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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske
Autoren: Heather Graham
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sich schon den vierzig näherte, war ihr Gesicht so fein geschnitten, dass sie selbst mit hundert schön sein würde. Falls Gott ihr ein so langes Leben schenkte.
    „Ach, Evelyn. Du kennst mich wie keine andere Frau, und du hast ganz Recht.“ Seine Züge verhärteten sich. „Aber selbst wenn ich eine junge Dame wüsste, ich würde sie nicht in diese Geschichte hineinziehen. Wer weiß, in welche Gefahr sie geriete.“
    „Niemand würde eine Unschuldige in dieses Netz des Bösen verstricken“, murmelte Evelyn. „Eine Frau wäre sicher nicht in Gefahr.“
    „Meine Mutter ist tot, oder etwa nicht?“ erwiderte er knapp.
    „Deine liebe Mutter war ein sehr ungewöhnlicher Mensch. Daran musst du immer denken. Mit ihrem Wissen, ihren Zielen, ihrem Mut“, erklärte Evelyn. „Eine Frau wie sie gibt es nicht noch mal, Brian, glaub mir.“
    „Nein“, stimmte Brian zu. „Dass diese Unmenschen eine Frau ermordet haben, hat mein Herz zu Stein werden lassen. Wobei ich diese Sache mit derselben Vehemenz verfolgen würde, wenn nur mein Vater so grausam getötet worden wäre.“ Er zögerte einen Moment. „Ach, Evelyn, es gefällt mir nicht, dass auch du in die Sache verwickelt bist.“
    „Ich war doch schon vor dir darin verwickelt“, erinnerte sie ihn sanft. „Und ich bin gern bereit, mein Leben aufs Spiel zu setzen und alles, was ich besitze. Ich glaube jedoch nicht, dass ich mich in irgendeiner Gefahr befinde. Ich habe nicht das Wissen deiner Mutter. Deswegen wäre auch eine junge Frau an deiner Seite nicht in Gefahr. Im Gegensatz zu dir. Jeder deiner Gegner weiß, dass du die Toten nicht ruhen lässt, bis sie es nicht in Frieden tun können.“
    „Ich bin es, der verflucht ist“, sagte er.
    „Und du glaubst an Flüche?“ fragte sie amüsiert.
    „Es kommt darauf an, wie man einen Fluch auslegt. Bin ich verflucht? Ja. Ich lebe in einer Hölle. Kann der Fluch aufgehoben werden? Bestimmt. Aber ich muss das Gegenmittel finden, mit meiner ganzen Kraft“, erklärte er düster.
    Evelyn schüttelte den Kopf. „Da siehst du es. Eine entzückende Frau, die trotz deines Gesichtes und allem, was passiert ist, zu dir steht, könnte Carlyle verändern. Den Mann und das Schloss, wenn du so willst. Vielleicht gibt es jemanden, den wir … engagieren könnten.“
    „Das meinst du ernst?“
    „Und ob. Ich finde, du brauchst eine Schönheit an deiner Seite. Jemanden, der dich in die Salons der Gesellschaft begleitet. Jemanden, der aller Welt beweist, dass du ein Mensch bist.“
    „Und ich habe so hart an dem Ruf gearbeitet, böse und brutal zu sein“, erwiderte er sarkastisch.
    „Ja. Das war auch notwendig“, stimmte Evelyn ihm zu. „Und es hat funktioniert. Wir hatten keine Eindringlinge im Schloss. Bis heute.“
    „Zumindest keine, von denen wir wissen“, entgegnete er scharf.
    „Brian, es ist Zeit für Veränderungen.“
    „Ich kann meinen Kurs nicht ändern, solange ich nicht angekommen bin.“
    „Vielleicht wirst du niemals ankommen.“
    „Da irrst du dich. Das werde ich.“
    Sie seufzte. „Gut, dann sieh es mal mit meinen Augen. Du hast getan, was getan werden konnte. Aber ich glaube wirklich, es ist Zeit, wieder in der Gesellschaft aufzutauchen. Da ist doch diese Einladung zu der Wohltätigkeitsveranstaltung. Du bist sicher, dass es sich bei den Tätern um Leute handelt, die unter den Gelehrten zu suchen sind. Das ist bestimmt eine richtige Annahme, denn wer kommt eher in Frage als Menschen, die ihre Faszination für die Wunder einer uralten Welt mit deinen Eltern geteilt haben? Du hast mir auch erzählt, dass du die Liste der Verdächtigen inzwischen sehr zusammengestrichen hast.“
    Er sprang auf und lief unruhig vor dem Feuer auf und ab. Ajax spürte, wie aufgewühlt sein Herr war, und winselte nervös. Brian blieb stehen, um den riesigen Hund zu beruhigen. „Es ist alles gut, mein Junge“, sagte er. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Evelyn zu. „Ja, wir suchen jemanden, der sich auf diesem Gebiet sehr gut auskennt. Unzweifelhaft. Aber wir suchen auch jemanden, der eines Mordes fähig ist. Der einen so verschlagenen und arglistigen Plan aushecken kann.“
    Evelyn schwieg einen Augenblick. Auch nach einem Jahr noch schmerzte die Erinnerung, auf welche entsetzliche Weise der Earl und seine Countess zu Tode gekommen waren.
    Brian ging zu dem kleinen Tisch, der hinter den Sesseln stand. Er goss sich einen Brandy ein und schüttete ihn in einem Zug hinunter. „Verzeih mir meine schlechten
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