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Der Schatz von Dongo

Der Schatz von Dongo

Titel: Der Schatz von Dongo
Autoren: A.E. Hotchner
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Goldbarren
2.750 Pfund Sterling in Gold
2.653 englischen Pfund
spanischen Peseten
149.345 US-Dollar
22.551.300 französischen Francs
11.000 portugiesischen Escudos
21.179 Gold-Marengos
803.903 Schweizer Franken
1.000.000.000 italienischen Lire
    Hinzu kamen die kostbarsten Stücke des
ehemaligen Königsschatzes sowie die Italien-Kriegskasse der deutschen
Marine, Luftwaffe und Quartiermeisterei. Der Gesamtwert des Schatzes
wird auf etwa 80 bis 120 Millionen Dollar veranschlagt.
    Außerdem trugen alle Kabinettsmitglieder ihre persönlichen
Geldmittel und Wertsachen bei sich. Hastig und aufs Geratewohl teilte
Mussolini die Staatsgelder und -juwelen, die auf dem Konferenztisch
lagen, unter die Kabinettsmitglieder auf; sodann schickte er die Herren
in den Hof hinunter, wo dreißig Stabswagen warteten, um sie aus Mailand
fortzubringen. Mussolini selber nahm – außer seinem Anteil an
Geld und Juwelen aus dem Staatsschatz – zwei große
Lederaktentaschen mit, die einen ganz anderen Schatz bargen: seine
persönlichen Papiere, seine Tagebücher und seine ausgedehnte
Korrespondenz mit Hitler und Churchill.
    Der Duce plante, in nördlicher Richtung bis Como zu fahren, um
dann der Straße am Comer See entlang bis zur Schweizer Grenze zu
folgen. Normalerweise hätte diese Fahrt kaum einen Tag in Anspruch
genommen, im Frühjahr 1945 jedoch herrschten in diesem Gebiet die
Partisanen, und Mussolini war sich klar darüber, daß er außerordentlich
vorsichtig sein mußte. Nach ungefähr einer Stunde kam er in Como an, wo
er seinen Konvoi zur Präfektur dirigierte. Er wollte sich über die
Partisanentätigkeit entlang der Straße nach Norden informieren, konnte
aber keinen einzigen wirklich zuverlässigen Bericht erhalten.
    Durch dichten Nebel schob sich der Konvoi über die schmale,
kurvenreiche Uferstraße den See entlang. Die Wagen kamen nur langsam
vorwärts, daher wurde es sieben bis acht Uhr morgens, ehe sie Menaggio
erreichten. Mussolini fuhr sofort zur Villa Castelli – deren
Besitzer Emilio Castelli, der örtliche Schwarzhemdenführer,
war –, denn er erwartete dringend Nachricht von General
Pavolini und einer Streitmacht von fünftausend loyalen Schwarzhemden,
die hier zu ihm stoßen sollten.
    Pavolini war eingetroffen. Statt jener einigen Tausend Männer
aber, von denen Mussolini geträumt hatte, hatte er nur einen Trupp in
der Gesamtstärke von ganzen zwölf Mann mitgebracht: der große
Mussolini, angewiesen auf eine Streitmacht von zwölf Versprengten!
    Später am Abend erhielt der Duce doch noch eine gute
Nachricht, aus Como traf die Zusage ein, daß eine motorisierte deutsche
Kolonne, über dreihundert Mann stark und auf dem Weg nach Österreich,
sich in nördlicher Richtung bewege. Mussolini beschloß sofort, sich
dieser Kolonne mit seinem Konvoi anzuschließen. Die Spähtrupps der
Partisanen hatten aber ebenfalls Kenntnis von dieser deutschen Einheit
erhalten und gaben die Information an die Zweiundfünfzigste
Garibaldi-Brigade weiter, von der die Straße nordwärst von Menaggio
überwacht wurde.
    Der Kommandeur der Wehrmachtkolonne, ein Major Kritz, war
kriegsmüde und wollte nur mit seinen erschöpften Männern das feindliche
Gebiet hinter sich bringen und wieder den Boden des Dritten Reiches
betreten. Das Auftauchen Mussolinis, dessen Anwesenheit nur
Schwierigkeiten verhieß, war Kritz äußerst unwillkommen, ebenso der
Gedanke, einen Konvoi der meistgesuchten Männer von ganz Italien
mitzunehmen. Doch Mussolini tobte und schrie so lange, bis Kritz sich
widerwillig einverstanden erklärte. Zeitig am nächsten Morgen machte
man sich also auf den Weg nach Norden, am See entlang auf Chiavenna zu,
das bereits hinter dem Partisanengebiet lag. Dort wollte sich Mussolini
vom Konvoi trennen, um in die Schweiz zu flüchten. Während der Nacht
waren außerdem Clara Petacci, Mussolinis Geliebte, und deren Bruder
Marcello gekommen. Claretta hatte einen roten Lederkoffer bei sich, der
bis an den Rand mit all den beispiellos wertvollen Juwelen gefüllt war,
mit denen der Duce sie im Laufe der Jahre überhäuft hatte. Hinter einer
Vorausabteilung von Beiwagenmaschinen mit aufmontiertem MG führte Major
Kritz in seinem Panzerspähwagen die Kolonne an, dahinter folgten
achtunddreißig Lastwagen und schließlich Mussolinis Entourage.
    Um sieben Uhr früh erreichten sie den kleinen Ort Musso, der
nur ein paar Stunden von der Schweizer Grenze entfernt ist. Doch als
sie um die letzte Kurve vor Musso bogen, stießen sie
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