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Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)
Autoren: Rebecca Michéle
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Harrison wiederzusehen? Ich hatte keine Ahnung, wo er sich aufhielt. Ich hatte nur eine Chance, darum sagte ich:
»Ihr werdet den Schatz in einer geheimen Kammer unter der Burg finden. Der Zugang ist in der alten Mühle auf dem Land der Grindles.«
Mit funkelnden Augen packte mich Violet fest an den Schultern.
»Schön, dass du vernünftig geworden bist. Stephen wird heute Nacht losreiten und ihn holen. Wenn alles stimmt, was du sagst, werden John und ich gleich morgen in ein neues, aufregendes Leben aufbrechen!« Sie kniff die Augen zusammen, ihre Finger gruben sich schmerzhaft in mein Fleisch. »Das ist doch kein Trick, oder? Wenn irgendetwas nicht der Wahrheit entspricht, wirst du mit deinem Leben dafür bezahlen.« Keinen Moment zweifelte ich an dem Ernst ihrer Worte. Diese Frau war zu allem fähig.
Kurz nachdem sie mich verlassen hatte, kam John in mein Zimmer. Auch seine Augen strahlten.
»Ich hörte, dass Sie meiner Schwester das Gewünschte mitgeteilt haben. Das ist sehr schön, allerdings finde ich es schade, dass ich nun nicht in den Genuss komme, Sie zu heiraten. Wir hätten bestimmt eine aufregende Ehe geführt, meinen Sie nicht auch?«
»Sicher nicht«, fauchte ich ihn an. »Für alles Gold der Welt hätte ich Sie nicht geheiratet! Lieber verzichte ich für den Rest meines Lebens auf jeden Penny!«
John zeigte sich von meinen Worten nicht betroffen. Ihm ging es in erster Linie um ein angenehmes Leben, zu dem Alkohol und Spieltische gehörten. Wann würden sie wohl bemerken, dass ihr Diener eine wertlose Kiste geborgen hatte? Ich versuchte, mein Zittern zu verbergen, und sagte:
»Wann kann ich mit meiner Freilassung rechnen?«
John wiegte nachdenklich den Kopf.
»Wenn alles gut geht, wird Stephen bei Tagesanbruch zurück sein. Violet hat das Mädchen bereits für diverse Einkäufe ins Dorf geschickt. Wir werden heute Abend packen und, sobald das Gold hier ist, aufbrechen. Bridget bleibt zu Ihrer Bequemlichkeit hier, denn wir wollen es Ihnen doch an nichts fehlen lassen. So in drei, vier Wochen denke ich, kann sie Ihre Tür aufsperren.«
Drei, vier Wochen! Wie von der Nadel gestochen, stürmte ich auf John zu und trommelte gegen seine Brust.
»Ich gebe Ihnen, was Sie wollen! Sie müssen mich sofort gehen lassen! Hören Sie – sofort!«
Sachte löste er meine Hände von seinem Revers.
»Aber, aber, meine Liebe! Sie müssen verstehen, dass wir einen gewissen Vorsprung brauchen. Jetzt muss ich Sie allein lassen, denn es sind, wie Sie sich denken können, noch viele Vorbereitungen zu treffen.«
Als er gegangen war, sank ich kraftlos auf mein Bett. Vier Wochen! In dieser Zeit hatte Violet sicher festgestellt, dass der Schatz kaum von Wert war. Was würde dann mit mir geschehen?
     
    Ich brauchte keine Wochen mehr zu warten, denn am nächsten Tag überschlugen sich die Ereignisse. Ich stand am Fenster und blickte auf das tosende Meer. Über Mittag war ein Sturm aufgezogen, der den Regen waagerecht an die Fenster peitschte. Eiskalt zog es durch alle Ritzen, und das Kaminfeuer war längst ausgegangen. Ein wenig erinnerte mich der Sturm an die Nacht, in der Harrison mein Leben gerettet hatte. Die Tür wurde aufgesperrt, und John kam in einem Zustand ins Zimmer gestürmt, in dem ich ihn nie zuvor gesehen hatte. Sein Haar hing ihm wild ins gerötete Gesicht, der Kragen stand offen, und er roch penetrant nach Alkohol.
»Sie kleines Biest! Das werden Sie büßen!«
Er packte mich und schüttelte mich so heftig, dass mein Kopf gegen den Fensterrahmen schlug. Vor Schmerz schrie ich auf. Gleich darauf erschien Violet, ihre Wut stand der ihres Bruders in nichts nach.
»Du wolltest uns betrügen!«
In der Hand hielt sie eine Zeitung, die sie mir ohne Vorwarnung mitten ins Gesicht schlug. Da ich keine Ahnung hatte, was vor sich ging, blieb ich wie erstarrt stehen.
»Das Mädchen hat die Zeitung aus dem Dorf mitgebracht. Sie ist schon einige Tage alt, und der Gemüsehändler verwendete sie zum Einpacken«, erklärte John. Violet hielt mir eine Seite vor die Nase. Ich las:
    Geldtruhe aus dem 16. Jahrhundert entdeckt
Ein sensationeller Fund aus der Zeit der spanischen Armada gelang der jungen Herrin von Cromdale House, einer Burg in den Grampian Mountains. Aus historischer Sicht kann man von einem Schatz sprechen, obwohl die alten Münzen keinen materiellen Wert mehr darstellen. Das Britische Museum hat bereits sein Interesse an dem Fund bekundet ...
    Sprachlos ließ ich die Zeitung fallen.
»Ich hatte keine Ahnung, dass es
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