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Der strahlende Tod

Der strahlende Tod

Titel: Der strahlende Tod
Autoren: Clark Darlton und Robert Artner
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herausrasiert hatte.
    Die Nacht war dunkel und kalt. Der Mond war nicht zu sehen, und die Sterne wurden von den Wolken verdeckt. Zimmermann wußte, daß es sinnlos war, jetzt schon aufzubrechen und die Männer zu suchen. Er mußte warten, bis es hell wurde. Er mußte mindestens warten, bis der Morgen graute. Er legte sich hin und nahm den Hund ganz nah zu sich, damit sie sich gegenseitig ein bißchen wärmen konnten. Aber trotzdem war die Kälte beinahe unerträglich. Und sein Schlaf war leicht, er war immer an der Grenze vom Wachsein.
    Und alles war so, wie er es einmal in einem seiner Bücher beschrieben hatte. Nur, daß er es jetzt war, der ganz auf sich allein gestellt war, und daß er es war, dem etwas einfallen mußte, wenn er überleben wollte.
    Und als er in der beginnenden Morgendämmerung erwachte, begann er sich zu wandeln. Es war eine Wandlung, die unbewußt in ihm schon lange begonnen hatte. Jetzt aber war es soweit, daß sie deutlich und spürbar einsetzte.
    Zimmermann sah den Hund aufmerksam an. Die Wunde war nicht ganz so schlimm, wie er zunächst angenommen hatte, und Walker kam auch ohne Schwierigkeiten auf die Beine.
    Zimmermann suchte die nähere Umgebung nach Spuren ab, und nach einiger Zeit hatte er auch welche gefunden.
    Er setzte Walker darauf an, und der Hund schoß sofort los.
    Zimmermann konnte ihn kaum halten. Er pfiff ihn immer wieder zurück und versuchte ihm klarzumachen, daß er nicht bellen durfte. Es schien so, als habe der Hund das begriffen. Es ging fast zwei Stunden quer durch den Wald, bis sie eine große Lichtung erreichten. Auf dieser Lichtung stand ein Haus, das recht verfallen aussah. Aber das nahm Zimmermann kaum zur Kenntnis.
    Viel wichtiger war es ihm, daß aus dem Schornstein des Hauses Rauch aufstieg. Also gab es hier Menschen. Er hielt den Hund fest und beobachtete. Ein Mann kam aus dem Haus. Er sah sich nach allen Seiten um und ging wieder hinein.
    Zimmermann war natürlich nicht in der Lage, den Mann wiederzuerkennen, dazu war alles viel zu schnell gegangen. Es war etwas ganz anderes, was ihn darauf brachte, daß hier die Männer waren, die er suchte.
    Der Mann hatte eine Maschinenpistole in der Hand gehabt.
    Seine Maschinenpistole. Er hatte sie genau erkannt.
    Zimmermann bewegte sich vorsichtig vorwärts. Er mußte herausbekommen, in welchem Zimmer sich der Mann aufhielt. Er hatte es bald heraus. Als er unter dem Küchenfenster kauerte, hörte er Geräusche, die darauf hinwiesen, daß hier jemand ein Frühstück bereitete.
    Er riskierte einen schnellen Blick. Der Mann stand vor dem Herd und stellte einen großen Topf mit Wasser darauf. Er hantierte weiter am Herd herum.
    Das war die Entscheidung. Ich muß jetzt handeln, dachte Zimmermann. Die MPi liegt auf dem Küchentisch. Wenn ich jetzt springe, habe ich sie mit einem Griff.
    Und er sprang. Er zog sich am äußeren Fensterbrett hoch und sprang in den Raum hinein. Als er mitten im Fenster war, stieß er sich den Kopf am oberen Fensterrahmen. Abgesehen von dem höllischen Schmerz, der ihm durch den Kopf zuckte, machte es ziemlichen Lärm.
    Der Mann vor dem Ofen fuhr hoch und drehte sich um.
    Zimmermann stürzte gegen den Tisch und riß ihn um. Die Maschinenpistole fiel polternd zu Boden. Es gelang Zimmermann, sie mit dem Fuß beiseite zu stoßen. Jetzt konnten sie beide nicht heran.
    Walker war lautlos in der geöffneten Küchentür aufgetaucht. Seine Nackenhaare waren gesträubt. Er stand da, fletschte die Zähne und knurrte.
    »Wenn Sie sich ruhig verhalten«, sagte Zimmermann leise, »passiert Ihnen nichts!«
    Der Mann starrte ihn an. Er war unrasiert und hatte helle, wache Augen. Und er war größer und kräftiger als Zimmermann.
    Der Mann starrte Zimmermann eine Weile an, dann begann er zu grinsen.
    »Du hast doch jetzt schon die Hosen voll«, sagte er.
    Zimmermann trat auf ihn zu und holte aus. Der Mann fing seinen Schlag ab und schlug erbarmungslos zurück. Zimmermann wurde durch den ganzen Raum geschleudert und krachte gegen die Türfüllung. Walker stürzte sich auf den Mann und verbiß sich in seinen Beinen.
    Zimmermann kam wieder hoch.
    »Mit dir Kanaille bin ich doch schon mal fertig geworden«, fluchte der Mann, und versuchte Walker abzuschütteln.
    Er war so beschäftigt damit, daß er Zimmermann nicht genug Aufmerksamkeit schenken konnte.
    Zimmermann machte einen Hechtsprung quer durch den Raum und griff die Maschinenpistole.
    Er richtete sich auf und brachte sie in Anschlag.
    »Walker Stop! Stop!«
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