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Der Mann von Oros - Teil 2

Der Mann von Oros - Teil 2

Titel: Der Mann von Oros - Teil 2
Autoren: K. H. Scheer
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dem Ausdruck ‚Monstrum’ bezeichnen“, lächelte der Mann von Oros. Dann lag seine schwere Pistole auf dem Tisch, und Dr. Topsei ließ einige Tropfen der klaren Flüssigkeit, die er aus Eltrons Blut abgesondert hatte, in das Reagenzglas fallen.
    ‚Sie werden mich zerreißen, wenn ich mich nicht schon so angepaßt habe, daß mein Blut genau menschlich ist’, dachte der Fremde sehr ruhig. In ihm war ein tiefer Friede, und Maryman begann plötzlich krampfhaft zu schlucken, als er den freundlichen Blick seines Kommandanten gewahrte.
    Beide Flüssigkeiten waren vorsichtig durchgeschüttelt worden. Das Reagenzglas landete in einem flachen Kunststoffbehälter mit warmem Wasser. Es hatte Bluttemperatur.

 
    In dem Messeraum hörte man das Keuchen von 51 Männern. Sie sahen wenigstens alle so wie irdische Raumfahrer aus.
    Die Mediziner stierten fiebernd auf das Glas, in dem sich plötzlich kleine Flocken bildeten. Langsam sank der Niederschlag nach unten und die Flüssigkeit wurde milchig.
    „Reaktion einwandfrei“ stieß Topsei hervor.
    Pfeifende Lungen jagten die Luft durch zusammengepreßte Zähne. Auf Eltrons Stirn glänzten dicke Schweißperlen, und in dem Augenblick gab er telepathisch durch:
    „Nun wirst du gefunden werden, Ak-ron-Nor! Nur in einen Körper kannst du dich verwandelt haben, aber du hattest nicht soviel Zeit wie ich. Dein Blut wird noch reagieren. Wo bist du?“
    Er erhielt keine Antwort.
    Eltron schaltete ab, und schon zuckte wieder das dünne Lächeln über seine Lippen.
    „Sie erlauben doch wohl. Oder?“
    Mit den Worten ergriff er seine Pistole und ließ sie in den Halfter zurückgleiten.
    „Die beiden Ärzte kommen dran. Dr. Topsei, nehmen Sie Ihrem Kollegen Blut ab und umgekehrt. Immer zwei Tests gleichzeitig vornehmen, damit wir vorankommen.“
    Fermont saß auf einem Plastikhocker. Sein Gesicht wirkte eingefallen und krankhaft. Offiziere mit hysterisch glitzernden Augen hielten die gefährlichen Flammenwerfer umkrampft. Es sah so aus, als wollten sie jeden Augenblick die Nerven verlieren.
    Eine tödliche Stille lag wieder über der Messe.
    „Das halte ich nicht mehr aus“, wimmerte ein Mann der Besatzung. „Ich – ich bin kein Monstrum. Ich …“
    „Halten Sie den Mund“, knallte Eltrons Stimme. „Jeder wird sich dem Test unterwerfen müssen. Erst in vierzehn Monaten können wir die Erde erreichen. Wollen Sie bis dahin nicht mehr schlafen, sondern nur noch mißtrauisch auf Ihren Nebenmann achten? Beherrschen Sie sich!“
    Die Reaktionen der Ärzte waren einwandfrei. Leise stöhnend fuhr sich Reomy über die Stirn.
    „Kommandant Fermont, Sie kommen an die Reihe“, sagte Eltron gelassen.
    Der Kapitän schrie, als ihm die Nadel in die Vene fuhr.
    „Morphium, zum Teufel, gebt ihm Morphium“, murmelte der Biologe, der noch immer schläfrig auf einem Stuhl saß. „Bis der letzte Mann an die Reihe kommt, sind wir alle verrückt geworden.“
    Fermont stierte wimmernd in die Pistolenmündung des anderen Kommandanten.
    „Tun Sie doch die Waffe weg. Um Himmels willen – lassen Sie mich doch nicht in das Loch starren!“
    „Einwandfreie Reaktion“, flüsterte Topsei im gleichen Augenblick. „Er ist menschlich.“
    Haltlos schluchzend brach Fermont zusammen, und Eltron verfärbte sich.
    „Einwandfrei?“ fragte er ungläubig.
    Wortlos deutete Topsei auf den Niederschlag, und da senkte der Kommandant die Waffe. Ein bitterbös blickender Mediziner gab Fermont eine Spritze. Sie legten ihn neben den Biologen in einen rasch verstellten Plastiksitz.
    In Eltrons Bewußtsein wogten die Überlegungen. Der Entartete hatte sich also nicht den Kommandanten genommen! Das war ungewöhnlich. Wer aber war das Etwas?
    Dr. Alton und der Chefingenieur der „Regulus“ kamen zusammen an die Reihe. Sie waren in Ordnung. Anschließend schleppte sich der Biologe vor den Tisch, und da nahm Eltron die Waffe hoch.
    „Ich bin sehr neugierig, Dr. Huggart! Mr. Koster, legen Sie ihren Flammenwerfer ab, und machen Sie den Test mit. Ich möchte vordringlich die bewaffneten Leute einwandfrei sehen.“
    Huggart saß schon wieder auf seinem Schemel, und die Nadel fuhr in den Arm des Ersten Offiziers.
    Topsei behandelte Huggarts Blut. Er war eher fertig, und so murmelte er: „In Ordnung. Erstaunlicherweise in Ordnung.“
    „Haben Sie schon einmal daran gedacht, daß Ihr Serum auch immun gegen Monsterblut sein könnte?“ kicherte Huggart, und dann rannte er plötzlich.
    „Zurück“, brüllte Eltron. „Nur in
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