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Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner
Autoren: Brett Battles
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gegeben, die jedem hätten passieren können. Mit der Zeit bekam ich nicht mehr die Jobs, die ich früher bekommen hatte. Das Office rief nicht mehr an. Und an wen gingen ihre Aufträge?«
    Das kann nicht sein, das kann nicht wahr sein, dachte Quinn. Durries Paranoia war so kompliziert, so absolut, dass Quinn nicht wusste, wie er sich dagegen wehren sollte.
    »An dich«, sprach Durrie weiter. »Du hast alles bekommen, wie du es geplant hattest. Aber es hat dir nicht genügt, nicht wahr? Ich war noch da, und es bestand immer die Möglichkeit, dass ich zum Problem werden könnte.«
    »Nein«, sagte Quinn.
    »Also hast du dir das Office zu Hilfe geholt. Peter wäre nur allzu glücklich gewesen, mich von der Bildfläche verschwinden zu sehen.«
    »Nein«, widersprach Quinn. »Das ist alles nicht wahr.«
    Durrie lächelte. »Ich habe gewusst, dass der Gig in San Francisco ein abgekartetes Spiel war. Du wolltest mich dort loswerden, nicht wahr? Aber ich habe dich überrascht. Ich starb, bevor du deine idiotische Falle aufbauen konntest.«
    »Du verdrehst alles«, sagte Quinn. »Es gab keinen Plan. Niemand wollte dich töten. Peter wollte dich bei dem Job nicht einmal dabeihaben.«
    »Ich habe nie vergessen. Einen solchen Verrat vergisst man nie. Klar, ich musste ein paar Jahre untertauchen. Dann kam ich langsam zurück, plante alles, wartete auf die perfekte Gelegenheit. Als die Zeit gekommen war, war ich bereit.«
    »Bio-Terrorismus. Hast du darauf gewartet?«
    »Scheiß drauf. Ich hätte genau so gut einen Laster voller Toilettenpapier stehlen können, so egal war es mir. Ich musste mir nur über ein paar Dinge klarwerden.«
    »Das Office. Mich.« Quinn hielt inne. »Orlando.«
    »Die Schlampe war ein Problem. Ich habe die ersten beiden Jahre nach San Francisco allein verbracht, hatte keinerlei Kontakte mit der Branche. Ich musste alle davon überzeugen, dass ich getötet worden war. Als ich wieder auftauchte, war sie weg. Fast hätte ich sofort ein paar Leute losgeschickt, die nach ihr Ausschau halten sollten, habe mich aber beherrscht. Ich hatte größere Pläne. Konnte es nicht riskieren, ihr durch Zufall einen Hinweis zu geben. Also musste ich warten und - weniger offene Methoden benutzen. Das verstehst du doch, nicht wahr?«
    Eine andere Durrie-Maxime: Riskiere es nie, deine Absichten aufzudecken, es sei denn, es gibt keine andere Möglichkeit.
    »Es dauerte eine Zeit lang, doch schließlich gelang es mir, sie in Ho-Chi-Minh-Stadt aufzuspüren«, sagte Durrie.
    »Tucker?«, fragte Quinn.
    Ein Lachen. »Eigentlich Piper«, sagte Durrie mit selbstgefälliger Miene. »Er wusste nicht, dass er für mich arbeitete. Hätte er es gewusst, wäre er nicht so hilfreich gewesen, das weiß ich. Habe Leo zu ihm geschickt, der mein Auge war. Aber auch dann konnten sie sie nicht finden. Nicht ohne eine Menge Lärm zu machen. Sie hätten sie natürlich aufscheuchen können, klar. Doch das hätte sie hellhörig gemacht, und sie wäre vielleicht geflohen. Ich wusste schon einen besseren Weg.«
    Quinn starrte seinen Mentor an, denn er vermutete, was Durrie als Nächstes sagen würde und was er nicht hören wollte.
    »Und obwohl du Abstand gewahrt hast«, fuhr Durrie fort, »bezweifelte ich nicht, dass du wusstest, wo sie zu finden war. Ich weiß, wie du denkst, erinnerst du dich? Du wärst nicht fähig gewesen, etwas zu tun, wenn du nicht gewusst hättest, wo sie ist. Mir war klar, dass du, wenn ich nur ein bisschen Druck machte, sofort zu ihr rennen würdest.« Wieder eine Pause. »Und, Johnny, wo du warst, wusste ich ganz genau. Ich habe dich immer beobachtet.«
    In Quinn stieg Zorn auf, doch er drängte ihn zurück. »Also hast du Gibson angeheuert und ihm einen Sonderauftrag gegeben.«
    Durrie lächelte zustimmend. »Sein Job war es, dich zu motivieren, dass du Los Angeles verlässt. Sobald du in Vietnam warst, war Leo an der Reihe. Und er brauchte dir nur zu folgen. Der arme Piper weiß noch immer nicht, dass wir sie gefunden haben.«
    Der Aufzug summte, unglücklich, weil seine Tür so lang offenstand. Garrett schluchzte herzzerreißend, hyperventilierte beinahe.
    »Zeit, einen Entschluss zu fassen«, sagte Durrie. »Bringst du es in Ordnung? Oder bleibt Garrett bei mir?«
    Plötzlich spürte Quinn, dass links von ihm, vor dem Aufzug, jemand stand. Ohne sich etwas anmerken zu lassen, legte er dicht neben dem Aufzug die Hand an die Wand, als brauche er eine zusätzliche Stütze.
    »Du lässt Garrett auf der Stelle gehen, und ich
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