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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe
Autoren: Deborah Martin
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Rosalinds Arm. „Und ihre wichtigere Verabredung hat sie mit mir, also geht lieber und sucht euch jemand anderen zum Spielen!“
    Damley zuckte leicht zusammen. „Knighton! Bitte verzeih, wir hatten dich gar nicht gesehen, alter Freund! “
    Griffith starrte ihn nur weiterhin böse an, bis Darnley sich unter Entschuldigungen mit seinem Freund zurückzog. „Können wir uns unter vier Augen unterhalten?“ fragte Griffith leise. „Kemble hat mir angeboten, sein Büro zu benutzen. Das heißt natürlich, nur wenn du mitkommen möchtest.“
    „Natürlich komme ich mit dir.“
    Seine unerwartete Zurückhaltung beunruhigte sie. Sie folgte ihm durch die Menschenmenge und die Treppe hinunter, doch sein anhaltendes Schweigen verunsicherte sie immer mehr, bis sie es nicht mehr aushalten konnte.
    „Danke, dass du mir vorhin geholfen hast.“
    „Du weißt, wer die beiden sind, oder?“ erkundigte er sich. „Ich habe nicht die leiseste Ahnung.“
    „Darnley ist der Marquess of Darnley. Der andere, Captain Jenkins, ist sein Cousin und der derzeitige Favorit des Prince of Wales. Sie waren beide mit mir zusammen in Eton.“ Er blickte sie an. „Vielleicht bereust du es ja jetzt, sie abgewiesen zu haben.“
    „Das ist doch lächerlich.“ Achtlos warf sie den Blumenstrauß weg. „Ich hätte es nicht einmal so weit kommen lassen, aber sie haben mich schlichtweg überrumpelt.“
    „Überrumpelt?“ murmelte er. Aus schmalen Augen musterte er ihr tief ausgeschnittenes Mieder. „Damit hast du rechnen müssen. Bei diesem Kleid läuft doch der Hälfte des männlichen Publikums das Wasser im Mund zusammen!“
    Seine Eifersucht tat ihr gut, und sie lächelte vorsichtig. „Mamas Freundin, Mrs. Inchbald, hat es mir geliehen.“
    „Ich werde mich mit der Dame wohl einmal unterhalten müssen, falls du vorhast, weiterhin ihre Kostüme zu benutzen.“
    Ihre Zuversicht schwand. Das klang nicht gerade wie eine Erneuerung seines Heiratsantrags. Andererseits ... warum wollte er sie unter vier Augen sprechen?
    Sobald sie in Mr. Kembles Büro waren, ließ er ihren Arm los, was ihr Unbehagen noch verstärkte. Er ging zu Mr. Kembles Schreibtisch und stellte seine Ledertasche darauf ab. Eine Weile blieb er so stehen und kehrte Rosalind den Rücken zu. Je länger er schwieg, desto beunruhigter wurde sie.
    Es war kalt im Zimmer, obwohl im Kamin ein Feuer brannte. Nervös rieb sie sich die bloßen Arme und versuchte, sich einen Reim auf Griffith’ Stimmung zu machen. Sie hatte Vorwürfe, Anklagen und auch neuerliche Verführungsversuche von ihm erwartet, aber nicht dieses unnatürliche Schweigen. Das sah ihm gar nicht ähnlich. Dann drehte er sich zu ihr um, und der Schmerz in seinen Augen verschlug ihr den Atem.
    Endlich begann er zu sprechen. „Du sollst wissen, dass ich die letzten Tage damit verbracht habe, mich intensiv mit meiner rabenschwarzen Seele zu befassen. Das habe ich noch nie zuvor getan, aber nachdem mir erst dein Vater, dann du und schließlich meine Mutter einen Spiegel vorgehalten haben, konnte ich das Bild darin nicht mehr ignorieren. Ich gestehe, es war ein hässliches Bild. Ich erblickte Groll, den ich nie vorher bemerkt hatte, unerträgliche Eitelkeit...“
    „Griffith ...“, fing sie an.
    Er hob abwehrend die Hand. „Lass mich erst ausreden, ehe du etwas sagst, ja? Bitte.“
    Sie nickte, obwohl sie ihn viel lieber in die Arme genommen und geküsst hätte, um seinen Schmerz zu vertreiben.
    Er richtete den Blick auf das Fenster neben ihr, als könne er sie nicht direkt anschauen. „Eins wurde mir plötzlich auf erschreckende Weise klar - dass du Recht hattest. Bezüglich allem. Bezüglich meines Ehrgeizes, meines Egoismus und so weiter. Auch was meine Gründe betraf, warum die Knighton Handelsgesellschaft so erfolgreich werden sollte. Das begriff ich an dem Morgen, an dem du mich verlassen hattest, denn da träumte ich ..." Er verzog das Gesicht und rieb sich den Nacken. „Sagen wir einfach, es war ein Traum, der mich endlich dazu brachte, mich selbst zu erkennen. Du meintest, ich wolle denen, die mich als Bastard verhöhnt haben, eins auswischen. Das stimmte, aber dahinter steckte noch etwas viel Simpleres. Es war meine Absicht, mich an denen zu rächen, die mich in meiner Kindheit gequält hatten, an Kindern, die längst keine mehr sind und die heute keine Bedeutung mehr für mich haben. Alles, was ich wollte, ließ sich auf dieses Bedürfnis reduzieren - das Bedürfnis, einer ganzen Reihe von Stutzern aus Eton
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