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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr
Autoren: Shirlee Busbee
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erklärte er ruhig, »habe ich mein Vorhaben, ihn umzubringen, fallen lassen.«
    Verwirrt sank Juliana auf ihren Stuhl.
    »Was meinst du damit? Ich fände es viel einsichtiger, wenn der Mord an deinem Vater dich in deinem Wunsch nur noch bestärken würde.«
    »Ich kann meinen Ohren nicht trauen«, rief John entsetzt.
    »Du hattest vor, Ormsby umzubringen?«
    Asher nickte.
    »Ja. Das hatte ich vor.« Beinahe beiläufig fügte er hinzu:
    »Genau genommen hatte ich es für heute Nacht geplant. Ich wollte ihm eine Kugel zwischen die Augen jagen.«
    »Aber das hast du … eh, nicht mehr vor?«, erkundigte sich John mit einer Mischung aus Faszination und Schrecken.
    »Nein, ihn zu töten hieße, es ihm zu leicht zu machen.«
    Seine Großmutter betrachtete ihn aus schmalen Augen.
    »Aber du willst die Sache doch auch nicht einfach auf sich beruhen und den Dingen ihren Lauf lassen, oder?«
    »Oh, aber sicher«, erwiderte Asher, ohne zu zögern, und war aber beinahe ebenso überrascht wie alle anderen von dieser Entscheidung.
    Als Mrs Manley und Juliana ihn nur ungläubig anschauten, erklärte er:
    »Er wird ohnehin sterben – ob nun durch meine Hand oder durch den Strick des Henkers in Newgate –, für den Mord an Denning und den an meinem Vater. Mir sagt die Vorstellung, wie er vor einer johlenden Menge in Newgate am Galgen baumelt, in höchstem Maße zu.«
    »Und wirst du damit zufrieden sein?«, fragte Mrs Manley, die aus ihrer Skepsis keinen Hehl machte.
    Asher holte tief Luft.
    »Wäre es mir lieber, wenn ich es sein könnte, der sein Leben beendet? Ja, vermutlich, aber bitte berücksichtigt so wie ich, was für ein Mensch der Mann ist, den wir als Marquis of Ormsby kennen. Denkt nur an den ganzen Reichtum, der ihm zur Verfügung steht, seinen gewaltigen Stolz und seine herausgehobene Stellung in der guten Gesellschaft. Er besitzt all das einfach deswegen, weil er der Marquis of Ormsby ist.«
    Ein raubtierhaftes Lächeln spielte um seine Lippen.
    »Und jetzt stellt ihn euch vor, wenn ihm all das genommen ist. Stellt euch vor, wie er vor den Mitgliedern der guten Gesellschaft steht, die wissen, dass er ein Mörder ist.« Seine kobaltblauen Augen glitzerten hart, als er weitersprach.
    »Er ist vor aller Welt all dessen beraubt, was ihm im Leben wichtig war.« Mit eindringlicher Miene fuhr er fort:
    »Denkt euch, alles, was er je wollte, alles, was ihm je wichtig war, was ihm teuer war … weg. Sein Titel, seine Stellung und das Vermögen, nach dem ihm schon dürstete, noch bevor er meinen Vater umgebracht hat, und all das, was seinen gierigen Händen entrissen wird, … geht an mich.«
    Sein raubtierhaftes Lächeln wurde breiter.
    »Ja, ich könnte ihn umbringen, und sein Leben würde in einem Moment enden, aber überlegt, was geschieht, wenn ich nichts tue. Wenn ich auf die flüchtige Befriedigung verzichte, ihn zu töten, wird der Rest seiner Tage, bis zu dem Augenblick, in dem er gehängt wird, voller Qualen sein, Schande und Demütigung. Frühere Freunde und Bekannte werden ihn voller Verachtung ansehen, man wird ihm mit Abscheu begegnen.«
    Als Asher fertig war, herrschte eine Weile fasziniertes Schweigen, und seine gebannten Zuhörer sahen lebhaft vor ihrem geistigen Auge, was für ein passendes und gerechtes Schicksal Bertram Beverley als Strafe für seine Verbrechen erwartete, wenn Asher ihn nicht tötete. Der Reihe nach begannen sie langsam zu nicken.
    Asher richtete sich auf und holte tief Luft.
    »Und jetzt«, sagte er mit bewundernswerter Kühle, »denke ich, dass John und ich den Squire aufsuchen sollten.«
    Es war spät am Abend, als Asher nach Fox Hollow zurückkehrte, aber er war nicht überrascht, dass im Haus noch Lichter brannten und mit ihrem heimeligen Schein die Dunkelheit durchbrachen oder dass seine Großmutter neben Juliana auf einem rostrot und grün gemusterten Sofa im vorderen Salon saß. Sie sahen beide so müde und ausgelaugt aus, wie er sich fühlte.
    Mit einem schwachen Lächeln für sie beide empfahl er ihnen:
    »Wappnet euch für den Feuersturm, der gleich losbrechen wird.«
    Er nahm auf dem gepolsterten Stuhl ihnen gegenüber Platz und erzählte:
    »Der Vikar war gerade beim Squire, sodass Birrel dabei war, als John und ich Ripley den Ring und Mutters sowie Dennings Briefe zeigten.« Asher verzog sein Gesicht.
    »Es gab einen ganz schönen Aufruhr, als sie begriffen haben, was sie da lasen. Sie bestanden darauf, den Konstabler und ein halbes Dutzend anderer Leute herbeizuholen« –
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