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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe
Autoren: Deborah Martin
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ist.“ „Entweder man ist ein Bastard, oder man ist es nicht“, grollte Daniel.
    „Ich bin keiner, allerdings kann ich es nicht beweisen. Deshalb habe ich Swanleas Einladung auch angenommen.“
    Daniel kniff die Augen zusammen. „Ist Swanlea nicht der Kerl, über den ich Nachforschungen anstellen sollte? Dieser Witwer, dessen drei Töchter man die Swanlea-Jungfern nennt?“ „Genau der.“ Griffith reichte ihm einen Brief. „Den hier habe ich letzte Woche erhalten, und er war auch der Anlass für die Nachforschungen. Vielleicht interessiert es dich.“
    Während Daniel das unbeholfen abgefasste Schreiben studierte, guckte Griffith sich in seinem Büro um. Die Sommersonne schien hell durch die hohen Fenster. Ihre Strahlen tanzten über die marmornen Fensterbänke und den Aubusson-Teppich, ehe sie sich unter Mahagonistühlen verloren. Das hier war sein drittes Büro in den letzten zehn Jahren; Lage und Ausstattung waren jeweils immer luxuriöser geworden. Dieses Büro nun befand sich im Herzen der Innenstadt, ganz in der Nähe der Bank of England, und es kündete unübersehbar von Griffith’ Erfolg.
    Und doch - das war Griffith noch nicht genug. Er wollte, dass die Knighton Handelsgesellschaft eines Tages sogar der East India Company den Rang ablief. Dank des gerade zur rechten Zeit erfolgten Angebots seines entfernten Cousins konnte es durchaus schon bald so weit sein.
    Daniel hatte den Brief zu Ende gelesen und schaute Griffith überrascht an. „Wenn du also die Bedingungen deines Cousins erfüllst, wirst du der nächste Earl of Swanlea sein?“
    „Ja. Er verschafft mir den Beweis meiner legitimen Abstammung, den ich benötige, um seinen Titel und seine Ländereien zu erben. Ich vermute, es handelt sich dabei um die verschollene Heiratsurkunde meiner Eltern. Als Gegenleistung soll ich eine seiner Töchter heiraten, damit sie in Swan Park bleiben können.“
    Daniel runzelte die Stirn. „Findest du es nicht etwas verdächtig, dass der Earl nach so vielen Jahren plötzlich ,ganz zufällig 1 auf diesen Beweis in seinen Familiendokumenten gestoßen sein soll?“
    Griffith schnaubte. „Natürlich kommt mir das verdächtig vor. Doch es ist mir gleich, wie er zu dem Beweis gekommen ist -Hauptsache, es gibt ihn. Sobald ich den Nachweis für meine legale Abstammung erbringen kann, ist es mir möglich, mir einen Platz in dieser Handelsdelegation nach China zu verschaffen.“ „Du hast also wirklich vor, eine dieser so genannten Jungfern zu heiraten?“
    „Und auf seine Erpressung einzugehen? Niemals! Deswegen sollst du mich ja begleiten. Ich werde mir den Beweis dort selbst holen, und während ich Swan Park danach durchsuche, lenkst du die Töchter ab. Unterhalte sie, mache ihnen den Hof, tue alles, was erforderlich ist. Nur halte sie von mir fern.“
    „Hast du den Verstand verloren?“ brauste Daniel auf. „Ich soll die drei Töchter des Earl unterhalten? Mit jemandem wie mir würden sie ja noch nicht einmal sprechen! Wie soll es mir dann gelingen, sie abzulenken?“
    Griffith schmunzelte. „Indem du so tust, als wärst du ich, natürlich.“
    „Ich? Ich soll mich für dich ausgeben? Unmöglich. Deine Angestellten würden in schallendes Gelächter ...“ Er verstummte, als Griffith eine Augenbraue hochzog. „Großer Gott, du meinst es tatsächlich ernst!“
    „Vollkommen ernst. Wenn ich selbst als Ehekandidat dorthin fahre, muss ich jederzeit zur Verfügung stehen. Als Mr. Knightons Berater jedoch kann ich nach Belieben das ganze Haus durchstreifen. Kommt man mir auf die Schliche, brauche ich nur den Betrug aufzudecken, und eine Verhaftung bleibt mir erspart. Sie würden niemals ihren Cousin des Diebstahls bezichtigen und dadurch einen Skandal riskieren. Ertappen sie jedoch dich bei der Suche, dann lässt dich der Earl aufhängen, nur um es mir heimzuzahlen. “
    Daniels Augen wurden schmal. „Hältst du ihn wirklich für solch einen gemeinen Schurken?“
    Griffith überlegte kurz, ob er ihm die ganze Wahrheit erzählen sollte, doch dann entschied er sich dagegen. Womöglich würde sich Daniel weigern, ihm zu helfen, wenn er erkannte, wie weit Griffith zu gehen gedachte bei der Klärung seiner legitimen Abstammung. „Ja. Und deshalb werde ich derjenige sein, der Swan Park auf den Kopf stellt. Aber mach dir keine Sorgen -der Rollentausch ist ein Kinderspiel. Ich bin weder dem Earl noch seinen Töchtern jemals persönlich begegnet. Dank des Zerwürfnisses zwischen unseren Familien haben sie keine Ahnung,
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