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Der Nachtzirkus

Der Nachtzirkus

Titel: Der Nachtzirkus
Autoren: Erin Morgenstern
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denn sie ist nicht mehr von einer Menschenmenge verdeckt.
    Unter der Uhr befindet sich ein unauffälliges silberfarbenes Schild. Du musst dich nach unten beugen, um die Gravur auf dem polierten Metall zu entziffern.
    IN MEMORIAM
    steht oben, und darunter in kleinerer Schrift Namen und Daten.
    FRIEDRICK STEFAN THIESSEN
    9 . September 1846 – 1 . November 1901
    und
    CHANDRESH CHRISTOPHE LEFÈVRE
    3 . August 1847 – 15 . Februar 1932
    Jemand beobachtet dich beim Lesen der Gedenkplatte. Du spürst die Augen auf dir, bevor du weißt, woher der unerwartete Blick kommt. Das Kassenhäuschen ist noch besetzt. Die Frau darin beobachtet dich und lächelt dir zu. Du weißt nicht so recht, was du tun sollst. Sie winkt dir zu, ein unauffälliges, aber freundliches Winken, als wollte sie dir versichern, dass alles gut ist. Dass Besucher oft stehen bleiben, bevor sie den Cirque des Rêves verlassen, um das Uhrenwunder neben dem Tor zu bestaunen. Dass manche sogar die Inschrift für die beiden Männer lesen, die vor vielen Jahren gestorben sind. Dass du unter bereits verblassenden Sternen und funkelnden Lichtern an einer Stelle stehst, an der schon viele zuvor standen.
    Die Frau winkt dich zum Kassenhäuschen. Während du zu ihr gehst, kramt sie in Stapeln von Papieren und Eintrittskarten. In ihrem Haar steckt ein Büschel silbrig-schwarzer Federn, die ihr bei jeder Bewegung um den Kopf flattern. Als sie findet, was sie sucht, gibt sie es dir, und du nimmst die Visitenkarte aus ihren schwarz behandschuhten Fingern entgegen. Eine Seite ist schwarz, die andere weiß.
    Le Cirque des Rêves
    ist in schimmernden silbrigen Lettern auf die schwarze Seite gedruckt. Auf der Rückseite steht in schwarzer Tinte auf weißem Grund:
    Mr Bailey Alden Clarke, Eigentümer
[email protected]
    Du drehst sie mehrmals um und fragst dich, was du Mr Clarke schreiben könntest. Vielleicht solltest du ihm für seinen wirklich einzigartigen Zirkus danken, vielleicht genügt das schon.
    Du dankst der Frau für die Karte, und als Antwort lächelt sie nur.
    Dann schlenderst du zum Tor und liest die Karte in deiner Hand noch einmal. Bevor du durch das Tor auf die dahinter liegende Wiese gehst, drehst du dich zum Kassenhäuschen um, aber es ist leer, ein schwarzes Gitter ist heruntergezogen.
    Du steckst die Karte behutsam in deine Tasche.
    Der Schritt durch das Tor, der dich von bemaltem Boden auf nacktes Gras führt, fällt schwer.
    Während du dich vom Cirque des Rêves entfernst und dem hereinbrechenden Tag entgegenschreitest, ist dir, als hättest du dich in der Enge des Zirkus wacher gefühlt.
    Du bist dir nicht mehr ganz sicher, auf welcher Seite des Zauns der Traum ist.

Dank
    H inter diesem Buch stehen viele Verbündete und Verschworene, denen ich großen Dank schulde.
    Zuerst und vor allem mein Agent, Richard Pine, der Potential in einem anfangs wahrhaft gotterbärmlichen Durcheinander sah und der auf dem ganzen Weg an mich glaubte. Er hat seinen roten Schal tausendmal verdient.
    Meine Lektorin, Alison Callahan, ist ein wahr gewordener Traum, und allen bei Doubleday stehen mehr Schokoladenmäuse zu, als ich vermutlich auftreiben kann.
    Ich bin allen dankbar, die ihre Zeit und ihre profunden Erkenntnisse in diverse Überarbeitungen gesteckt haben, besonders Kaari Busick, Elizabeth M. Thurmond, Diana Fox und Jennifer Weltz.
    Ich hebe ein Glas auf die Stammgäste des Purgatory. Ihr seid seltsame, wunderbare, talentierte Menschen, und ohne euch stünde ich nicht hier.
    Kyle Cassidy veranlasste mich unwissentlich zum Kauf des alten Füllfederhalters, mit dessen Hilfe etliche Kapitel aus Teil IV entstanden sind, weshalb ich ihm versprach, ihn in die Dankesliste aufzunehmen. Vermutlich hielt er es für einen Scherz.
    Bei der Gestaltung des Zirkus selbst fließen viele Einflüsse zusammen, aber zwei sollten besonders erwähnt werden: die olfaktorischen Genies von Black Phoenix Alchemy Lab und das Rundum-Erlebnis einer Vorstellung von Punchdrunk, das mir dank des American Repertory Theater of Cambridge, Massachusetts, zuteilwurde.
    Mein ewiger Dank gebührt Peter und Clovia. Ohne den einen würde es das Buch schlicht nicht geben, und wegen der anderen ist es besser geworden, als ich es je für möglich gehalten hätte. Ich verehre euch beide.
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