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Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)
Autoren: Rebecca Michéle
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bereits in der Zeitung steht.« Es konnte nur Mr. Lambrook gewesen sein, der sich an die Zeitung gewandt hatte. »Aber ich habe euch von Anfang an gesagt, dass der angebliche Schatz nichts wert ist«, begehrte ich auf.
Violet kam mir bedrohlich nahe.
»Trotzdem hast du versucht, uns hinters Licht zu führen, du Miststück! Das wirst du mir büßen!«
Vor Wut bebend, stand sie vor mir, ihre Augen funkelten böse.
»Fast wäre es mir gelungen, dich zu Tode zu erschrecken. Du hast damals tatsächlich geglaubt, dem Geist der Lady Mabel gegenüberzustehen. Ich konnte die Angst in deinen Augen sehen. Wie lächerlich! Dabei war es nur ich! Ach, ich hätte dich bereits damals töten sollen!«
Violet steckte also hinter der irrwitzigen Vorstellung. Wie hatte ich nur jemals annehmen können, Harrison hätte etwas damit zu tun?
Sie zog an der Klingelschnur, und augenblicklich erschien Stephen. Er musste am Vormittag zurückgekehrt sein. Violet gab ihm einen Wink, und er zog aus der Jackentasche ein starkes Seil.
»Was hast du vor?«, stammelte John mit sichtlichem Unbehagen.
Der bullige Diener packte meine Arme, riss sie auf den Rücken und fesselte meine Handgelenke so grob, dass ich vor Schmerz aufschrie.
»Du bist zu nichts nütze, Lucille! Nicht nur, dass du mir den einzigen Mann, den ich jemals geliebt habe, genommen hast. Du hast mein Leben zerstört, denn wenn du nicht aufgetaucht wärst, hätte Harrison mich irgendwann geheiratet. Glaubst du wirklich, ich lasse es zu, dass du nach Cromdale zurückkehrst und dort bis ans Ende deiner Tage in Frieden leben kannst?« Ihr Lachen klang hysterisch, und sie schlug mir erneut ins Gesicht. Gefesselt, wie ich war, musste ich ihre Attacke hilflos über mich ergehen lassen. »Nein, Harrison wird dich nicht bekommen! Dich nicht und nicht Cromdale! Wenn ich mit dir fertig bin, wird Cromdale House in Flammen aufgehen, dann kann Harrison von mir, aus Herr über eine Ruine sein. Er wird nie erfahren, was mit dir geschehen ist.«
»Violet!« Ich spürte, wie ernst es ihr war, sah die Mordlust in ihren Augen. Verzweifelt drehte ich den Kopf zu John. »Tun Sie doch was! Verdammt, Sie sind doch ein Ehrenmann!«
Er verbarg das Gesicht in den Händen.
»Ich weiß nicht, was ich tun soll«, jammerte er. »Die Banken werden mein Elternhaus versteigern. Wir werden alles verlieren! O mein Gott, das ist das Ende.«
Voller Verachtung spuckte ich vor ihm aus. Stephen nahm mich hoch und warf mich wie ein Lumpenbündel über die Schulter. Er schleppte mich an der Halle vorbei die Treppen hinab. Violet und John folgten. Es ging immer tiefer hinunter. Hier waren die unbehauenen Wände nass und glitschig, und es roch nach Moder. Das Rauschen des Meeres war deutlich zu vernehmen. John schloss eine Pforte auf und warf mich wie einen nassen Sack in den Sand. Wir befanden uns auf einem kleinen Strand, direkt über mir ragten die grauen Mauern der Burg empor. Die Dämmerung setzte gerade ein, und es stürmte heftig. Die Wellen des aufgewühlten Meeres schwappten auf den Strand und durchnässten meine Füße und den Rocksaum. An einem kleinen Steg vertäut lagen zwei Ruderboote. Offenbar hatte Violet bereits alles mit dem Diener abgesprochen, denn jetzt zerrte er mich in das eine Boot und setzte mich auf die morsche hölzerne Bank. Ich strampelte und versuchte, ihn mit meinen Füßen zu treffen, doch gegen seine Stärke hatte ich keine Chance. Mit geschickten Handgriffen fesselte er nun auch meine Fußgelenke, zog dann den Strick unter der Ruderbank hindurch und verband ihn mit meinen Händen. Ich war an das Boot gefesselt. Verzweifelt zog ich an dem Seil, das mir daraufhin nur noch tiefer ins Fleisch schnitt.
»Du wirst sterben, Lucille MacHardy!« Violet lachte irre. Der Sturmwind ließ ihre Haare und Röcke flattern, sie sah aus, als wäre sie direkt der Hölle entstiegen. Die Erkenntnis, was jetzt geschehen würde, nahm mir fast den Atem, und mein klägliches Schreien ging im Toben der Brandung unter. Stephen schwang sich nun in das zweite Boot, vertäute es mit meinem und ruderte mit kräftigen Schlägen auf das brodelnde Meer hinaus. Mein Nachen schwankte und schlingerte. Stephen musste über unsägliche Kräfte verfügen, dass er es schaffte, mit beiden Booten den Wellen zu trotzen. Als Violet und John nur noch als schemenhafte Schatten zu erkennen waren, beugte er sich hinüber und hieb mit einer Axt auf die Planken meines Bootes ein. Sofort schoss eisiges Wasser herein. Stephen grinste diabolisch,
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