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Der silberne Buddha

Der silberne Buddha

Titel: Der silberne Buddha
Autoren: Wolfgang Ecke
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Moon wiedererkannt habe?“
    „Unter Umständen alles, Mister Case. In diesem Augenblick hat sozusagen der Endspurt begonnen. Dank Ihrer Mithilfe! Würden Sie bitte einen Augenblick warten, ich muß dringend telefonieren!“
    „Aber gern!“ Case nickte, sichtlich beeindruckt von dem „dank Ihrer Mithilfe“.
    Die Zentrale stellte durch.
    „O’Kelly!“ meldete sich der Inspektor außer Atem.
    „Hier spricht Clifton. Guten Morgen, Inspektor!“
    „Guten Morgen ist gut, ich bin heute schon so viel hin- und hergehetzt, daß ich das Gefühl habe, die Beinarbeit für zwei Tage an einem Vormittag abgeleistet zu haben. Was gibt’s Neues bei Ihnen?“
    „Ich rufe aus Stepney an. Können Sie mitschreiben?“
    „Ja, schießen Sie los!“
    „Es handelt sich um einen schwarzen Ford mit dem polizeilichen Kennzeichen LXO 29917!“
    „Notiert! Wer fährt ihn? Dieser Ku und noch was?“
    „Ku Long, ganz recht. Sie sollten versuchen, ihn festzunehmen, bevor er das Weite sucht. Case hat in ihm ganz klar den angeblichen Yard-Inspektor Han Moon identifiziert.“
    „Paßt ausgezeichnet ins Bild meiner Ermittlungen. Unsere Leute haben inzwischen, nach dem letzten Stand, siebzehn Buchmacher abgeklappert. Bei dreizehn davon steht unser Mann in der Kreide. Teilweise mit erklecklichen Beträgen. Ach je, auf meinem Schreibtisch liegen drei Telefonzettel. Na sieh mal an, dreimal der gleiche Anrufer: Sir Ernest Caven!“
    „Fu Li Song hat ihn um 9 Uhr aufgesucht. Laut Auskunft von Mister Case war er äußerst gereizt!“
    „Caven oder Fu Li Song?“
    „Der Seidenhändler natürlich. Ich fahre jetzt zum Hart-ford-Haus. Mal sehen, was es gegeben hat.“
    „Um Ihnen zuvorzukommen, werde ich mit ihm telefonieren!“ meinte O’Kelly lachend; dann, wieder ernst, fuhr er fort: „Noch ein Ergebnis aus meinen Vormittagsrecherchen: Meine Vermutung, Gordon Drake könne auf der Flucht gewesen sein, hat sich bewahrheitet. Ich hatte heute morgen ein Gespräch mit einer maßlos enttäuschten Lady. Sie heißt Marilyn Baker und ist die Hausbesitzerin, bei der Drake unter dem Namen Shorting eine Wohnung gemietet hatte. Sie gab zu Protokoll, daß Drake Ferien in Brighton machen wollte. Doch dann habe er Besuch bekommen, und plötzlich habe er in aller Eile alle seine Anzüge, dazu Kartons mit Wäsche und Büchern in sein Auto geschafft. Mit Kartons zu verreisen sei sonst nie seine Art gewesen. Da er jedoch die Miete für weit im voraus bezahlt habe, hätte sie sich weiter keine Sorgen gemacht.“
    „Konnte sie etwas über den Besucher sagen?“ erkundigte sich Clifton.
    „Ich zitiere Missis Baker wörtlich: ,Stellen Sie sich vor, der hat einen Chinesen in seine Wohnung gelassen!’“
    „Soll ich Ihnen was sagen, Inspektor?“
    „Wenn’s was Anständiges ist, nur zu!“
    „Ich habe das verdammt anständige Gefühl, daß heute im Falle Buddha noch was ganz Entscheidendes geschieht!“
    „Das kommt ganz darauf an, was Ihr Briefschreiber um zwei Uhr zu berichten weiß. Aber Sie haben recht, auch bei mir stehen die Zeichen der Hoffnung auf Erfolg. Auf jeden Fall werde ich ab zwei auf Ihren Anruf warten!“
    Das zweite Telefongespräch mit seinem Vertreter Hank Murphy brachte es mit sich, daß er auch noch eine dritte Nummer anwählte. Hank erzählte ihm, daß Scott Skiffer angerufen habe und daß man in der Lederabteilung zwei Trickbetrügern auf die Schliche gekommen sei.
    Scott Skiffer wollte gerade zum Mittagessen verschwinden, als ihn Cliftons Anruf erreichte. Scott war nicht wie vorgesehen am gestrigen Abend, sondern erst heute morgen aus Portsmouth zurückgekehrt. Er hatte sich nur erkundigen wollen, wie er, Clifton, mit O’Kelly zurechtkäme und ob es schon Fortschritte gäbe.
    Perry Clifton übermittelte Skiffer im Telegrammstil einen Lagebericht und hielt auch nicht mit seiner Hoffnung zurück, daß der Diebstahl, ginge alles gut, heute noch aufgeklärt werden könnte...
    „Fahren wir jetzt ins Hartford-Haus?“ wollte Albert Case wenig später wissen.
    „Ja!“
    „Na, Gott sei Dank. Ich werde froh sein, wenn dieser ganze Spuk vorbei ist, das kann ich Ihnen sagen, Mister Clifton!“
    „Natürlich!“ gab Clifton einsilbig zurück. Seine Gedanken wurden von einem ganz anderen Problem beherrscht. Zum Beispiel: Konnte die Gegenseite vom Unfall Gordon Drakes erfahren haben?
    „Haben Sie eben mit Sir Ernest telefoniert?“
    „Wie?... Nein, wie kommen Sie darauf?“
    „Ach, ich dachte nur, daß Sie ihm vielleicht gesagt haben,
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