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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm
Autoren: Kevin J. Anderson
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hatte. Er nahm sich vor, den Gelehrten verhören zu lassen.
    Cain berührte Basil am Ellenbogen. »Sir, vielleicht sollten wir das Gespräch später fortsetzen, wenn wir uns alle beruhigt haben.«
    »Mein Volk wird angegriffen«; sagte Jora'h. »Wie soll ich mich unter solchen Umständen beruhigen!«
    »Trotzdem halte ich den Vorschlag meines Stellvertreters für gut, und hinzu kommt, dass mich eine wichtige Besprechung mit dem Erzvater im Verwaltungszentrum der Hanse erwartet. Ich bin nur hierhergekommen, um Sie zu begrüßen und unseren Dialog in Gang zu bringen.« Er schenkte dem Weisen Imperator ein fast vergessenes freundliches Lächeln. »Sie und Ihre Gruppe können hierbleiben. In Sicherheit.«
    Basil drehte sich um, und die TVF-Wächter schlossen und verriegelten die Tür hinter ihm. Schon nach wenigen Schritten waren die zornigen Rufe in der Kaserne nicht mehr zu hören. Der Vorsitzende lächelte zufrieden, als er zusammen mit Cain zum Shuttle zurückkehrte.
    Der Erzvater erreichte den obersten Stock der Hanse-Pyramide. Er war jemand, der es verstand, Anweisungen entgegenzunehmen und zu befolgen.
    Der Vorsitzende hoffte, dass es ihm mit der Zeit gelang, eine Gruppe von Leuten zusammenzustellen, die seine persönliche Vision teilten. Nur dann konnte die Hanse wieder stark werden.
    Das Oberhaupt des Unisono veranstaltete tägliche Kundgebungen und nutzte sie, um die von den zurückgekehrten Klikiss-»Dämonen« verursachte Furcht zu schüren. Basil vermutete, dass sich die Insektenwesen überhaupt nicht um die Menschheit scherten - die ihnen zum Opfer gefallenen Kolo- nisten hatten sich einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort befunden. Wenn die Klikiss damals fast ausgestorben waren, konnten sie keine große Bedrohung darstellen, trotz des recht wilden Berichts von General Lanyan über Pym.
    Cain saß bei ihm im Büro, als der Erzvater die von Basil geschriebene neue Rede las. »Rationale und politische Erwägungen spielen für die breite Masse keine Rolle mehr«, sagte der Vorsitzende. »Ich habe den Bürgern einen Vertrauensvorschuss gegeben und gehofft, dass sie ihr dummes Gezänk vergessen und sich auf das Wohl der ganzen Menschheit besinnen. Leider muss ich feststellen, dass diese Strategie nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat.«
    »Wie wollen Sie jetzt vorgehen, Sir?«, fragte Cain und schien die Antwort zu fürchten.
    »Gesetze können helfen, vernünftigen Bürgern den richtigen Weg zu weisen, aber sie führen auch zu endlosen Diskussionen und werden immer wieder neu interpretiert. Religiöse Gesetze hingegen sind viel klarer. Sie erlauben keinen Kompromiss und geben uns genau die richtigen Werkzeuge an die Hand.«
    »Die Öffentlichkeit wird den Plan durchschauen, Vorsitzender. Die Leute dort draußen sind intelligenter, als Sie glauben.«
    Basil lachte leise. »Die Geschichte hat immer wieder das Gegenteil bewiesen.«
    Der Erzvater legte die Rede beiseite und runzelte die Stirn. »Dies ist sehr aufhetzerisch.« Als Basil ihm einen scharfen Blick zuwarf, fügte er rasch hinzu: »Aber es ist auch sehr gut geschrieben. Sie tun recht daran, die Leute aufzustacheln.«
    »Üben Sie die Rede gut ein, bevor Sie sie halten. Sie ist wichtig.«
    »Sind sie nicht alle wichtig, Vorsitzender?« »Ja, natürlich.«
    Der Erzvater murmelte vor sich hin, als er Basils Büro verließ.
    »Ich verstehe mich auf diese Dinge, Mr. Cain«, wandte sich der Vorsitzende an seinen Stellvertreter. »Um richtige religiöse Leidenschaft zu wecken - und darum geht es mir -, braucht die Hanse ein charismatisches religiöses Oberhaupt. Unser gehorsamer Erzvater kann dieser Rolle nicht gerecht werden. Er ist zu zahm. Wir brauchen einen neuen König, der die Hanse unter der Ägide des Unisono führt. Wissen Sie, das Volk ist ziellos und sehnt sich nach einem echten Monarchen. Der neue König wird unser Heiland sein.« Basil drückte eine Taste und rief damit den Kandidaten, den er so lange von allen isoliert hatte. »Ich plane dies schon seit einer ganzen Weile.«
    Er hatte immer wieder mit dem jungen Mann gesprochen, seine Ausbildung überwacht und schließlich festgestellt, dass er bereit war. Genau zur richtigen Zeit.
    Captain McCammon kam herein, begleitet von einem dunkelhaarigen Prinzen mit braunen Augen und einem Gesicht, das auf geradezu gespenstische Weise vertraut wirkte und an die Züge von König Peter erinnerte; das gleiche Kinn, die gleichen Brauen. Basil hatte ganz bewusst darauf verzichtet, die Farbe von Haar
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