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Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)
Autoren: Rebecca Michéle
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meinen Ohren, und mein beschleunigter Puls beruhigte sich langsam wieder. Ich schenkte ihm einen warmen Blick. Ich hatte ihm viel zu sagen, würde aber damit warten, bis wir allein wären. Jetzt wollte ich den Rest der Geschichte hören.
»Aber wie kam es, dass ihr beide wieder hier seid? Woher wusstet ihr überhaupt, dass man mich entführt hatte?«
In einer ländlichen Gegend sprechen sich Neuigkeiten natürlich rasch herum. Rosie war einige Dörfer weiter in einem Gasthaus als Küchenmagd untergekommen. Ein Durchreisender erzählte von der geplatzten Hochzeit in Cromdale. Daraufhin kehrte Rosie zurück, da sie sich aber wegen ihres Verhaltens schämte, wagte sie nicht, mich aufzusuchen. Sie hatte Angst, ich würde sie wieder fortschicken, weil sie doch damals einfach so verschwunden war. Da sie nicht sprechen konnte und ihre Schreibkenntnisse gering waren, wusste sie nicht, wie sie sich erklären sollte, aber sie begann, mich zu beobachteten.
»Ich weiß, Rosie«, warf ich ein. »Ich meinte, dich ein paar Mal aus der Ferne gesehen zu haben.«
An dem verhängnisvollen Tag war Rosie mir zu der alten Mühle gefolgt. Sie dachte, es wäre eine günstige Gelegenheit, mich alleine zu treffen. Bevor es jedoch dazu kam, sah sie, wie zwei Männer mich überfielen, betäubten und mich zu der Kutsche schleppten. Als der Schlag geöffnet wurde, erkannte sie im Inneren Violet und hörte, wie diese sagte:
»Bringt sie in mein Haus, ich komme in einigen Tagen nach!«
In ihrer Verzweiflung wusste Rosie nicht, an wen sie sich wenden sollte. Schließlich erinnerte sie sich meiner Freundschaft mit den Grindles und eilte auf den Grindle-Hof. Voller Panik keuchte sie: »Die Lady ... ein Überfall ...« James packte sie an den Schultern und schüttelte sie. Zu ihrer eigenen Verwunderung würgte sie hervor: »Violet hat die Lady entführt.« Es war, als wäre in dem Mädchen ein Knoten geplatzt. Durch den Schock war sie wieder Herrin ihrer Stimme. Die Grindles hatten allerdings keine Ahnung, wohin man mich gebracht haben könnte.
»Ich habe mich in James getäuscht«, sagte Harrison. »Ich hielt ihn für einen schwachen Menschen. Du kannst dir sicher meine Überraschung vorstellen, als er drei Tage nach Weihnachten vor meiner Tür stand. Tagelang ist er kreuz und quer durch die Gegend geritten und hat jeden nach mir und auch nach Violet gefragt. Schließlich fand er mich in Turriff, wo ich eine Arbeit als Pförtner angenommen hatte. James erzählte mir alles, was er von Rosie erfahren hatte. Für mich gab es nur eine Möglichkeit, wo du sein könntest, und ich hatte Recht. Nachdem ich auf den Diener geschossen hatte, warf ich James meine Waffe zu, bevor ich dich aus dem Wasser zog. So konnte er ohne Probleme Violet und John in Schach halten.«
»Er ist auch dort gewesen?«, fragte ich erstaunt. »Warum hat er mich bis jetzt nicht besucht? Ich muss ihm doch danken!«
Verlegen druckste Harrison herum.
»Er wusste nicht, ob er willkommen ist, Lucille. Ich habe seine Gefühle für dich unterschätzt. Er ist dir ehrlich zugetan. Ich glaube, du würdest an seiner Seite eine sehr glückliche Frau werden.«
»Harrison!« Enttäuscht drehte ich meinen Kopf zur Seite. Er sollte meine Tränen nicht sehen. Der Mann, den ich liebte, versuchte, mir einen anderen schmackhaft zu machen. Wie hatte ich nur annehmen können, dass mir Harrison mein Misstrauen verzeihen würde? Ein Mann mit seinem Stolz!
Rosie verließ leise das Zimmer, sie spürte, dass sie nun störte. Harrison setzte sich zu mir und strich mir zärtlich übers Haar, daraufhin konnte ich meine Tränen nicht länger zurückhalten. Ich schluchzte laut und presste mein Gesicht in das Kissen.
»Liebes, was ist denn geschehen?«, fragte er verwundert.
»Du willst, dass ich James heirate«, platzte ich heraus. »Du willst mich nicht mehr!«
Langsam drehte er mich zu sich um. Ich wollte ihn nicht ansehen, doch er hob mein Kinn und zwang mich, ihm in die Augen zu schauen. Überrascht sah ich, dass auch in seinen Augen Tränen schimmerten. Er sah so traurig aus, dass mein Herz vor Liebe überquoll. Resigniert sagte er:
»Hast du vergessen, wie sehr du mich zurückgestoßen und beleidigt hast?«
Ich konnte ihm nicht widersprechen. Flehend sah ich ihn an, sehnte mich danach, dass er mich in seine Arme schloss. Am liebsten hätte ich gesagt: Dieses Mal werde ich dir vertrauen! Es tut mir so Leid, dass ich mich so unvernünftig verhalten habe. Aber ich brachte kein Wort über die Lippen, einzig meine
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