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Der schwarze Schwan von Scheckenstein

Der schwarze Schwan von Scheckenstein

Titel: Der schwarze Schwan von Scheckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Ruderboots zu und rief: „Nach Rosenfels, bitte!“
    Die Kratzbürsten kicherten vor Vergnügen. Sophie schaltete den Motor wieder ein, und in ausgelassener Laune begann die Schleppfahrt.
    „Juhuuuuu!“ freute sich Ingrid. „Ist eigentlich viel besser als das, was wir vorhatten!“
    „Vor allem nicht so anstrengend“, stimmte Martina ihr zu.
    „Was hattet ihr denn vor?“ wollte Dieter wissen.
    Die Mädchen sahen einander an und kicherten.
    „Jetzt könnt ihr’s ja sagen!“ ermunterte sie Klaus. „Sagt ihr’s zuerst!“ widersprach Esther.
    Stephan winkte ab. Er dachte an Dampfwalze und sämtliche Notlagen. „Lassen wir’s! Was nicht stattfindet, ist nicht interessant.“
    Beatrix erriet seine Überlegung. „Find ich auch.“
    Der Gedanke an den Muskelprotz hatte Stephan auf eine neue Idee gebracht. Sie paßte vorzüglich zu der veralberten Laune, und er sagte, was ihm vorschwebte: eine Überraschung für Dampfwalze. Zuerst witterten die Mädchen eine Falle. Ingrid vor allem. Doch Beatrix, die Stephan vertraute, vertrieb die Zweifel. Schließlich waren alle begeistert. Das gemeinsame Vorhaben steigerte die Stimmung weiter. Sophie lief vor Lachen auf Grund, worauf die Ritter die Navigation übernahmen.
    Der steile Weg durch den Wald, vom Hafen zum Hochufer hinauf, wurde schweigend zurückgelegt. Die letzten hundert Meter ging Ingrid allein voraus und summte vor sich hm. Die andern schlichen durch das Dickicht weiter. Oben, an der Mündung des Wegs, warteten Dampfwalze und Andi wie verabredet auf die Ritter. „Dampfwälzchen!“ rief Ingrid zuckersüß. „Was für eine Überraschung! Kommst du mich besuchen?“
    Der Muskelprotz erstarrte zuerst, doch dann strahlte er, daß Andi nur noch den Kopf schüttelte.
    Da trat Stephan aus dem Gebüsch. „Ach du schwarzer Schwan! Dampfwalze hat eine Verabredung! Mitten im Streich.“
    Der Karpfenblick war nicht mehr zu überbieten. Die Reaktion des Muskelprotzes steckte noch irgendwo in der langen Leitung.
    „Aber wir machen einen Streich!“ riefen die andern und traten aus ihren Verstecken. Jetzt blieb beiden der Mund offenstehen, und Klaus erklärte genüßlich, wie es zu der Begegnung gekommen war.
    „So ist das also!“ Dampfwalze holte Luft und wandte sich an Ingrid: „Was für einen Streich wolltet ihr denn machen?“
    Die fixe Mücke-Schwester winkte ab. „Eine Sisyphusarbeit! Wir wollten euer gesamtes Geschirr samt Besteck im Wald verstecken. Auch das private und sämtliche Pfannen und Kochtöpfe aus der Küche.“
    Den Rittern verschlug es die Sprache. Kopfschüttelnd standen sie da. Stephan starrte Beatrix an, und beide dachten wieder dasselbe.
    „Wenn ich mich nicht wundern würde, würde ich mich sehr wundern!“ murmelte Klaus.
    „Genau das gleiche wollten wir bei euch machen!“ Noch während er das sagte, bekam Dampfwalze wieder seinen Karpfenblick. Er glotzte sich an Stephan und Beatrix fest.
    „Die schwarzen Schwäne! Jetzt ist mir alles klar!“
    Schlagartig war die gute Laune weg.
    „Vorsicht, Sportsfreund! Wer verdächtigt, muß erst denken!“ warnte Stephan. „Wenn wir unsere Absichten einander verraten hätten, wären wir bestimmt nicht losgefahren!“
    „Bestimmt nicht!“ pflichtete ihm Beatrix bei. „Denn dann hätten wir ja gewußt, daß wir einander begegnen.“
    „Und wenn wir uns treffen wollen, nehmen wir dich bestimmt nicht mit!“ fügte Stephan noch hinzu.
    „Also Gedankenübertragung“, entschied Martina.
    Die ruhige Sophie deutete auf Ingrid. „War übrigens ihre Idee.“
    Endlich wich der Karpfenblick einem Lächeln. „Okay! Und was machen wir jetzt?“
    „Da wirst du staunen!“ Laut kreischend stellten die drei Kratzbürsten die gute Laune wieder her. Sie umzingelten den Muskelprotz.
    Ingrid drohte ihm mit dem Finger. „Aber nur, wenn du ein ganz lieber Bub bist! Also, hör zu…“
    Beatrix nickte Stephan zu. Sie rannten ins Schloß. Es dauerte endlos.
    Die Wartenden stellten bereits Vermutungen an, ob die beiden sich an der Ostseite des Schlosses aus einem Fenster abgeseilt und sich in großem Bogen zum Hafen hinuntergeschlichen hätten, um drüben auf der Burg allein zu feiern, da kamen sie. Von einem neunstimmigen „Aaaaaah!“ empfangen. Mit feierlichen Schritten trugen sie zwischen sich den größten aller Freßkörbe, wie zu einer Kranzniederlegung.
    Dampfwalze schnaubte. „Wo wart ihr denn so lang? Hast du ihr wieder trockene Sachen geben müssen?“
    Beatrix lachte. „Irgendeine Komikerin
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