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Ein Hut voller Sterne

Ein Hut voller Sterne

Titel: Ein Hut voller Sterne
Autoren: Terry Pratchett
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EIN HUT VOLLER STERNE
     
     

    Einleitung
     
    Aus »Kobolde und wie man sie meidet« von Fräulein Perspicazia Tick:
    Die Wir-sind-die-Größten
    (auch genannt: Kobolde, die Kleinen Riesen, die Kleinen Männer und »unbekannte Person oder Personen, vermutlich bewaffnet«)
    Die Wir-sind-die-Größten sind die gefährlichsten Kobolde überhaupt, vor allem im betrunkenen Zustand. Sie lieben es zu trinken, zu kämpfen und zu stehlen, und sie stehlen alles, das nicht festgenagelt ist. Wenn es festgenagelt ist, stehlen sie auch die Nägel.
    Wer sie kennen gelernt und dies überlebt hat, beschreibt sie als erstaunlich loyal, stark, hartnäckig, tapfer und auf ihre eigene Art moralisch. (Zum Beispiel bestehlen sie keine Leute, die gar nichts haben.)
    Der durchschnittliche Koboldmann der Wir-sind-die-Größten (Koboldfrauen sind selten, siehe unten) ist etwa fünfzehn
    Zentimeter groß und rothaarig. Viele Tätowierungen und Färberwaid geben seiner Haut eine blaue Farbe, und wenn du so nahe an ihm dran bist, dass du das erkennen kannst, wird er dich wahrscheinlich gleich schlagen. Er trägt einen Rock aus irgendeinem alten Stoff, denn bei den Kleinen Riesen weisen die Tätowierungen auf die jeweilige Clanzugehörigkeit hin. Vielleicht benutzt er einen Kaninchenschädel als Helm, und oft schmücken diese Kobolde ihre Bärte und ihr Haar mit Federn, Perlen und anderen Dingen, die sie schön finden. Mit ziemlicher Sicherheit hat er ein Schwert, das aber eigentlich nur zur Schau dient, denn die Kleinen Riesen kämpfen am liebsten unter Einsatz ihrer Stiefel und ihres Kopfes.
    Geschichte und Religion
    Der Ursprung der Wir-sind-die-Größten verliert sich im berühmten Nebel der Zeit. Manche Leute sagen, dass die Feenkönigin sie aus dem Märchenland verstieß, weil sie sich gegen ihre böse, tyrannische Herrschaft auflehnten. Andere sagen, dass sie hinausgeworfen wurden, weil sie betrunken waren.
    Über ihre Religion ist nur wenig bekannt, abgesehen davon, dass sie sich für tot halten. Ihnen gefällt unsere Welt mit ihrem Sonnenschein, den Bergen, dem blauen Himmel und all den Dingen, gegen die sie kämpfen können. Eine so erstaunliche Welt kann nicht allen zur Verfügung stehen, meinen sie. Sie muss eine Art Himmel oder Walhall sein, ein Ort wo tapfere Krieger nach ihrem Tod belohnt werden. Daraus folgern sie, dass sie woanders gelebt haben, gestorben sind und hierher gekommen sind, weil sie so brav waren.
    Das ist eine sehr falsche und schrullige Vorstellung, denn wir wissen, dass es sich genau anders herum verhält.
    Es wird nicht viel getrauert, wenn ein Kleiner Riese stirbt, und seine Brüder sind nur deshalb traurig, weil er nicht mehr Zeit mit ihnen verbracht hat, bevor er ins Land der Lebenden zurückgekehrt ist, das sie auch »die letzte Welt« nennen.
    Gewohnheiten und Lebensraum
    Die Clans der Wir-sind-die-Größten leben am liebsten in den Grabhügeln alter Könige, wo sie sich inmitten des Goldes eine gemütliche Höhle schaffen. Meistens wachsen ein oder zwei Dornbüsche oder Holunderbäume darauf. Die Wir-sind-die-Größten schätzen alte, hohle Holunderbäume, die ihnen zu Kaminen werden, durch die der Rauch besonders ihrer Feuer abziehen kann. Und natürlich gibt es ein Kaninchenloch. Es sieht wie ein richtiges Kaninchenloch aus, und es liegt Kaninchenkot in der Nähe, und vielleicht auch ein bisschen Kaninchenfell, wenn sich die Kobolde besonders kreativ fühlen.
    Unten in ihrer Höhle ähnelt die Welt der Größten einem Bienenstock, aber mit viel weniger Honig und viel mehr Stacheln.
    Der Grund dafür ist: Weibliche Größte sind selten. Vielleicht bringen Koboldfrauen deshalb so viele Babys zur Welt, sehr oft und sehr schnell. Die Kleinen sind etwa erbsengroß und wachsen extrem schnell, wenn sie gut ernährt werden. (Die Größten leben gern in der Nähe von Menschen, damit sie den Kühen und Schafen Milch für ihre Kinder stehlen können.)
    Die »Königin« eines Clans ist die so genannte Kelda, die nach und nach zur Mutter fast des ganzen Clans wird. Ihr Gemahl ist der Große Mann. Wenn ein Mädchen geboren wird - und das geschieht nicht oft -, bleibt es bei der Mutter und lernt von ihr die Geheimnisse des Keldaseins. Wenn das Mädchen zur jungen Frau wird, muss sie den Clan verlassen und nimmt einige ihrer Brüder als Leibwächter auf die lange Reise mit.
    Oft reist sie zu einem Clan ohne Kelda. Ganz selten, wenn es keinen Clan ohne Kelda gibt, trifft sie sich mit Kobolden von verschiedenen Clans und
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