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Der Sommer der Frauen

Der Sommer der Frauen

Titel: Der Sommer der Frauen
Autoren: Mia March
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June und wischte sich mit einem Taschentuch die Tränen weg.
    Isabel lachte. «Ich auch!» Sie zupfte sich ein Kleenex aus der Schachtel, die June ihr hinhielt.
    Kat hielt Lollys Hand. Sie merkte, dass sie nicht die einzige war, die mit angehaltenem Atem vor dem Bildschirm saß, als Meryl Streep Robert Redford – so beeindruckend, wie Pearl gesagt hatte – eröffnet, dass ihr das, was er ihr geben kann, nicht genug ist.
    «O Gott! Halt an!» Isabel saß kerzengerade auf ihrem Stuhl.
«Ich habe gelernt, dass es Dinge gibt, die einem viel wert sind, aber die haben ihren Preis. Ich möchte die Wertschätzung, die ich verdiene»
, zitierte sie Meryl Streep. «Das schreibe ich mir auf, und dann kommt es in meinen Geldbeutel, damit ich es immer bei mir habe.»
    In diesem Augenblick wurde Kat klar, dass ihr Zweifeln nicht der Entscheidung, ob sie heiraten oder in Boothbay Harbor bleiben sollte, gegolten hatte, sondern sich selbst. Sie war im Zwiespalt mit sich selbst gewesen, darüber, wer sie wirklich war, tief in ihrem Inneren, und was sie sich selbst wert war.
    Sie hatte ein Flugticket. Sie hatte die Anmeldung zu einem Patisserie-Kurs. Sie hatte ihre Familie. Und sie hatte etwas, das sie werden wollte: sie selbst.
    *****
    Drei Tage später starb Lolly im Schlaf. Um vier Uhr morgens war Kat plötzlich auf der Chaiselongue erwacht. Ein kühler Luftzug bauschte die Gardinen auf und ließ sie horizontal im Raum schweben. Sie stand auf, um das Fenster zu schließen, und sah nach ihrer Mutter. Ihr war selbst nicht klar, weshalb sie wusste, dass Lolly gestorben war, dass sie nicht mehr schlief. Es herrschte Stille, absolute, äußerste Stille.
    Sie kniete sich neben Lollys Bett, sprach ein Gebet und stieg dann schluchzend die Treppe nach oben, um ihre Cousinen zu wecken.
    *****
    Auf der Beisetzung hielt Pearl eine wunderschöne Trauerrede und gab mit ihrem lieblichen, sanften Sopran « S . O . S .» von ABBA wieder, den Song, den Meryl Streep in
Mamma Mia!
singt. Der Gesang war so berührend, dass Kat sich dabei ertappte, wie sie leise flüsternd mit einstimmte. June und Isabel saßen rechts und links von ihr, hielten ihre Hände und flüsterten den Text ebenfalls mit.
    Viel später, als fast alle Trauergäste wieder nach Hause gegangen waren, versammelten sich Kat, Isabel und June im Aufenthaltsraum, um für Lolly eine Kerze anzuzünden. Zur Auswahl für den heutigen, ganz besonderen Kinoabend standen
Von Ewigkeit zu Ewigkeit, Spuren eines Lebens, Julie & Julia
und
Die Eiserne Lady
, obwohl sie sich alle nicht sicher waren, ob sie es ertragen würden, sich ohne Lolly einen Meryl-Streep-Film anzusehen. Im Augenblick, jedenfalls. An der Wand neben dem Fernseher hing das Geschenk, das Kat und ihre Cousinen Lolly zwei Tage vor ihrem Tod gemacht hatten: ein Gemälde, angefertigt nach einem Foto, das Lolly im September von Isabel, June und Kat auf den Stufen zur Veranda gemacht hatte. Die drei neuen Kapitäne, gemeinsam vor ihrem Heim.
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[zur Inhaltsübersicht]
    Danksagung
    Ich danke Alexis Hurley, Ausnahmeagentin bei InkWell Management, glühende Fürsprecherin mit herausragendem redaktionellem Auge, die von Anfang an an diesen Roman geglaubt hat. Es gibt nicht genug gute Pralinen auf der Welt, um für alles Danke zu sagen.
    Weil das Universum auf so wunderbare Weise funktioniert, ist Karen Kosztolnyik, Cheflektorin bei Simon & Schuster/Gallery, meine Lektorin, und sie hat mir mit unglaublicher Umsicht und Liebe für die Charaktere dabei geholfen, diesen Roman zu schleifen und zu formen. Auf viele weitere Projekte!
    An Louise Burke und Jen Bergstrom bei Gallery, dafür, dass sie an mich und an dieses Buch geglaubt haben. Danke, danke, danke.
    Ein besonderer Dank an Kara Cesare, feengleiche Patenredakteurin.
    An meine Freunde und meine Familie, vor allem meinen geliebten Sohn, der mich mit seinen Fragen, seinem Lächeln und seiner unglaublichen Kinderenergie jede einzelne Minute des Tages inspiriert. Genau wie ich ein Filmliebhaber, findet er Meryl Streep schon deshalb cool, weil sie im
Fantastischen Mr. Fox
der Mrs. Fox ihre Stimme lieh.
    Vor langer Zeit sah ich Meryl Streep zufällig im Fernsehen. Sie war zu Gast bei
Inside the Actors Studio
. Auf James Liptons letzte Frage – «Falls es tatsächlich den Himmel gibt und Sie an die Himmelspforte kommen, was würden Sie Gott gerne sagen hören?» – antwortete Meryl mit ausladender Geste: «Kommt alle rein!» Das sagt alles, das ist der Grund, warum ich sie
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