Der schlaue Pate

musste.
    Bernd Tappenbeck lieferte den entscheidenden Tipp, wo ich das Haus meines Täters hinstellen konnte.
    Das deutsche Justizwesen ist eine Sache für sich. Das Staunen meiner Figuren darüber war mein eigenes, als ich während dreier Mordprozesse im Zuschauerraum saß. Ohne die Unterstützung des pensionierten Richters Diethelm Schultz und meiner Quellen in Rechtsanwaltskanzleien und Staatsanwaltschaften, die lieber anonym bleiben möchten, hätte ich die juristischen Teile niemals hingekriegt. Sämtliche Fehler, die sich trotzdem eingemogelt haben, sowie ein paar eigentlich nicht statthafte Verknappungen, um die Handlung nicht unnötig aufzublähen und zu verkomplizieren, gehen ausschließlich auf meine Kappe.
    Die Sache mit der »abgepausten Unterschrift« ist pure Erfindung, »dichterische Freiheit«, wie man so sagt.
    Am Landgericht Kassel gibt es in Wahrheit nur eine Schwurgerichtskammer; da ich unbedingt eine zweite brauchte, musste ich eben eine erfinden.
    Was mein fiktiver Strafverteidiger Andreas Viehmann im 22. Kapitel über das deutsche Justizwesen sagt, basiert auf dem Buch »Halbgötter in Schwarz« von Deutschlands einstmals bekanntestem Strafverteidiger Rolf Bossi. Einige wenige Sätze, die eine Figur wie Andreas tatsächlich zitieren könnte, wurden wörtlich übernommen, allerdings nicht in plagiatorischer, sondern in aufklärerischer Absicht.
    In diesem Buch findet sich übrigens auch eine Episode, wo ein unschuldig beschuldigter Staatsanwalt von seiner eigenen Behörde ins Gefängnis gesteckt und dort mehrmals brutal zusammengeschlagen wird; natürlich nicht in Kassel, nicht in Hessen.
    Volker Schnell, im Januar 2013