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Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)
Autoren: Rebecca Michéle
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anzuzeigen, wenn er sie abwies.
»Ich muss leider zugeben, Lucille, dass ich mit dem Gedanken gespielt habe, mir mit dem Falschgeld ein neues Leben aufzubauen.« Zerknirscht zuckte er mit den Schultern. Ich fühlte so viel Zärtlichkeit und Liebe für ihn, dass ich ihn dafür nicht verurteilen konnte.
»Es war für dich immer schwer, für andere Menschen zu arbeiten, nicht wahr?« Er nickte.
»Ich weiß, dass Gott jeden Mensch auf seinen Platz in dieser Welt gestellt hat, dennoch wollte ich mich mit meinem Schicksal nicht abfinden. Seit ich nach Cromdale gekommen war, träumte ich von einem eigenen Haus und Land, von etwas, das mir ganz allein gehört. Erst durch dich habe ich eingesehen, dass der Weg des Betruges der falsche ist.«
»Durch mich?« Mühsam richtete ich mich auf, mein schmerzendes Bein ignorierend, denn ich wollte Harrison nah sein. Zu meiner Enttäuschung stand er auf und begann, im Zimmer auf und ab zu wandern, während er fortfuhr:
»Ehrlichkeit ist ein dehnbarer Begriff. Ich dachte früher, dass ich niemandem damit schade, wenn ich mit Falschgeld ein Stück Land kaufe. Als Violet jedoch versuchte, mich mit ihrem Wissen zu erpressen, wusste ich, dass eine kriminelle Handlung die nächste nach sich zieht. Es ist wie mit Lügen: Wenn du nur einmal nicht die Wahrheit sagst, verstrickst du dich in ein Netz von Unwahrheiten, aus dem es irgendwann kein Entrinnen mehr gibt.«
»Was ist dann zwischen dir und Violet geschehen, und welche Rolle spielte Rosie?«, fragte ich gespannt.
»Ich sagte Violet, dass ich die Maschine und alles Geld sofort vernichten würde«, erzählte Harrison. »Auf keinen Fall würde ich mich von ihr erpressen lassen. Daraufhin ist sie völlig hysterisch geworden. Sie begann, sich die Bluse aufzureißen und sich das Gesicht zu zerkratzen. Dabei fing sie laut zu schreien an.«
Violet drohte Harrison, ihn wegen versuchter Vergewaltigung anzuzeigen. Das Gespräch fand im Pferdestall statt. Was die beiden nicht wussten, war, dass sich ein junges Mädchen in der letzten Box versteckt hatte, als Harrison und Violet den Stall betraten. Das Mädchen war Rosie, die eigentlich auf dem Grund und Boden von Cromdale nichts zu suchen hatte. Da sie aber Pferde liebte, schlich sie sich manchmal heimlich in den Stall, um mit den Tieren zu sprechen. Obwohl Rosie damals fast noch ein Kind war, bewunderte und verehrte sie Harrison.
»Ich musste ihm einfach helfen, Mylady«, ergänzte Rosie. »Ich trat also vor und sagte, ich hätte alles mitangehört und würde bei der Polizei selbstverständlich die Wahrheit sagen. Daraufhin nahm die böse Frau einen Spaten und schlug auf mich ein.«
Harrison wischte sich in Erinnerung an die schreckliche Szene fahrig übers Haar.
»Es war schrecklich! Rosie war bewusstlos und blutete stark. Während ich mich um sie kümmerte, gelang es Violet zu verschwinden. Ich verzichtete in dem Moment auf eine Verfolgung. Tagelang bangten wir um Rosies Leben. Als Rosie endlich erwachte, hatte sie ihre Stimme verloren. Ich versuchte, Violet zu finden, um sie für die Tat zur Rechenschaft zu ziehen, und erfuhr, dass sie inzwischen in Frankreich verheiratet war. Ich, wir alle hofften, niemals wieder etwas von ihr zu sehen oder zu hören. Ein verhängnisvoller Irrtum, wie sich herausstellte.«
Langsam setzte sich wie in einem Puzzlespiel für mich alles zusammen. Und als Violet plötzlich wieder auftauchte, erkannte Rosie sie natürlich.
»Sie hat mir gedroht, mich dieses Mal endgültig zu töten«, sagte Rosie, als ich ihr plötzliches Verschwinden ansprach. »Mylady, ich hatte schreckliche Angst, denn ich sah in ihren Augen, dass es ihr ernst damit war.«
»Warum bist du nicht zu mir gekommen und hast mir alles gesagt?«, fragte ich das Mädchen.
»Ich traute mich nicht. Sie hätte mich wirklich umgebracht.«
Nach meinem Erlebnis mit Violet hegte ich keine Zweifel, dass sie Rosie wirklich etwas angetan hätte. Nun konnte ich alles verstehen. Harrison lehnte gegen den Fensterrahmen und sagte mit vor der Brust verschränkten Armen:
»Du fragst dich mit Recht, Lucille, warum ich Violet nicht sofort wieder fortgeschickt habe, nicht wahr? Warum ich es geduldet habe, dass sie sich so massiv in unser Leben drängte?« Ich nickte beklommen. Obwohl nun alles dagegen sprach, schnürte mir die Angst, Harrison könne gestehen, dass er etwas für Violet empfand, die Kehle zu. »Ich hatte Angst, dich zu verlieren, wenn du die Wahrheit erfährst«, fuhr Harrison fort. Die Worte klangen süß in
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