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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr
Autoren: Shirlee Busbee
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zu finden – kurze Zeit hatte ich sogar Ihren Vater im Verdacht. Es hatte eine Zeit gegeben, zu der er ihr besondere Aufmerksamkeit geschenkt hat. Dann aber ist Ihre Mutter aufgetaucht, und er hat sein Herz an sie verloren.«
    »Nun, dafür bin ich ehrlich dankbar!«, rief Juliana. Um einen leichten Tonfall bemüht, fügte sie mit einem verschmitzten Blick zu Asher hinzu:
    »Ich hätte dich nicht gerne zum Bruder.« Sie sah wieder zurück zu Mrs Manley.
    »Aber was haben Sie getan«, fragte sie, »als sie Ihnen gesagt hat, sie sei schwanger?«
    Mrs Manley lachte verschämt.
    »Zu meiner Schande muss ich zugeben, dass ich wie ein Fischweib über sie hergefallen bin. Ich war so erbost, und zum ersten und einzigen Mal in meinem Leben habe ich einen Wutanfall bekommen. Dann habe ich mich aber wieder beruhigt und habe überlegt, wie ich sie und das Kind am besten beschützen kann. Die einzige Lösung war, für sie einen Ehemann zu finden – nicht einen echten, natürlich.« Sie zuckte die Achseln.
    »Sie wollte mir den Namen des Vaters nicht sagen und ebenso wenig, daran ließ sie keinen Zweifel, kam für sie eine hastig eingefädelte Hochzeit mit einem mittellosen Gentleman infrage, der für eine gewisse Summe bereit war, über den wachsenden Bauch seiner Braut hinwegzusehen. Mir waren also die Hände gebunden.« Sie seufzte.
    »Wir haben uns gestritten – furchtbar, verletzend und einfach grässlich. Aber schließlich waren wir uns einig, dass, je weniger Leute die Wahrheit kannten, desto wahrscheinlicher war es, dass eine Geschichte, die wir uns ausdachten, auch geglaubt wurde. Ein fiktiver Ehemann, das war die einzige Lösung.« Mit einem entrückten Ausdruck in den Augen fuhr sie fort:
    »Sobald das entschieden war, sind wir nach East Riding aufgebrochen, nach Hornsea, einem kleinen Dorf an der Küste. Ich habe extra einen Ort ausgesucht, an dem wir niemanden kannten, und uns ein abgeschieden liegendes Haus gemietet, unweit des Dorfes. Ich hatte das Gefühl, es wäre am besten, wenn sie da heimlich ihr Kind zur Welt brachte. Und dann habe ich mich darangemacht, ihr einen Ehemann zu suchen, der dem Kind seinen Namen geben kann … und Achtbarkeit.«
    »Wie seid ihr auf Cordell gestoßen?«, fragte Asher.
    Mit den Fingern sacht über Janes Brief streichend antwortete Mrs Manley:
    »Ich weiß gar nicht mehr genau, wie ich von ihm erfahren habe, aber wir waren nicht mehr als ein paar Tage in East Riding, als ich bei einem Besuch im Dorf seinen Namen gehört habe – und von seinem kürzlichen Tod. Ich stellte ein paar diskrete Erkundigungen an, dann wusste ich alles, was ich wissen musste über den armen jungen Mann. Er war seit Jahren nicht mehr in der Gegend gewesen und der Letzte seiner Familie. Die Cordells hatten zur guten Gesellschaft der Grafschaft gehört, eine respektable Familie, aber ohne Ländereien oder Vermögen oder sonstigen Besitz, der alles nur verkompliziert hätte.« Sie atmete durch.
    »Nachdem meine Wahl auf Cordell gefallen war, habe ich gleich verschiedenen Freunden und Nachbarn geschrieben, dass Jane sich verliebt und überstürzt einen Leutnant der Marine geheiratet habe und ich bei ihr bleiben wollte, bis ihr Ehemann von der See heimkehrte. Später dann habe ich alle wissen lassen, wie entzückt Jane und ich wären, weil sie entdeckt habe, dass sie schwanger sei. Und dann noch ein paar Monate später habe ich wieder geschrieben und berichtet, wie unendlich traurig Jane sei, weil ihr Gatte auf See verschollen sei und sie nun so jung verwitwet sei.« Sie lächelte.
    »Als Asher geboren wurde, wussten nur Jane und ich, dass er voll ausgetragen war und nicht ein Siebenmonatskind, wie wir alle glauben machten.« Sie verzog das Gesicht.
    »Wenn jemand sich die Mühe gemacht hätte, alles zu überprüfen oder nach einer Heiratsurkunde gefragt hätte, nach einem Beweis dafür, dass die Hochzeit wirklich stattgefunden hatte, wäre unsere kleine Scharade schnell aufgeflogen. Aber es gab keinen Grund, an unserer Geschichte zu zweifeln … Und wir sind nie wieder nach East Riding zurückgekehrt.«
    »Du bist ein Risiko eingegangen«, sagte Asher langsam.
    »Mir blieb keine andere Wahl! Ich wollte nicht, dass meine Tochter als Schlampe und leichtes Mädchen gebrandmarkt würde – oder mein Enkel als Bastard«, verteidigte sich Mrs Manley mit Nachdruck.
    »Was wir getan haben, hat niemandem geschadet.«
    Ihm gegenüber am Tisch griff Juliana nach seiner Hand. Leise erklärte sie:
    »Sie hat recht, weißt
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