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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske
Autoren: Heather Graham
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sie endlich allein.
    „Und was werden wir jetzt tun?“ fragte Camille und schmiegte sich fest an ihn.
    Er grinste. „Einen Gärtner anstellen? Den Besitz an bestimmten Tagen für die Öffentlichkeit öffnen? Dutzende von kleinen Waisen einladen zum Picknick?“
    Sie lächelte. „Nun, was mich betrifft, ich glaube, ich habe immer noch eine Anstellung. Sir John wird sicher weiter die Abteilung leiten. Ich frage mich, wen das Kuratorium an Lord Wimblys Stelle einsetzen wird.“
    Er schwieg einen Moment. „Mich“, sagte er dann.
    Sie war verblüfft. „Und du … du willst die Aufgabe übernehmen?“
    „Allerdings. Menschen haben meine Eltern getötet, weil sie nichts aus der Geschichte und der alten Zeit gelernt haben.“
    „Nun, zumindest habe ich dann weiterhin Arbeit“, murmelte sie.
    „Nein.“
    „Du willst mich hinauswerfen?“
    „Nun, ich kann mir nicht vorstellen, wie du noch in deiner alten Position arbeiten könntest.“
    „Ach.“ Sie fühlte sich seltsam atemlos, das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    „Eine Expedition den Nil hinunter kann viele Monate dauern.“
    „Willst du mich für eine Expedition engagieren?“
    „Dich engagieren? Gott im Himmel, nein!“
    Selbst in dem schwachen Licht konnte sie das kobaltblaue Glitzern in seinen Augen sehen. „Also, Lord Stirling, worauf wollen Sie hinaus?“
    „Als Ägyptologin, meine Liebe, bist du mir weit überlegen. Aber ich glaube nicht, dass man seine Frau für die Hochzeitsreise
engagiert
!“
    Ihr Herz machte einen Sprung.
Hochzeitsreise! Der Nil! Eine Expedition! Sie hatte nicht einmal davon zu träumen gewagt
.
    Sie wandte sich von ihm ab, Tränen brannten in ihren Augen. „Du musst nicht solche Scherze machen, weißt du. Du hast ziemlich deutlich gemacht, dass du niemals eine Bürgerliche heiraten würdest. Und wenn sich erst die ganze Aufregung gelegt hat, wird irgendein neugieriger Reporter herausfinden, dass meine Mutter eine East End …“
    „Camille?“
    „Was? Ich sage doch bloß …“
    „Sag es nicht.“
    „Was denn? Du hast doch …“
    „Oh, mein Gott, du bist vielleicht streitlustig. Ich werde lernen müssen, damit zu leben, oder einen Weg finden, dich zum Schweigen zu bringen. Ah! Vielleicht weiß ich einen!“ sagte er, und bevor sie auch nur protestieren konnte, war sein Mund schon auf ihrem. Nach diesem zärtlichen und leidenschaftlichen Kuss konnte sie sich an kein einziges Wort mehr erinnern, das sie hatte sagen wollen.
    „Gut, jetzt bist du still“, neckte er sie. „Ich habe nicht ein Wort ernst gemeint von dem, was ich da gesagt habe. Ich bin sehr traurig, dass du niemals meine Eltern kennen lernen wirst. Sie hätten dich bewundert, dich
und
deine Mutter. Abigail, mein Liebes, war in allererster Linie Mutter, eine fabelhafte dazu. Voller Mitgefühl hätte sie deine Mutter dafür bewundert, was sie alles für dich und deine Zukunft getan hat.“
    „Aber du musst mich nicht heiraten, nur weil …“
    Er legte einen Finger auf ihre Lippen. „Herrgott, lass mich doch aussprechen. Ich heirate nicht ‚nur weil‘ …. Ach, Camille! Du bist so brillant, so wild und doch in mancher Hinsicht so blind. Ich verehre dich. Ich liebe dich über alles. Dich und deine Entschlossenheit, deine Dickköpfigkeit, deine Intelligenz. Ich liebe auch die Rücksichtslosigkeit, mit der du der Stimme deines Herzens folgst. Du wirst aber aufhören müssen, dein Leben aufs Spiel zu setzen – das ist etwas, worauf ich bei meiner Frau bestehe! Camille, verstehst du denn nicht? Es war nicht nur eine Maske, die ich im Gesicht getragen habe. Alles an mir war hässlich, verbittert und mit einem Fluch belegt. Dann bist du in mein Leben gekommen und hast mich von der Maske und dem Fluch befreit. Ohne dich, fürchte ich, könnte ich wieder stolpern und für alle Zeit verflucht sein. Das würdest du doch nicht zulassen, oder?“
    Sie war nicht fähig, etwas zu sagen.
    „Jetzt bitte ich dich zu reden“, sagte er.
    Sie lächelte. Und in der Enge der Kutsche warf sie sich auf seinen Schoß und küsste ihn voller Hingabe.
    „Du willst mich wirklich heiraten?“ fragte sie ungläubig.
    „Also nur, wenn du mich liebst.“
    „Oh, lieber Gott.“
    „Ist es viel verlangt von einer Frau, ein abstoßendes Biest zu lieben?“
    „Und wie ich dich liebe“, flüsterte sie leidenschaftlich. Sie warf ihm die Arme um den Hals. „Unendlich. Und wir werden das Schloss für Waisen öffnen. Wir werden tun, was wir können, um denen zu helfen, die in Armut
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