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Der strahlende Tod

Der strahlende Tod

Titel: Der strahlende Tod
Autoren: Clark Darlton und Robert Artner
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sagte er.
    Der Mann sah ihn voller Entsetzen an.
    »Sie … Sie können doch nicht…«
    »Aber natürlich«, sagte Zimmermann. »Umdrehen! Los!«
    Der Mann drehte sich um und Zimmermann schlug ihm den Kolben der Waffe gegen die Schläfe.
    Der Mann hatte noch nicht den Boden berührt, da hörte Zimmermann ein Geräusch an der Tür. Er wirbelte herum.
    In der Tür stand ein weiterer Mann.
    »Treten Sie doch näher, oder, besser noch, zeigen Sie mir doch, wo sich Ihre Kollegen befinden«, sagte Zimmermann.
    Der Mann zögerte.
    Zimmermann wedelte mit dem Lauf der MPi.
    »Ein bißchen plötzlich, wenn ich bitten darf.«
    Der Mann drehte sich wortlos um und ging eine Treppe hinauf.
    Zimmermann beobachtete ihn genau und blieb immer wenige Schritte hinter ihm. Als der Mann den obersten Treppenabsatz erreicht hatte, war Zimmermann hinter ihm und bohrte ihm den Lauf der Waffe in den Rücken. Er gab ihm einen Stoß. Und dann betraten sie das Zimmer, in dem drei Männer schliefen.
    Zimmermann gab dem Mann, der ihn hierher geführt hatte, einen Stoß in den Rücken, so daß er ins Zimmer taumelte. Einer der Männer wachte auf. Er blickte Zimmermann verständnislos an.
    Dann weiteten sich seine Augen vor Schreck.
    »Wecken Sie Ihre Kollegen«, sagte Zimmermann.
    »He! Aufwachen«, rief der Mann, »da ist einer, der was von uns will!«
    Zimmermann lächelte grimmig.
    »Ich will meine Sachen wiederhaben«, sagte Zimmermann, »und das ein bißchen schnell. Wenn jemand Selbstmordabsichten hat, braucht er sich nur hastig zu bewegen.«
    »Das liegt da alles in der Ecke«, sagte einer der Männer.
    »Dann werden Sie aufstehen und mir die Sachen bringen!«
    »Hol sie dir doch selber!«
    Zimmermann überlegte. Dann antwortete er hart:
    »Ich zähle bis drei. Wenn Sie bei drei nicht aufgestanden sind, drücke ich ab.«
    »Der schießt ja doch nicht, der tut bloß so«, sagte ein anderer Mann.
    »Eins!« Zimmermann sprach nicht besonders laut. Er behielt die Männer genau im Auge.
    Bei »drei« griff einer der Männer unter die Decke und zog ein Messer hervor. Er brachte den Arm zwar noch hoch, aber das war alles.
    Zimmermann drückte ab. Der Mann wurde von seinem Lager geschleudert. Er war sofort tot.
    »Noch jemand?« fragte Zimmermann. »Ich habe es jetzt eilig, bringen Sie mir also die Sachen.«
    Er ließ sie sich zuschieben.
    »Ich nehme an, daß mir niemand folgen wird«, sagte Zimmermann, als er ging. »Wenn es aber doch jemand tut, so sollte er vorher sein Testament machen.«
    »Warten Sie doch mal!« sagte einer der Männer zu ihm, als er schon in der Tür war. Der Mann stand auf. Er war groß und breit und trug einen dunklen Vollbart.
    »Was wollen Sie?« fragte Zimmermann.
    »Können wir uns nicht einigen?«
    Zimmermann wedelte mit der MPi.
    »Wohl deswegen, was?«
    »Deshalb auch. Aber abgesehen davon: Wo wollen Sie hin? Wir brauchen Leute wie Sie. Zusammen sind wir stärker. Sie werden sich auf die Dauer nicht allein durchsetzen können.«
    »Ich schätze Ihre Methode nicht«, sagte Zimmermann.
    »Wir leben in Zeiten, wo es einen teuer zu stehen kommen kann, wenn man Skrupel hat«, sagte der Mann. »Wir haben das nicht erfunden, wir müssen nur damit fertig werden.«
    »Das habe ich doch schon mal gehört?«
    »Sie sind wohl einer von den Neunmalklugen, was?«
    »Ich bin kein Neunmalkluger«, sagte Zimmermann, »ich glaube nur nicht, daß Sie mit der alten Methode etwas Neues anfangen können.«
    Als Zimmermann das Haus verlassen hatte, trat der Mann an ein Flurfenster und sah ihm nach. Er stand lange so da.
    Zimmermann hätte gern gewußt, was der Mann wirklich dachte. Und wenn er es gewußt hätte, er wäre trotzdem nicht schlau daraus geworden.
    Denn der Mann dachte:
    Den habe ich doch schon mal gesehen, den kenne ich doch. Wo und wann war das bloß. Ich kenne ihn. Ich weiß genau, daß ich ihn kenne.
     
3
     
    Aus dem Tagebuch des Robert Zimmermann.
    Mittags.
    Ich schreibe während einer kurzen Rast. Ich habe versucht, das Haus möglichst schnell hinter mir zu lassen, weil ich nicht sicher bin, ob ich verfolgt werde. Aber bisher habe ich noch keine Anzeichen feststellen können. Immer deutlicher wird mir klar, daß ich einen Wagen brauche. Die Entfernungen sind einfach zu groß.
    Wenn ich später einmal gefragt werde, was mir am meisten aufgefallen ist nach der Katastrophe, so werde ich antworten: die leeren Städte. Eine große Stadt ohne Menschen ist das Absurdeste, was es gibt. Und jetzt gibt es sie. Es ist kein Traum
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