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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske
Autoren: Heather Graham
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Manieren“, sagte er. „Möchtest du auch einen Brandy, meine Liebe?“
    „Ja, sehr gern“, erwiderte sie lächelnd. Er goss ihr ein und füllte sein eigenes Glas erneut.
    Dann erhob er es und sagte trocken: „Auf die Nacht, die Dunkelheit und die Schatten.“
    „Nein, nein. Auf den Tag und das Licht“, entgegnete sie bestimmt.
    Er verzog das Gesicht.
    „Ich sage dir, es ist Zeit“, insistierte Evelyn. „Wir müssen einfach eine reizende Frau für dich finden. Nicht besonders wohlhabend oder adelig. Das wäre zu abwegig, wenn man bedenkt … nun, bei deinem Ruf. Das würde niemand glauben. Aber es muss alles stimmen, einfach zusammenpassen. Sie sollte jung sein, schön, mitfühlend und einen gewissen Charme besitzen. Mit der richtigen Frau an deiner Seite wärst du in der Lage, deine Nachforschungen fortzuführen, ohne von Müttern belästigt zu werden, die bereit sind, ihre Töchter für den Reichtum von Carlyle einem Biest zu opfern.“
    „Und wo finde ich so eine charmante Schönheit?“ fragte er grinsend. „Sie muss intelligent sein, sonst hilft es nicht, sie an meiner Seite zu haben. Die Idee, so eine Frau irgendwo auf der Straße zu finden und zu engagieren, wird nicht funktionieren. Also gibt es wenig Hoffnung, denn es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass eine so perfekte Kandidatin einfach an unsere Tür klopft.“
    In genau diesem Moment klopfte es fest.
    Shelby kam herein, als er dazu aufgefordert wurde. Er sah ein wenig bizarr aus in seiner Lakaienuniform, die nicht für einen Mann seiner Größe und Statur gemacht war.
    „Da ist eine junge Frau, die Sie sprechen möchte, Lord Brian.“ Er wirkte ziemlich verblüfft.
    „Eine junge Frau?“ wiederholte Brian mit gerunzelter Stirn.
    Shelby nickte. „Sogar eine sehr schöne junge Frau. Sie wartet unten am Tor.“
    „Eine junge Frau“, rief Evelyn und starrte Brian an.
    „Ja, ja, ich habe verstanden. Wie ist ihr Name? Warum ist sie gekommen?“
    „Was tut das zur Sache?“ warf Evelyn ein. „Bitte sie herein und finde heraus, was sie möchte.“
    „Natürlich tut es etwas zur Sache, Evelyn. Sie muss eine Närrin sein, hierher zu kommen. Oder sie arbeitet für jemanden“, sagte Brian.
    Evelyn wedelte aufgeregt mit der Hand. „Shelby, bring sie herein. Sofort! Oh, Brian! Du musst nicht immer so misstrauisch sein.“
    Er hob eine Augenbraue.
    „Brian, bitte. Wir hatten keinen Besuch mehr seit … seit Jahren“, beendete sie den Satz und errötete leicht. „Ich kann uns ein herrliches Essen richten. Das ist alles so aufregend.“
    „Aufregend!“ sagte Brian trocken. Er hob die Hände. „Shelby, bitte die junge Frau herein.“ Er sah Evelyn an. „Denn sie hat in der Tat an unsere Tür geklopft.“

2. KAPITEL
    C amille hatte sich sehr sorgfältig auf ihr Vorhaben vorbereitet. Nicht nur was ihren Transport anging, sondern auch ihr Äußeres. Ralph trug einen von Tristans Anzügen mit einem passenden Umhang. Er sah gut aus. Ein gepflegter und würdevoller Bediensteter. Sie selbst hatte ihr bestes Kleid aus dem Schrank geholt. Es war dunkelbraun und sehr feminin. Das Mieder war nicht zu züchtig, doch auch nicht zu knapp. Fein gearbeitete Spitze blitzte unter dem in feinen Bögen gesäumten Überrock aus Satin hervor. Sie fand, ihre Kleidung wies sie als eine junge Frau aus, die zwar kein großes Vermögen besaß, aber doch genug, um im Leben zurechtzukommen.
    Das Geld, das sie der Droschke zahlen musste, um sie so weit vor die Stadt zu fahren, schmerzte sie. Der Fahrer war sehr zuvorkommend. Er war froh über die Fahrt und schnell bereit, auf sie zu warten und sie wieder zurück nach London zu bringen. So standen sie nun also vor der Einfahrt von Schloss Carlyle und starrten auf das schmiedeeiserne Tor, das ihnen den Zutritt versperrte. Ungläubig wandte Camille sich zu Ralph um.
    „Ihr hattet also wirklich vor, über
diese
Mauer zu klettern?“ fragte sie.
    Verlegen zuckte er mit den Schultern. „Wenn man nach Osten folgt, kommt man zu einem stark beschädigten Bereich. Da war es eigentlich ganz leicht, Halt zu finden. Ich habe Tristan hochgehoben, und er hat mich von oben hinterhergezogen. Auf meiner Flucht hätte ich mir gut die Knochen brechen können, ich musste ja auf dem gleichen Weg wieder zurück. Und da war auch noch irgendein riesiger Hund hinter mir her. Wie dem auch sei … ich bin entkommen, und ich schwöre, dass mich niemand gesehen hat.“
    Ralph errötete, als er bemerkte, dass seine Geschichte nicht den geringsten
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