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Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner
Autoren: Brett Battles
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er mit Durrie unter einer Decke. »Aber ich habe deinen Puls ge fühlt. Da war nichts.«
    »Ach, komm schon, Johnny. Es gibt ein paar Dutzend Medikamente, die das Herz stoppen. Ich hab mich mehr darum gesorgt, es wieder zum Schlagen zu kriegen. Zum Glück hatte Ortega eine Adrenalinspritze bereit.«
    Quinn wusste, dass sie lang genug standen, ohne an einem Ziel anzukommen und der Aufzug jetzt sowohl hinunter als auch hinauffahren konnte. Er streckte die Hand aus und drückte auf den Knopf für die nächst höhere Etage. Der Aufzug bewegte sich mit einem Ruck aufwärts.
    »Raffiniert«, sagte Durrie. »Aber es wird nichts ändern.«
    Garrett wandte sich zu seinem Vater um und vergrub das Gesicht an seinem Bein. Quinn glaubte, den Jungen schluchzen zu hören, aber nur ganz leise.
    »Du hast gesagt, ich hätte dich verraten«, sagte Quinn, die Bemerkung ignorierend. »Warum denkst du das?«
    »Mach keine Scheißwitze.«
    »Gib du mir nicht die Schuld an etwas, das ich nicht getan habe«, sagte Quinn. Dann kam ihm ein Gedanke. »Es geht um Orlando, nicht wahr? Du denkst, dass zwischen uns etwas passiert ist. Zwischen uns ist nie etwas passiert.«
    Durrie schnaubte. »Ich war zuerst blind, weißt du«, sagte er. »Was weiß denn ich, vielleicht habt ihr’s schon jahrelang getrieben. Dann hat euch Mexico City verraten.«
    »Das war nur ein Job«, sagte Quinn. »Nichts ist geschehen. Orlando hat es dir gesagt. Sie hat nicht gelogen, verdammt.«
    Durrie lachte. »Oh, ich hab so getan, als ob ich ihr glaubte, aber ich bin nicht blöd, Johnny. Ihr beide allein, in einem gemeinsamen Zimmer, und dann soll nichts gewesen sein? Richtig? Du bekommst so etwas nicht davon, dass du auf dem Fußboden schläfst.« Er zeigte auf den Jungen.
    Der Aufzug wurde langsamer, stoppte, und die Tür ging auf.
    »Warte«, sagte Quinn. »Du glaubst, Garrett ist mein Sohn?«
    »Natürlich ist er dein Sohn. Das kriegst du eben, wenn du mein Mädchen fickst.«
    Quinn konnte nicht glauben, was er da hörte. »Garrett ist dein Sohn. Ich habe Orlando nie angefasst, nicht so, wie du denkst.«
    »Versuch den Scheiß erst gar nicht. Wir sind in keiner beschissenen Highschool, Johnny. Und ich bin nicht schwachsinnig, bin kein Idiot.«
    Die Tür des Aufzugs begann sich wieder zu schließen. Quinn streckte die Hand aus, um sie offen zu halten, dann drückte er auf den Stopp-Schalter und trat schnell in die offene Tür. Er sah Durrie an.
    »Was bringt dir das?«, fragte Durrie.
    »Einen Augenblick, um zu reden.«
    Garrett weinte jetzt ungehemmt.
    »Sei still«, fauchte Durrie den Jungen an. Garrett begann nur lauter zu weinen. Durrie warf Quinn einen Blick zu. »Sag dei nem Balg, er soll still sein.«
    »Garrett«, sagte Quinn freundlich, »alles wird gut, okay?«
    Der Junge sagte nichts, aber nach einer Weile weinte er nicht mehr, schluchzte nur noch leise vor sich hin.
    »Zwischen Orlando und mir war nie etwas, ist nie etwas geschehen. Nie. Ich habe sie vier Jahre lang nicht einmal gesehen.«
    »Genau das meine ich, wenn ich von einem schlechten Vater spreche.«
    Quinn kniff die Augen zusammen. »Wenn ich einen Sohn hätte, würde ich ihm das nie antun.«
    »Dir ist nichts anderes übrig geblieben. Als ich aus dem Weg war, hast du wahrscheinlich gedacht, Orlando gehöre jetzt ganz dir. Aber du hast dich geirrt, nicht wahr? Nach meinem ›Tod‹ hat sie es nicht fertiggebracht, länger mit dir zusammen zu sein. Wahrscheinlich ist sie verschwunden, ohne dir zu sagen, wohin sie ging, stimmt’s?« Durrie lachte. »Du musst wissen, wie deine Frau tickt. Aber ich nehme an, darin bin ich noch immer bes ser als du.«
    Quinn starrte seinen Mentor an. Er wollte schreien: »Du irrst!«, aber er schaffte es nicht, den Mund aufzumachen.
    »Willst du die Wahrheit hören, Johnny?«, fuhr Durrie fort. »Es ist mir wirklich so was von egal, was du mit ihr gemacht hast. Zum Teufel, du hast mir einen Gefallen getan, hast mich sehen lassen, wer sie wirklich ist. Ich sag dir, warum ich eigentlich stocksauer war.« Durrie hielt inne. »Ich habe dich aufgebaut. Habe dir alles gegeben, was du brauchtest. Ausbildung, Erfahrung, Kontakte. Aber das war nicht genug, oder? Konntest du dir nicht etwas Eigenes schaffen? Nein, du wolltest auch meinen Teil vom Kuchen.«
    »Du weißt nicht, was du da sagst«, entgegnete Quinn. »Ich wollte nie mehr von dir, als du bereit warst zu geben.«
    »Du hast hinter meinem Rücken über mich gesprochen. Du hast mir die Schuld an unbedeutenden Dingen
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