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Der Sommer der Frauen

Der Sommer der Frauen

Titel: Der Sommer der Frauen
Autoren: Mia March
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Jahre lang hinterhergeträumt hatte und dafür Henrys reale Liebe bekommen.
    Es wurde Zeit, ihm zu sagen, was sie empfand. Sie wusste nur eins: Sie war endlich frei, im Herzen und im Geiste. Sie wusste nicht, was sie ihm sagen wollte, doch wenn sie vor ihm stand, würde sie es wissen.
    *****
    Bean, die Verkäuferin von Books Brothers, hatte ihr neulich, als sie sich zufällig in der Stadt über den Weg liefen, erzählt, dass Henry für sie eingesprungen war und den Laden jeden Abend bis zwanzig Uhr geöffnet hielt. Sie ging also davon aus, dass er entweder im Laden war oder auf seinem Boot, wo Bean ihn notfalls schnell erreichen konnte.
    Als der Laden in Sicht kam, merkte June, wie sehr sie Books Brothers vermisst hatte. Dieser Ort hatte ihr immer Sicherheit gegeben. Als sie jetzt den kanuförmigen Türknauf umfasste, verspürte sie nichts als Behaglichkeit und pure Freude.
    Die Glöckchen über der Tür bimmelten. Obwohl der Laden gleich zumachte, herrschte noch ziemlich viel Betrieb.
    Bean lächelte June zu und deutete mit dem Daumen nach hinten. «Du kommst gerade richtig, um mitzufeiern.»
    «Was feiern wir denn?», fragte June, doch dann kam eine Kundin an die Kasse und forderte Beans Aufmerksamkeit.
    Henry war nicht im Büro. Bei dem Gedanken, ihn endlich wiederzusehen, einfach auf ihn zuzugehen und ihn zu küssen, floss June die Aufregung bis hinunter in die Zehenspitzen. Umso besser, wenn es gerade einen Rekordtagesumsatz zu feiern gab. Sie trat durch die Hintertür hinaus auf den Steg, und da stand er.
    Als er sie kommen sah, lächelte er sie an. «June! Wie schön, dich zu sehen! Alles in Ordnung?»
    Sie machte einen Schritt auf ihn zu und legte ihm die Arme um den Hals, um zu sehen, wie er reagierte. «Mehr als das. Und ich bin bereit, wieder zurückzukommen, falls du mich noch mal nimmst.»
    «Oh, ich nehme dich!», sagte er, und in seinem Lächeln schwang so viel Gefühl für sie, dass June ihren Kopf an seine Schulter pressen musste.
    *****
    Ich liege mit Henry Books im Bett. Mitten am Nachmittag.
June konnte sich das Riesenlächeln nicht verkneifen.
    «Was grinst du denn so?» Henry beugte sich über sie und bedeckte ihr Schlüsselbein mit kleinen Küssen.
    June betrachtete die breiten, gebräunten Schultern, die Brust, die halblangen Haare, die intensiven, braunen Augen mit den Clint-Eastwood-Fältchen. Wie unglaublich hübsch er war, wie sexy, alles, wovon sie jemals zu träumen gewagt hatte. Und jetzt lag er hier neben ihr, so wirklich, so real er nur sein konnte. «Ich kann immer noch nicht fassen, dass ich hier bin. Dass wir beide hier sind. Wie kann sich etwas, das so unglaublich richtig, vollkommen und gemütlich ist, so … magisch anfühlen?»
    «Mir geht es genauso.»
    Gestern Abend waren sie vom Steg aufs Boot gegangen, hatten sich wild küssend im Wohnzimmer wiedergefunden, und dann hatte er June bei der Hand genommen und sie in sein Schlafzimmer geführt. Dort hatten sie einander unmissverständlich gezeigt, was sie füreinander empfanden, und all die jahrelang angestaute Leidenschaft hatte sich entladen. In den frühen Morgenstunden hatte Henry sie dann nach Hause begleitet, damit June da war, wenn Charlie aufwachte, und sie hatte mit Freuden auf die aufgeregten Fragen geantwortet, mit denen Isabel und Kat sie bestürmten, als sie um fünf Uhr morgens ins Zimmer geschlichen kam. Ja, mit Henry zusammen zu sein war so, wie sie es sich immer vorgestellt hatte. Und noch viel mehr.
    Am Vormittag war sie endlich wieder zur Arbeit gegangen, vielmehr geschwebt, wo Bean sie mit der Bemerkung «also, du bist ja eindeutig ziemlich glücklich» empfing und June furchtbar lachen musste. Ja, das war sie. Die Beziehung zu Henry fühlte sich frisch und prickelnd an, mit allem, was dazugehörte, und gleichzeitig so altvertraut und selbstverständlich, als würde sie schon seit Jahren nackt neben ihm liegen. Während sie den Vormittag damit verbrachte, den Empfehlungstisch neu zu arrangieren, ein
Wenn Ihnen das gefallen hat, werden Sie auch das hier lieben
-Regal zu kreieren und ein paar Notizen für die Einrichtung eines Kinderleseclubs im Laden zu skizzieren, gingen ihr die Bilder des Vorabends nicht eine Sekunde lang aus dem Kopf. Sie wäre am liebsten sofort über den Steg zu ihm gerannt. Aber sie würde warten. Sie hatten gemeinsame Pläne für den Nachmittag, die hoffentlich damit endeten, dass sie auf dem Boot im Bett landeten, während die Sterne über sie wachten.
    Diese Pläne nahmen ihren Anfang
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