer, dann kann ich sie Ihnen noch geben, bevor Sie abfahren.«
    Während Marcus auf seinem Schreibtisch nach den Papieren suchte, blickte sich Asher im Raum um und, als er ein überaus treffendes Portrait von Isabel entdeckte, sagte er geistesabwesend:
    »Ich sehe, dass Sie den Stubbs ausgewechselt haben.«
    Marcus, der gerade das Gesuchte gefunden hatte, schaute flüchtig auf und erwiderte:
    »Ja, da der Stubbs ihr Pferd Tempest zeigt, wollte Isabel ihn in ihrem Arbeitszimmer hängen
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