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Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner
Autoren: Brett Battles
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verletzt werden«, sagte Quinn.
    »Soll ich das jetzt vielleicht auch noch bedauern?«, fauchte Durrie höhnisch seinen ehemaligen Lehrling an.
    »Du musst dich nur entspannen. Kein Grund, dass jemand verletzt wird.«
    »Ich hab nicht damit angefangen«, sagte Durrie. »Das warst du.«
    Seine Augen wandten sich von Quinn ab und Orlando zu.
    »Was redest du da?«, fragte Orlando.
    Durrie schüttelte den Kopf. »Wir gehen jetzt.«
    Er machte einen Schritt auf den Aufzug zu, doch Quinn verstellte ihm den Weg.
    »Hol mal deinen Verstand aus der Hose und geh mir aus dem Weg«, sagte Durrie.
    »Quinn!«, sagte Orlando.
    Als Quinn hinübersah, nickte sie. Widerstrebend trat er zur Seite.
    Durrie lächelte. »Danke, Johnny.«
    Er trug Garrett durch den Korridor zum Aufzug. Quinn und Orlando folgten ihm und sahen, dass Garrett Durrie über die Schulter guckte. Seine Augen waren feucht, verängstigt und unsicher.
    Auf dem Treppenabsatz vor der geschlossenen Tür des Aufzugs blieb Durrie stehen. »Kann einer von euch für mich auf den Knopf drücken?«, fragte er.
    Weder Quinn noch Orlando rührten sich.
    »Vielleicht kannst du mir helfen«, sagte Durrie zu Garrett und beugte sich näher zur Anzeigetafel. »Drück auf den unteren Knopf für mich.«
    Garrett griff hinüber und drückte auf den Knopf mit dem Abwärtspfeil.
    In weniger als einer Minute war eine leere Kabine da. Durrie stieg ein und drehte sich dann um.
    »Nun, merkt euch das«, sagte er. Er strich mit dem Messer ein paar Zentimeter über Garretts Rücken und sah dann Quinn mit einem boshaften Grinsen an. »Willst du uns begleiten, Johnny? Wenn du mitkommst, lass ich vielleicht den Jungen gehen.«
    Beide, Quinn und Orlando, machten einen Schritt auf den Aufzug zu, aber Durrie schüttelte den Kopf.
    »Nur Johnny-Babe.« Durrie zeigte auf die Waffe in Quinns Hand. »Warum lässt du das nicht hier?«
    Quinn reichte die Waffe Orlando.
    »Hast du noch was anderes bei dir?«, fragte Durrie.
    »Nein.«
    »Dann okay.« Durrie winkte Quinn, er solle einsteigen.
    Im Aufzug warf Quinn einen Blick zurück auf Orlando. Die gleiche Angst und das gleiche Entsetzen, die er in Garretts Augen gesehen hatte, lagen jetzt auch in ihrem Blick. Aber da war auch noch etwas anderes. Hass und Hilflosigkeit und Zorn.
    Die Tür schloss sich, und sie war nicht mehr da.
    Sofort stellte Durrie Garrett auf den Boden. Doch anstatt einen Knopf auf der Leiste zu drücken, ließ er den Aufzug einen Augenblick stehen, wo er war. Er ersetzte das Messer durch die Pistole, ließ es zuschnappen und steckte es in die Tasche.
    »Du hast mir einen riesigen Schlamassel eingebrockt«, sagte Durrie überraschend leicht, fast spielerisch. »Ich wusste zuerst nicht, ob ich stolz oder sauer sein sollte. Wenn ich an die Kohle denke, die mir entgangen ist, ist stocksauer die bessere Wahl, denk ich.«
    Quinn sah ihn an und schwieg.
    »Aber ich werde dir eine Chance geben, Johnny-Boy. Die Möglichkeit, alles für mich in Ordnung zu bringen und mich für deinen Verrat zu entschädigen. Es ist nur ein kleines Opfer für meine Arbeitgeber. Dein Kopf in einer Kassette sollte genügen. Keine Sorge. Ich bring dich selbst um. Keinen Mist mehr. Ich gebe dir sogar ein Versprechen. Wenn ich mit dir fertig bin, darf Garrett zu seiner Mama zurückgehen.«
    »Aber Mami hat zu viel zu tun«, sagte Garrett.
    »Das ist okay. Jetzt reden die Erwachsenen, verstehst du?«
    Garrett nickte langsam und lehnte sich dann an Durries Bein.
    »Was hast du ihm gesagt?«
    »Ich habe ihm gesagt, dass seine Mama keine Zeit hat, sich um ihn zu kümmern und er deshalb jetzt bei mir sein wird.«
    »Du bist ein Scheißkerl«, sagte Quinn leise.
    »Das ist besser, wie wenn er zu früh etwas über Verrat erfahren müsste. Zum Teufel, ich bin schon jetzt ein besserer Vater für ihn, als du es jemals warst.«
    Quinn erstarrte bei der Bemerkung. Er sah Durrie fragend an, aber sein Mentor lachte nur.
    »Ich habe dich sterben sehen«, sagte Quinn.
    »Du hast gesehen, was du sehen solltest, weil ich es so wollte«, sagte Durrie.
    »Ich habe gesehen, dass die Kugeln dich getroffen haben.«
    »Du hast gehört, dass eine Pistole in einen Kistenstapel abgeschossen wurde. Du hast gesehen, dass ich zweimal zusammenzuckte, und du hast einen Beutel mit Blut gesehen. Das war’s. Du hast nicht einmal meine Verletzungen kontrolliert. Ortega hat dir dazu nicht genug Zeit gelassen, bevor er dich niederschlug.«
    Ortega, das dritte Mitglied ihres Teams. Natürlich steckte
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