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Der Smaragdenregen

Der Smaragdenregen

Titel: Der Smaragdenregen
Autoren: Jurij Kusnezow
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endlich soweit, das Experiment konnte beginnen.
    »Auf die Plätze!« kommandierte Viktor Stepanowitsch.
    Kusmitsch trat ein Stück zur Seite, Prim aber kam aus seiner Grotte, postierte sich auf der Lichtung und blähte sich zu ungeheurer Größe auf, wobei er seine acht Arme zu ihrer vollen Länge ausrollte und die Schwimmhäute zwischen ihnen bis aufs Äußerste spannte. Es war einfach unerklärlich, wie ein so riesiges Geschöpf in dieser kleinen Kamin-Grotte Platz gefunden hatte. Wie er so dastand, erinnerte Prim an die berühmte Zarenglocke von einst, als sie nach dem Guß, noch nicht erkaltet, in kräftigem Rot glühte. Im gleichen Augenblick machte auch Kau-Ruck sich bereit.
    Bevor sie ihren Platz einnahmen, verabschiedeten sich die Kinder ganz herzlich von ihren Freunden, denn es war ja möglich, daß sie sich im Falle des Gelingens nie wiedersehen würden.
    Kostja und Viola aber empfanden die bevorstehende Trennung besonders schmerzlich. Sie hatten sich während ihres Aufenthalts im Elmenland sehr aneinander gewöhnt und fühlten sich in der Tat schon fast wie Bruder und Schwester. Dann aber faßten sie sich bei den Händen und umschlossen mit ihnen die Haliotisperle. Beiden schlug das Herz so heftig, daß man meinen könnte, es würde jeden Augenblick aus der Brust springen.
    Viktor Stepanowitsch, angespannt wie eine Saite, obwohl er äußerlich ganz ruhig schien, hob den Arm und gab damit das Signal für Prim und Kau-Ruck. Und die wiederum übermittelten den Kindern unter Aufwand all ihrer Seelenkraft und Energie den Befehl: Nach Hause!
    Nichts Ungewöhnliches geschah. Weder eine Explosion erfolgte, noch ein Wirbelwind erhob sich, auch kein Erdbeben trat ein. Nicht einmal die Kuckucksuhr auf der Kamin-Grotte geriet ins Wanken. Der Krake hatte es noch nicht geschafft, seine Glockenform und die rote Farbe abzulegen, der Geologe seinen Arm sinken zu lassen – da waren Kostja und Viola schon verschwunden!
    Viktor Stepanowitsch seufzte erleichtert und flüsterte: »Guten Heimweg, Kinder!«

    Er konnte nicht ahnen, daß ihnen allen viele neue Abenteuer auf der Irena und der Erde bevorstanden, daß ihre Doppelgänger inzwischen als Gestalten aus dem Zauberland das Spielzimmer Violas heimsuchten und Kostja nicht nur Freundschaft mit dem einbeinigen Seemann Charlie Black, sondern am Ende auch mit Chris, dem Jungen aus Kansas, schließen würde.
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