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Der silberne Buddha

Der silberne Buddha

Titel: Der silberne Buddha
Autoren: Wolfgang Ecke
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Quarz-Werkes deutlich hörte. Als er dem durch eine Drehung schließlich ein Ende bereitete, zeigten die Zeiger 13 Uhr 29 an.
    Wenig später bat er die Vermittlung, man möge bis 13 Uhr 55 eventuell von draußen ankommende Gespräche auf den Apparat von Hank Murphy legen, da er selbst nicht abnehmen könne.
    Jetzt war es, er konnte es nicht sehen, 13 Uhr 55.
    Zwei Hausgespräche, die von der Hauszentrale nicht aufgefangen wurden, liefen um 13 Uhr 34 und um 13 Uhr 48 auf seinem Apparat auf.
    Im ersten Fall rief eine Verkäuferin aus der Oberbekleidung an. Sie hatte in einer Umkleidekabine eine abgetragene Damenjacke gefunden und vermutete nun, daß eine Kundin, die keine Kundin, sondern eine Diebin war, als Ersatz für die alte Jacke mit einer Anzahl übereinandergezogener Blusen davongegangen war. Neben der Jacke habe sie sieben Spezialbügel gefunden, auf denen sonst nur teure Blusen hingen. Clifton empfahl der Verkäuferin, von dem zuständigen Hausdetektiv Engan Stotteby ein Protokoll aufnehmen zu lassen, nachdem es für eine Hausfahndung längst zu spät sei.
    Der zweite Anrufer war Pat Wilderson vom Versandbüro. Verlegen gab er zu, sich verwählt zu haben.
    Perry Clifton sah auf seine Armbanduhr... das heißt, er wollte auf sie sehen, doch dazu hätte er die Schublade seines Schreibtisches aufziehen müssen.
    Es hielt ihn nicht mehr auf dem Stuhl. Gespannt wie ein Taschendieb, der auf den Schuldspruch des obersten Richters wartete, trat er ans Fenster und sah hinunter auf das Gewimmel der zweibeinigen Ameisen, die man Menschen nennt.
    Dann —14 Uhr und eine halbe Minute — das Telefon!
    Der Detektiv zwang sich zur Selbstbeherrschung und zur Bedächtigkeit. Er zwang sich ohne Hast dazu, an seinen Schreibtisch zurückzutreten...
    ... das dritte Klingeln inzwischen...
    Er setzte sich und nahm den Hörer von der Gabel. In dieser Sekunde haßte er die Stimme der Vernunft, die ihm zuflüsterte, daß am anderen Ende der Leitung ebensogut
    Julie Young,
    Sir Adam, sein Chef,
    Hank Murphy,
    eine andere Verkäuferin, Tom Harder, das E-Werk, sein Hauswirt oder auch Dicki Miller sein konnten. Doch die Stimme der Vernunft irrte.
    Es war der Anruf!
    Was nun folgte, verdient allerdings das Wort Telefongespräch nicht, denn Perry Cliftons Funktion dabei bestand überwiegend im Zuhören und Notizen machen. Nur seiner Miene sah man an, daß vieles von dem, was er hörte, Explosivkraft haben mußte. Manchmal nickte er auch nur stumm. Doch endlich sprach er ebenfalls, und man merkte es seiner Stimme an, daß mit jedem Wort etwas von der angestauten Spannung entwich: „Der Inspektor in Kensington heißt O’Kelly, er ist bereits über alles informiert. Die Ausstellung schließt um 17 Uhr, ich werde mit O’Kelly vereinbaren, daß die Vorstellung um 17 Uhr 30 beginnt. Im Zimmer des armen Sir Ernest. Das ist geräumig und ein würdiger Rahmen... Okay! Vielen Dank, bis später!“
    Perry Clifton legte auf. Minutenlang sinnierte (oder träumte) er vor sich hin. Dann griff er erneut zum Hörer. Scott Skiffer, so hieß es, sei noch nicht vom Mittagessen zurück.
    Inspektor O’Kelly erwartete wie verabredet seinen Anruf. Noch bevor Clifton ein Wort sagen konnte, rief der Inspektor: „Wir haben sie alle beide! Ku Long samt diesem Chinesen. Raten Sie mal, wo man sie aufgegabelt hat?“
    „Gut, ich rate.“ Clifton tat, als sei bei ihm das Raten mit längerem Nachdenken verbunden. „Ku Long... Ku Long...“ murmelte er leise, um plötzlich laut zu sagen: „Ich rate, Sie haben ihn im Hafen erwischt!“
    „Teufel noch eins“, schimpfte O’Kelly, „das war doch nicht geraten, das war gewußt!“
    „Vermutet!“ verbesserte Perry Clifton. „Und nun hören Sie bitte zu, was ich für Neuigkeiten zu bieten habe.“
    Clifton vergaß kein Detail. Als er auf seinen vergeblichen Versuch, Scott Skiffer zu erreichen, zu sprechen kam, gab O’Kelly einem Beamten im Hintergrund den Auftrag, sofort im Yard anzurufen.
    Als die beiden Männer alle weiteren Schritte abgesprochen hatten, wollte der Inspektor noch wissen: „Wer übermittelt Fu Li Song nun die gute Nachricht vom Wiederauftauchen des goldenen Buddhas?“
    „Ich glaube, der freut sich mehr, wenn er das aus beamtetem Munde erfährt. Bis 17 Uhr 30, Inspektor!“

Das Netz zieht sich zusammen oder Die Runde der 13

    17 Uhr 25.
    Auf dem Parkplatz des Hartford-Hauses stand, inmitten der Fahrzeuge, auch ein Streifenwagen der Polizei.
    Der Fahrer lehnte mit gelangweilter Miene am Kühler
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