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Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)
Autoren: Rebecca Michéle
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grenzenlosen Erstaunen sah ich Glenda MacGinny in der Zimmerecke stehen.
»Sie haben sich an einem scharfkantigen Felsen im Meer das Bein verletzt«, sagte Dr. Craig. »Es ist gebrochen, aber wir bekommen es wieder hin.« Er beugte sich über mich und zwinkerte verschwörerisch. »Ich glaube, Sie haben der alten Maggie viel zu verdanken. Ich als Arzt dürfte es zwar nicht sagen, aber dennoch gibt es wohl einiges, das wir Schulmediziner nicht wissen. Sie ist eine gute Frau.« Verwirrt schüttelte ich den Kopf.
»Warum bin ich nicht tot? Wer hat mich gerettet, und wie bin ich überhaupt nach Cromdale gekommen?«
Glenda trat auf die andere Seite des Bettes.
»Das kann dir alles jemand erklären, der seit Tagen wie ein wilder Stier vor deinem Zimmer Wache hält, Lucille. Er hat sogar auf dem Flur geschlafen, weil er dich nicht allein lassen wollte. Darf ich ihn hereinlassen?«
Erstaunt nickte ich. Glenda hatte mich zum ersten Mal geduzt. Überhaupt sah ich eine Besorgtheit in ihrem Blick, die ich niemals erwartet hätte.
Kann man meine Überraschung und meine Freude beschreiben, als wenige Sekunden später Harrison an mein Bett trat? Zuerst glaubte ich zu träumen, doch als seine warme Hand fest die meine umschloss, war ich bereit zu glauben, dass er es wirklich war. Sein Gesicht zeigte Spuren von durchwachten Nächten, und er hatte sich seit Tagen nicht rasiert, aber das störte mich nicht. Nach und nach erfuhr ich jetzt, was sich zugetragen hatte:
Harrison war gerade noch rechtzeitig in der Burg eingetroffen. Da er schon einmal dort gewesen war, wusste er von dem Kellergang, der zur Bucht führte. Als er mich und Violet nirgends hatte finden können, war er hinab ans Meer geeilt.
»Gerade noch rechtzeitig, denn das Boot war bereits gesunken, und du warst in den Fluten verschwunden. Es war nicht schwierig, die völlig überraschte Violet zu überwältigen, ihr Bruder saß ohnehin vollständig betrunken auf der Erde. Nur dieser bullige Diener ging auf mich los, ich hatte keine andere Wahl, als ihn zu erschießen. In letzter Minute gelang es mir, dich aus dem Wasser zu ziehen.«
Ich schloss die Augen und atmete tief ein. Es war also kein Trugbild gewesen! Er war gekommen und saß jetzt wirklich und leibhaftig neben mir und hielt meine Hand.
»Harrison, ich muss dir so viel sagen! Ich habe dir so Unrecht getan! Ich ...« Er legte seinen Finger auf meine Lippen.
»Pst, mein Liebling, du darfst dich jetzt nicht anstrengen. Ich weiß alles. Bevor die Polizei die beiden abführte, hat Violet mir voller Hass gestanden, dass sie für die Anschläge auf dich verantwortlich ist. Du kannst beruhigt sein, Violet wird unser Leben niemals wieder kreuzen.«
Ich jubilierte. Er hatte »unser Leben« gesagt, aber dann fiel mir etwas ein.
»Harrison, wie kam es, dass du überhaupt in der Burg warst? Woher wusstest du, dass man mich entführt und dorthin gebracht hatte?«
Er grinste schelmisch.
»Ich habe eine Überraschung für dich, mein Schatz. Fühlst du dich für einen weiteren Besucher kräftig genug?«
Ich versicherte, dass ich mich wohl fühlte und alles wissen wollte. Er öffnete die Tür, und eine Gestalt trat herein.
»Rosie«, rief ich erfreut und glaubte zu träumen, als sie sagte:
»Ich bin froh, dass es Ihnen besser geht, Mylady!«
Ich konnte und wollte die Tränen, die mir über die Wangen liefen, nicht zurückhalten.
»Du kannst sprechen! Du kannst wirklich wieder sprechen!«, stammelte ich.
Rosie nickte und sagte gleich noch ein paar Sätze, um zu beweisen, dass es wirklich wahr war. Ihre Stimme klang noch sehr krächzend, was unweigerlich von der jahrelangen Stummheit kam. Gemeinsam mit Harrison erzählte sie dann den Rest der Geschichte:
Vor einigen Jahren hatte Harrison Violet in Inverness bei einer landwirtschaftlichen Ausstellung, die sie mit ihrem Bruder besuchte, getroffen. Sie waren im gleichen Hotel abgestiegen, am Abend gab es Musik und Tanz. Harrison scheute sich nicht zuzugeben, dass er von der Schönheit und Lebhaftigkeit Violets angezogen wurde. Sie flirteten heftig miteinander, mehr war aber nicht geschehen. Als Harrison nach Cromdale zurückkehrte, hatte er Violet bereits vergessen. Anders jedoch sie. Sie besuchte ihn und versuchte alles, damit er ihr einen Antrag machte. Harrison wollte sie zuerst nicht brüsk zurückweisen und versuchte, es ihr freundlich beizubringen, dass er sie nicht lieben würde. Durch einen unglücklichen Zufall fand Violet die Geldfälscherwerkstatt im Keller. Sie hatte vor, ihn
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