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Der silberne Buddha

Der silberne Buddha

Titel: Der silberne Buddha
Autoren: Wolfgang Ecke
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Long und seinen Diener Si Mong Lu aus. Sie wohnen im 1. Stock des Hauses Smithy Street 12 in Stepney.
    Ich rufe Sie am Freitag Punkt 14 Uhr in Ihrem Büro bei Johnson & Johnson an. Ich bin sicher, daß ich Ihnen dann auch noch die letzten entscheidenden Hinweise geben kann!“

    Perry Clifton machte eine Pause, sah in das eine und andere verblüffte oder totenblasse Gesicht.
    Albert Case rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum, während der kleine rosige Mister Benghampton aufgeregt mit zittriger Stimme fragte: „Und wer hat diesen Brief geschrieben?“
    „Der Botschaftssekretär Wang Yin, Mister Benghampton!“
    „Oh...“ sagte der, während Ernest Caven mühsam nach Worten suchte: „Seinen... seinen Buddha stehlen... Was... was soll das heißen, Mister Clifton? Der Buddha war doch schon gestohlen.“
    „Wessen Buddha war gestohlen, Sir Ernest?“
    „Na der von Mister Li...“ Er verstummte...
    „Verräterische Kanaille!“ zischte der Seidenhändler.
    Unruhe war plötzlich im Raum, und die beiden Detektive an der Tür hatten ihre Arme so über der Brust gekreuzt, daß sie jeweils die rechte Hand unter dem Jackett verbargen.
    „Ganz recht, Sir Ernest. Mister Yin hat heute nacht aus dem Hause Fu Li Songs den gleichen goldenen Buddha gestohlen, der vorher hier verschwunden war. Bevor Mister Yin zu Wort kommt, möchte ich noch von zwei Fehlem sprechen, die Mister Li Song unterlaufen sind. Bereits bei meinem Besuch bei ihm lieferte er höchstpersönlich den Beweis, daß .er in der Sache ganz dick mit drin hing. Leider ist mir das erst später aufgefallen.“
    „Sie lügen!“ keifte Fu Li Song. „Ohne den Verrat Wang Yins hätten Sie überhaupt nichts herausgefunden!“
    „Sie irren! Wunderten Sie sich nicht wörtlich mir gegenüber, warum man einen harmlosen Museumsdiener nach Dorchester schickte? Das, Mister Li Song, konnten Sie nur von einem erfahren haben: von Mister Ku Long, dem angeblichen Inspektor Han Moon. Denn Mister Yin wußte diese Einzelheit nicht! Sie informierten auch umgehend Ku Long darüber, daß uns inzwischen der Name Gordon Drake bekannt war. Dieser ließ Drake daraufhin von seinem Diener warnen.“
    Als Clifton Ku Longs höhnisches Grinsen sah, klärte er ihn freundlich auf: „Ihr Frohsinn ist verfrüht. Gordon Drake ist auf seiner Flucht verunglückt und liegt im Krankenhaus. Ich glaube nicht, daß er Sie plötzlich nicht mehr kennt... Nun noch zum Motiv: Geld! Mister Fu Li Song brauchte und verbrauchte viel Geld!“
    In Richtung des Seidenhändlers sagte Clifton: „Erinnern Sie sich an jenes Telefongespräch, das Sie in meiner Gegenwart führten, Mister Li Song? Sie sagten nur drei Worte:
    ,Alles im zweiten!’ Das brachte mich auf eine Idee! Inspektor, lassen Sie doch bitte mal hören, was bei Ihren Ermittlungen herauskam!“
    O’Kelly hatte bereits einen Zettel in der Hand, von dem er jetzt folgendes ablas: „Befragt wurden insgesamt 27 Buchmacher. Bei 22 davon ist Li Song hoch verschuldet. Wir haben die Summen addiert und sind zu dem stattlichen Betrag von 19 850 Pfund gekommen!“
    Clifton nickte. „Also, Mister Li Song, Sie brauchten Geld, denn Ihre Leidenschaft war das Wetten. Hunde, Pferde, Fußball und noch hundert andere Sachen. Sie kamen auf die Idee, den goldenen Buddha stehlen zu lassen, um dann mit der Schadenersatzsumme wieder flott weiterwetten zu können…“
    Fu Li Song war aufgesprungen. Wütend zeigte er auf Ku Long: „Seine Idee war es, das mit dem Buddha... Und er ist es auch, der mich mit der Wetterei verrückt gemacht hat... Wetten und faule Geschäfte...“ Das letzte flüsterte er nur noch. Erschöpft fiel er auf seinen Stuhl zurück.
    Perry Clifton machte eine leichte Verbeugung in Richtung Wang Yins hin. „Jetzt wären eigentlich Sie an der Reihe, Mister Yin!“
    Der Botschaftssekretär fuhr auch sofort in der sogenannten „nicht offiziellen Beweisführung“ fort: „Wichtig ist zu wissen, daß Mister Ku Long der Stiefbruder von Fu Li Song ist!“
    Gemurmel setzte ein, Yin sprach ungerührt weiter: „Ich erspare mir alle Dinge, die Sie ohnehin wissen. Mein Verdacht begann sich gegen Fu Li Song zu richten, als mir Mister Clifton von einem Koreaner als Auftraggeber, einem chinesischen Boten und einem Schiff erzählte. Mein Verdacht verdichtete sich, als ich Fu Li Song meine Aufwartung machte, um ihm das Unglück schonend beizubringen.
    Es begann damit, daß er mich nicht in seinem Salon, sondern in seinem Arbeitszimmer empfing. Das war sehr
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