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Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)
Autoren: Rebecca Michéle
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geschehen, bevor Maggie und ich uns persönlich kennen gelernt hatten.
»Ja, ich habe das Versteck gefunden. Wieso sollte ich es nicht zugeben? Es existiert tatsächlich eine Truhe, die randvoll mit Münzen gefüllt ist, aber sie sind nichts wert. Hörst du, Violet, der angebliche Schatz ist von keiner materiellen Bedeutung.«
»Das glaube ich dir nicht! Woher solltest du das wissen?«
Ich spielte meinen Trumpf aus:
»Er wurde bereits von einem Herrn vom Britischen Museum in London begutachtet. Es tut mir Leid, dir das sagen zu müssen, aber die Entführung war völlig umsonst. Es gibt bei mir nichts zu holen.«
Bebend umklammerte Violet ihre Tasse, dann warf sie diese voller Zorn an die Wand. Der Tee spritzte nach allen Seiten, und die Scherben fielen klirrend zu Boden.
»Ich glaube dir kein Wort! Du wirst uns den Schatz umgehend aushändigen, sonst ...« In ihren Augen stand pure Mordlust. Ich schauderte, wenn ich daran dachte, dass sie tatsächlich einen Menschen getötet hatte.
»Ich denke, ich soll diesen Mann hier heiraten.« Ich deutete auf John. »Das ist aber schlecht möglich, wenn du mir etwas antust. Vielleicht könnt ihr zwei euch einigen, was ihr wollt.«
Meine Verfassung war keineswegs so ruhig, wie die Worte es vermuten ließen. Ich hatte Angst, und in mir tobte die Frage, was Harrison mit der ganzen Sache zu tun hatte. Schließlich konnte ich mich nicht länger zurückhalten und sagte:
»Der perfide Plan, Harrisons Frau zu werden, ist nicht aufgegangen, Violet. Sicher hast du dir erhofft, als seine Geliebte in der Nähe leben und von dem Schatz profitieren zu können. Was hattet ihr dann vor? Wollte Harrison nach der Hochzeit offen nach dem Versteck suchen und mich anschließend ebenfalls töten?«
Auf die heftige Reaktion, die meine Worte auslösten, war ich nicht gefasst. Violet sprang auf und schlug mich mitten ins Gesicht. Fassungslos und unfähig, mich zu bewegen, starrte ich sie an.
»Wage es niemals wieder, in meiner Gegenwart diesen Namen auszusprechen!« Sie stürmte aus dem Zimmer und warf die Tür so heftig hinter sich zu, dass die Fensterscheiben klirrten. John trat an meine Seite und fuhr mir leicht über die Wange, auf der sich jetzt die Abdrücke von Violets Fingern zeigten. Ich zuckte zurück, wollte nicht, dass er mich berührte.
»Sie müssen die Heftigkeit meiner Schwester entschuldigen. Aber immer, wenn es um Harrison MacGinny geht, ist sie nicht mehr Herr ihrer Sinne.«
»Ich verstehe nicht ...«
»Violet liebt ihn seit vielen Jahren. Sie war damals noch sehr jung, als sie sich aus Zufall in Inverness begegneten. Harrison ist die einzige Person auf der ganzen Welt, die meine Schwester mehr als sich selbst liebt. Mich eingeschlossen.«
»Und Harrison?«, fragte ich atemlos.
Er hob die Schultern und schüttelte den Kopf.
»Ich habe ihn nicht oft gesehen, aber mein Eindruck war immer, dass er Violet nicht die gleichen Empfindungen entgegenbringt. Vor zwei Jahren muss es einen heftigen Streit zwischen den beiden gegeben haben, ich weiß aber nichts Näheres darüber. Auf jeden Fall wäre Violet nur zu gerne seine Frau. Für Harrison MacGinny würde sie sogar auf jeglichen Luxus verzichten.« Plötzlich brach er ab und starrte mich an. »Warum zum Teufel erzähle ich Ihnen das eigentlich? Sie werden jetzt unverzüglich meinem Diener sagen, wo der Schatz versteckt ist, und er wird ihn hierher bringen. Danach können Sie gehen.«
»Das glauben Sie doch selbst nicht!«, hielt ich dagegen. »Sie wissen ebenso wie ich, dass ich unverzüglich zur Polizei gehen und Sie anzeigen würde. Nein, dieses Risiko können Sie nicht eingehen.«
Während ich die Worte aussprach, wurde mir bewusst, in welch gefährlicher Lage ich mich befand. Und doch glomm ein Freudenfunken in meinem Inneren, der zwar völlig hoffnungslos, aber so wohltuend wärmend war: Harrison liebte Violet nicht! Er wollte sie nicht! Ich glaube, in diesem Moment war mir alles andere, auch die Sorge um mein Leben, völlig gleichgültig.
Für den Rest des Tages wurde ich wieder in meinem Zimmer eingesperrt. So hatte ich Zeit, über alles, was ich erfahren hatte, nachzudenken.
     
    Zwei Tage kamen und gingen, ohne dass etwas geschah. Die mürrische Bridget brachte mir das Essen, Violet und ihren Bruder sah ich nicht. Mir blieb nichts anderes übrig, als ruhelos in meinem Gefängnis auf und ab zu gehen, doch so sehr ich auch über alle Möglichkeiten einer Flucht nachdachte, es gab keinen Weg, die Burg zu verlassen. Die Ritter des
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