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Der Mitternachtsdieb: Roman

Der Mitternachtsdieb: Roman

Titel: Der Mitternachtsdieb: Roman
Autoren: Sidney Sheldon
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schon gesehen hatten, war dieses wunderschöne Apartment ja schon nicht mehr zu erwarten gewesen.
    „Da haben Sie eine kluge Entscheidung getroffen", sagte Mr. Feeney. „Sie haben die Wohnung."
    Wie stolz mein Mann auf mich sein wird, dachte Keiko, daß ich so eine günstige Gelegenheit gefunden habe! Und zu Feeney sagte sie: „Ich komme heute abend mit meinem Mann vorbei, damit er den Mietvertrag unterschreiben kann." „In Ordnung", sagte Mr. Feeney. „Können wir uns noch einmal umsehen?"
    „Aber gewiß doch. Lassen Sie sich ruhig Zeit."
    Bei ihrer zweiten Besichtigung erschien ihnen die Wohnung fast noch schöner als zuvor. Keiko wählte gleich das große Schlafzimmer für sich und ihren Mann aus, während sich Kenji und Mitsue über die anderen beiden Zimmer einigten. Mitsue bekam das mit dem Bett, das einen Himmel aus Seide und Spitze hatte.
    „Und sieh nur, wie groß es ist", sagte sie. „Alle meine Puppen und Stofftiere haben darin Platz."
    Auch Kenji gefiel sein Zimmer. „Es hat einen Blick auf den Park hinaus",. sagte er. Und er schaute hinunter. „Schau mal, dort ist ein Baseballspiel im Gange. Vielleicht kann ich da auch mal mitspielen."
    Sie kehrten zu Mr. Feeney zurück, der geduldig auf sie wartete. „Dann kommen wir also um neun Uhr abends wieder", sagte Keiko zu ihm.
    „Ich hoffe, Sie werden sich hier wohl fühlen", sagte Mr. Feeney.
    Aber es war ein seltsamer Unterton in seiner Stimme dabei. Hätte Keiko gewußt, was der Hausverwalter dachte, hätte sie schleunigst ihre Kinder an der Hand genommen und die Flucht ergriffen.

    Als Takesh Yamada am Abend aus der Fabrik zurückkam, sprudelte er die Neuigkeiten nur so heraus. „Es ist ein wunderschönes Werk", sagte er, „und ich werde es noch schöner machen. Ich habe den Leuten bereits meine Vorstellungen mitgeteilt, wie wir expandieren und uns vergrößern können, und sie waren alle sehr angetan davon. Ich denke, es wird möglich sein, den Umsatz bis zu fünfzig Prozent zu erhöhen."
    „Das ist großartig", sagte Keiko. Sie war sehr stolz auf ihren Mann. „Und die Kinder und ich haben ebenfalls Neuigkeiten für dich. Ich habe das wunderschönste Apartment gefunden, das du dir denken kannst. Es wird dir ganz bestimmt gefallen." „Wie hoch ist die Miete?" „Nur sechshundert im Monat."
    Takesh Yamada wußte schon genug über New York, um sich darüber im klaren zu sein, daß es hier keine schöne Wohnung für sechshundert Dollar gab. Aber er sagte lediglich: „Na gut, ich schaue sie mir an. Wir fahren gleich nach dem Essen hin." „Könnten wir nicht jetzt sofort hin?" fragte Keiko. „Ich habe Angst daß man sie uns sonst noch vor der Nase wegschnappt. Es ist eine so wundervolle Gelegenheit." „Also gut", sagte der Vater, „fahren wir."
    Sie nahmen sich ein Taxi zu der Wohnung. Mr. Yamada war bereits vom Anblick des Gebäudes ziemlich beeindruckt und noch mehr von der geschmackvollen Eingangshalle. Doch noch immer erwartete er sich nichts von der Wohnung. Um so angenehmer überrascht war er, als Mr. Feeney aufgesperrt hatte und er eintrat. Er war genauso fasziniert wie einige Stunden zuvor seine Frau und die Kinder und konnte ebenfalls kaum glauben, daß diese schöne Wohnung gerade nur sechshundert Dollar kosten sollte.
    „Natürlich nehmen wir sie", sagte er. Er wandte sich an seine Frau: „Das hast du wirklich sehr gut gemacht."
    Keiko errötete. „Danke, Takesh." Mr. Feeney hatte den Mietvertrag bereits vorbereitet, und es dauerte nur ein paar Minuten, bis Takesh Yamada ihn unterschrieben hatte. Mr. Feeney überreichte ihm ein Exemplar davon.
    „Hier bitte sehr", sagte er. „Die Wohnung gehört Ihnen ein Jahr lang."
    Noch am selben Abend zog die Familie von dem Hotel in die neue Wohnung. Und sie brachten auch Neko in ihrem Korb mit. Mitsue ließ sie heraus und sagte: „So, Neko, das ist jetzt auch dein neues Zuhause. Gefällt es dir?"
    Aber zu aller Überraschung wich Neko fauchend und knurrend in eine Ecke zurück und stellte die Haare auf. „Was hat die Katze denn?" fragte der Vater.
    „Ich weiß auch nicht", sagte Mitsue ratlos. „So hat sie sich noch nie benommen."

    Die ganze Familie war zu aufgedreht, als daß sie gleich hätten schlafen gehen können, aber schließlich waren sie dann gegen elf Uhr doch alle fest eingeschlafen.
    Takesh und Keiko lagen in ihrem Ehebett. Takesh träumte von der Fabrik und Keiko von ihrer schönen, neuen Wohnung. Kenji schlief tief und traumlos in seinem Bett, ebenso wie Mitsue in
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