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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga
Autoren: Joachim H. Schwarz
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verlasse.“
    Jona blickte ihn an. „Um was geht es, mein Freund.“
    Lil zog das Buch Eden aus seinem Rucksack und hielt es Jona hin. Der blickte es an und lächelte.
    „Das Original, nicht wahr?“
    „Du weißt wirklich alles, was? Dir macht niemand etwas vor. Ja. Es ist das Orig i nal, aber keine Sorge, es ist unbeschadet.“
    „Es war sehr riskant, das Original mitzunehmen. Es ist ein heil i ges Buch und z u dem sehr alt“, sagte Jona.
    „Du hast recht. Aber ohne dieses Exemplar hätten wir es nie g e schafft. Eure Abschriften enthalten nicht alles, was hier geschri e ben steht. Einiges in diesem Buch wurde mit Zwiebelsaft g e schrieben und wird erst sichtbar, wenn man die Seiten erhitzt. Ich habe siche r lich nicht alles gefunden, doch die entscheidenden Spuren hätten wir in einer Kopie niemals gefunden. Ich empfehle dir, es einer genauen Überprüfung zu unterziehen. Wer weiß, was noch so alles sichtbar wird, wenn ihr Seite für Seite erhitzt“, e r klärte Lil.
    Jona nahm das Buch entgegen. „Danke für deine Ehrlichkeit. Wieso hast du das Buch nicht behalten. Als neugieriger Mensch hätte ich erwartet, dass du es mitnimmst und selbst nach verstec k ten Botscha f ten gesucht hättest.“
    „Es gehört nicht in meine Welt. Es ist ein Buch, das in Jirunga für Jirunga g e schrieben wurde. Ihr solltet es überprüfen, nicht ich.“
    Jona umarmte Lil . “Wie ich schon sagte, du bist ein guter Mensch.”
    Als Jona losließ blickte Lil durch das Tor. Die bekannten Bode n fli e sen waren leer und der Weg durch die letzte Halle frei. Am Ende der weißen Fliesen lag der Durchgang zu Lils Welt. Würde er sie durc h schreiten, gäbe es kein Z urück mehr. Dann wäre er wieder gefangen in seiner Welt, in seinem trostlosen Leben. J o nas Stimme drang in seine Gedanken.
    „Warum zögerst du? Ist es so schlimm, zurückzukehren?“ , fragte er.
    Lil bl ickte ihn an. „Es ist die Hölle. “
    „Die Hölle?“ , fragte Jona. „Was ist die Hölle?“
    „Die Hölle ist... jeden Morgen aufzuwachen, und nicht zu wissen, warum man existiert.“
    Jona legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Vergiss eines nicht. Ich bin Jona, Herrscher der Welten, Schützer der Schlüsseltore und G e bieter des 13. Tores und ich bin dir zu Dank verpflichtet. Das allein ist die größte Ehre, die ein Mensch jemals erwirken kann. Dies soll kein Trost sein, es soll lediglich heißen, dass de i ne Exi s tenz von größter Bedeutung ist. Jetzt und in alle Ewigkeit. Und wer weiß... vielleicht wird deine Hilfe hier noch einmal b e nötigt. Darauf zu warten könnte eine Aufgabe sein. Du hast J i runga geholfen, doch denke daran, deine Welt ist nur eine Kopie von Jirunga. Du hast also quasi deiner eigenen Welt geholfen, als du mir geholfen hast. Vergiss das nie und noch etwas... zweifle nie an meiner Macht . Vergiss das niemals.“
    Lil grinste. „Klingt, als wärst du ein Gott.“
    „Geh in deine Welt zurück und lebe. Es ist Zeit.“
    Lil verstand kein Wort. Doch er wusste, dass er gehen musste. Er gehörte nicht hierher. Er musste zurück in seine eigene Welt. Das Tor würde nicht ewig auf ihn warten. Er blickte Jona noch ein letztes Mal an.
    „Lande ich dort, wo ich meine Welt verlassen habe, oder kannst du das beeinflussen? Ich frage nur, weil ich nicht weiß, ob meine Kr e ditkarte für den Rückflug von Sharm el Sheik ausreichend gedeckt ist.“
    „Lil, du musst jetzt gehen, dass Tor schließt sich gleich. Egal was passiert, lebe dein Leben. Und nun geh...“
    Jona drehte sich um und marschierte zu seinem schwarzen Ford. Für Lil war die Andeutung ausreichend, endlich zu gehen und genau das tat er auch. Sein Leben würde weitergehen und egal wo er landen würde, irgendwie käme er wieder nach Hause. Den Flug von Afrika in seine Heimat würde er schon hinbekommen, jetzt war es Zeit, zu gehen, also ging er durch das Tor und bere i tete sich geistig darauf vor, dass er der eisigen Kälte und a n schließend der Hitze ausgesetzt werden würde um dann wieder auf der Erde zu landen. Gedanke n versunken durchtrat er das Tor und spürte die Gänsehaut... Sekunden später hatte er Jirunga hi n ter sich gelassen.

48

    Als sich der Nebel und Lils Gänsehaut verzogen hatten stand er vor seiner jämme r lichen Wohnung auf der Straße und staunte. Wow... dieser verrückte Hund hat mich direkt vor meine Haustür katapu l tiert, dachte er. Also überlegte er, was er als n ächstes tun würde. Das Abenteuer war zu Ende, sein Leben nahm wieder den
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