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Der parfümierte Todeshauch

Der parfümierte Todeshauch

Titel: Der parfümierte Todeshauch
Autoren: Léo Malet
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dann
erzähle ich Ihnen alles. Die Überraschung ist noch freudiger, als Sie denken.»
     
    ENDE

Nachwort
     
    1969 bei Fleuve Noir erschienen, hätte Un
Croque-Mort nommé Nestor ebensogut Un Croque-Mort nommé Pascal heißen können. Es handelt sich hierbei nämlich um die überarbeitete Version
einer nicht veröffentlichten Ermittlung von Burmas Kollegen Pascal Garrou,
Leiter der A.P.I. ( Agence Parisienne d’investigations). Dieser neue
Detektiv trat hier zum erstenmal in Erscheinung, in einem Roman mit dem Titel Direction
Cimetière (Richtung Friedhof), geschrieben im Auftrag der Editions La
Bruyère für die Reihe La Cagoule (Die Strumpfmaske).
    Malet begrub Nestor Burma unter den Trümmern
seines ehemaligen Verlags S.E.P.E. ( Société d’Editions et Publications en
Exclusivité) und erhoffte sich einen Neuanfang, indem er eine neue Figur
bei einem neuen Verleger schuf. Seine Hoffnung wurde enttäuscht: Ein halbes
Jahr nach der Neuauflage von Nestor Burma contre C.Q.F.D. (März 1951)
wurde die Reihe La Cagoule nun ebenfalls begraben. Am 12. Februar 1952
gab der «Bestatter» Manuskript und Rechte für Direction Cimetière an den
Autor zurück. Und Pascal Garrou verschwand wieder in der Versenkung, aus der er
nie mehr wieder auftauchen sollte, trotz eines zweiten Versuchs im Jahre 1962.
    Inzwischen war Maurice Renault, der rührige
Herausgeber der Zeitschrift Mystère-Magazine , Malets Literaturagent
geworden. Malet hatte ihm von seiner Idee erzählt, eine Serie von Romanen zu
schreiben, in denen Paris die Hauptrolle bekommen sollte. Renault ermutigte
ihn, bei dieser Gelegenheit Nestor Burma wieder zum Leben zu erwecken. Außerdem
hatte er Malet bei der großen Tageszeitung Parisien Libéré den Auftrag
für einen Fortsetzungsroman besorgt. Der Held des neuen Romans hatte ein großes
Interesse daran, ein «dynamischer Detektiv» zu sein, da sein triumphales
Comeback für das darauffolgende Jahr angekündigt war.
    Da Malet keinen unveröffentlichten Burma-Roman
in Reserve hatte, öffnete er Pascal Garrous Sarg. Richtung Friedhof wurde in Nestor Burma in Richtung Friedhof umgetauft, und der Direktor
von Fiat Lux ersetzte den von A.P.I. Unter Zeitdruck verzichtete der Autor auf
jede Überarbeitung. Er beschränkte sich darauf, den Namen des Detektivs und
seines Firmenschilds zu verändern.
    Mit einem Schlag wurde Burma in eine Welt
geworfen, die für einen anderen geschaffen worden war, und er befand sich in
jener ungewohnten Situation: Seiner Hilfsmannschaft (Hélène, Faroux, Covet,
Reboul, Zavat-ter) beraubt, wurde er ohne weitere Erklärung aus seiner
Privatwohnung in der Villa Duthuy und aus seinen Büroräumen in der Rue des
Petits-Champs geschmissen. Beides war ursprünglich an Garrou und die A.P.I.
vergeben worden. Um den Fans des knallharten Detektivs den plötzlichen
Tapetenwechsel zu erklären, verabreichte ihnen der Autor eine Beruhigungspille
in Form einer Fußnote unter der dritten Fortsetzung im Parisien Libéré :
    «Einige meiner Leser werden sich vielleicht
daran erinnern, daß ich zwei Wohnungen hatte: eine Privatwohnung und ein Büro
mit einem hübschen Messingschild . Die Zeiten aber,
ach, sie sind hart! Ich sah mich zu Einschränkungen gezwungen, die meine Domizile
und sogar mein Personal betrafen. Ich konnte nur Hélène Chatelain behalten,
meine elegante Sekretärin, auf deren Dienste ich nur schwer verzichten könnte,
auch wenn sie in der vorliegenden Erzählung nicht vorkommt, da sie (auf eigene
Kosten!) Urlaub macht. Ich möchte nicht, daß man auf den Gedanken kommt, ich
hätte sie umgebracht. N. B.»
    Später dann, als der Autor den Roman zu Un
Croque-Mort nommé Nestor umarbeitete, sollte er die «Wohnungsbeschränkung»
beibehalten. (In den nachfolgenden Romanen wurde der genaue Standort
präzisiert: Burma-Fiat Lux sind in der Rue Mogador untergebracht.)
    Bei der Umarbeitung wurden einige Passagen neu
geschrieben oder weiterentwickelt, Namen wurden geändert und Details sowie
einzelne Szenen hinzugefügt. Dadurch sollte nach und nach die Welt des Nestor
Burma wieder eingeführt werden.
    Ein Beispiel: Anstatt in nur einer Fußnote wird
Hélène in dem neuen Roman dreimal erwähnt. Sie macht Urlaub im Lavandou, von wo
sie später eine Ansichtskarte schreiben wird, um sich ihrem Chef (und dem
Leser) in Erinnerung zu rufen. Außerdem nutzt Burma einen Aufenthalt in Nîmes
dazu, ein paar Tage an der Seite seiner Sekretärin zu verbringen.
    Zwar ist Marc Covet in
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