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Der Mitternachtsdieb: Roman

Der Mitternachtsdieb: Roman

Titel: Der Mitternachtsdieb: Roman
Autoren: Sidney Sheldon
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die Katze schnurrte behaglich und freudig. „Ich habe ein Hotel für Sie gefunden", sagte Tamura, „in dem Sie bleiben können, bis Sie eine geeignete Wohnung gefunden haben. Unser Werk befindet sich auf der unteren West Side in einem Gewerbedistrikt. Ich kann mir denken, daß Sie es möglichst bald besichtigen wollen." „In der Tat", sagte Takesh Yamada.
    Eine Limousine brachte sie zu ihrem Hotel, wo sie sich anmeldeten und in eine angenehme und saubere Suite mit drei Zimmern eingewiesen wurden. Mitsue nahm das für sich, das ihr am weiblichsten eingerichtet erschien, Kenji das andere und die Eltern das dritte und größte.
    Mr. Tamura sagte zu Takesh Yamada: „Wir waren alle schon sehr gespannt auf Ihre Ankunft. Ihr Vorgänger, der bisherige Werksleiter, war ein guter Mann, aber er ist jetzt schon alt. Wir brauchen frisches Blut wie Sie für neuen Ansporn und neue Leistung."
    „Ich werde mein Bestes tun", sagte Yamada bescheiden. Er wußte, daß eine großartige Aufgabe auf ihn wartete. Mr. Tamura sagte: „Ich hole Sie morgen früh hier ab, und wir besichtigen dann das Werk. Wenn Sie essen wollen, es gibt hier im Hotel ein sehr hübsches Restaurant."
    Aber sie waren alle viel zu aufgeregt zum Essen. Sie konnten es gar nicht erwarten, sich erst einmal die Stadt anzusehen. Als Mr. Tamura gegangen war, sagte Kenji: „Kann ich hinaus und mich ein wenig umsehen?"
    „Wir gehen alle zusammen", erklärte sein Vater.
    „Ich will den berühmten Broadway sehen", sagte Keiko. „Ich möchte das Rockefeller Center sehen", sagte Mitsue. Und Kenji sagte: „Ich möchte die Radio City Music Hall sehen."
    „Wir sehen alles noch", versicherte ihr Vater. „Schließlich sind wir ein ganzes Jahr hier, da müssen wir nicht schon am ersten Abend überall hinrennen."
    Als sie ausgepackt hatten, gingen sie nach unten und hinaus auf die Straße.
    „So verschieden von Tokio ist das hier nicht", sagte Kenji. „Außer eben, daß hier alle scheint's englisch reden." Sie gingen die Straße entlang und besahen sich alles. „Amerika wird mir gefallen", sagte Mitsue. „Wir werden eine sehr aufregende Zeit hier erleben."
    Sie konnte nicht ahnen, wie aufregend ihre Zeit tatsächlich werden sollte und daß sie und ihr Bruder es mit einem Mörder zu tun bekommen würden.

    2. KAPITEL

    Am nächsten Morgen wurde Takesh Yamada von Hiroshi Tamura abgeholt.
    „Wir fahren zur Fabrik", kündigte er an. „Gut, ich bin bereit", sagte Takesh Yamada, der begierig war, seine Arbeit zu beginnen. Er hatte als neuer Leiter des amerikanischen Zweigwerks eine große Verantwortung von seinem obersten Firmenchef übertragen bekommen und war fest entschlossen, sich seiner Aufgabe würdig zu erweisen. Wenn er sich bewährte, konnte er nach seiner Heimkehr nach Japan eine weitere Beförderung erwarten.
    Er wandte sich an seine Frau. „Während ich weg bin, könntest du dich schon einmal nach einer Wohnung für uns umsehen." Das Hotel, in dem sie sich befanden, war zwar ordentlich, aber doch letztlich beengt. Man konnte nicht ein ganzes Jahr lang im Hotel leben. Es war schon nötig, eine eigene Wohnung zu haben.
    „Ich weiß nicht so recht", gestand Keiko, „wo und wie ich das machen soll."
    Auch Tamura sagte: „Es ist schwierig hier in New York, eine nette Wohnung in der Stadt selbst zu finden. Und die, die es gibt, sind sehr teuer. Das Beste wird sein, wenn Sie die Anzeigen studieren. In den Zeitungen gibt es viele Wohnungsanzeigen." „Wohnungsanzeigen?"
    „Ja. Da stehen alle Wohnungen, die zu vermieten sind. Damit könnten Sie beginnen."
    „Vielen Dank", sagte Keiko. „Das scheint keine schlechte Idee zu sein." Und sie dachte: Es mag wohl schwierig sein, Wohnungen hier zu finden, aber ich werde eine finden, und zwar eine so hübsche, daß mein Mann und meine Kinder stolz auf mich sind.
    Als die beiden Männer fort waren, wandte Keiko sich an Kenji und Mitsue: „Wollt ihr mitkommen auf Wohnungssuche ?" Das gefiel den Kindern gut. Es war allerdings nicht so sehr die Wohnungssuche, die sie reizte, sondern die Gelegenheit, diese faszinierende Stadt kennenzulernen, in der sie nun lebten. „Das würde mir sehr gefallen", sagte Kenji. „Und mir auch", ergänzte Mitsue.
    „Gut, dann gehen wir zusammen los. Und morgen sehen wir uns nach einer Schule für euch um."
    Das war eine weitere spannende Sache. Wie würden wohl die amerikanischen Schulen sein, im Vergleich mit denen zu Hause in Japan? In Japan mußte man als Kind in der Schule sehr fleißig
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