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Der Mann mit den hundert Namen

Der Mann mit den hundert Namen

Titel: Der Mann mit den hundert Namen
Autoren: David Morrell
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rempeln versuchte, wich Buchanan, den Ball an die Brust gedrückt, geschickt aus und stieß ihm das rechte Knie in die Nieren, so daß er ins Stolpern geriet und sich vor Schmerzen zusammenkrümmte. Mit dem Rücken zum Reifen, um den Gegner besser beobachten zu können, warf Buchanan den Ball hoch über den Kopf und stieß zufrieden die Luft aus, als er diesen Punkt holte.
    »Blendende Koordination«, lobte Drummond. »Sie haben früher Basketball gespielt, wie ich merke.«
    Raymond nutzte die Ablenkung. Er ging zum Angriff über und rammte Buchanan den Kopf in die Magengrube, so daß er hinfiel und zuckend nach Luft rang. Raymond riß inzwischen die Kugel an sich und gewann einen weiteren Punkt.
    »Wie heißt Ihre Einheit?« fragte Drummond. »Dieses legendäre Team, das angeblich herkommt und Sie rettet oder mich umbringt, wenn ich Ihnen ein Haar krümme.«
    Während Buchanan sich schwankend aufrichtete, beobachtete er Raymond und tat, als wollte er sich den Ball holen. Raymond attackierte ihn, Buchanan wich aus und schlug ihm abermals in die Nierengegend. Raymond stöhnte vor Schmerz und bekam die Gummikugel nur locker zu fassen. Buchanan entriß sie ihm und setzte zum Wurf an. Vergebens, denn Raymond stieß ihn von hinten, Buchanan stürzte auf den harten Ball, Raymonds Gewicht auf ihm. Raymond erhob sich schneller und erzielte den nächsten Punkt, während der noch am Boden liegende Buchanan konstatierte, daß die Naht seiner Stichwunde gerissen war. Blut floß seine Beine hinunter.
    Aus dem Dschungel dröhnte ein Schuß, Rauch trieb über das Spielfeld.
    Drummond hustete und spuckte aus. »Sie müssen sich mehr anstrengen. Nochmals: Wie heißt Ihre Einheit?«
    »Der Teufel soll mich holen, wenn ich Ihnen geheime Informationen weitergebe.«
    »Sie kennen den Teufel nicht. Wie heißt Ihre Einheit?«
    Buchanan griff nach dem Ball, Raymond rannte los, um ihm zuvorzukommen, doch Buchanan trat seinem Widersacher mit dem rechten Fuß mitten in die ungeschützte Fläche zwischen den Schultern und dem Unterleib. Raymond wurde in die Luft gewirbelt, rollte auf den Rücken und rammte, kaum war er auf den Beinen, Buchanan mit aller Wucht beide Fäuste ins Gesicht. Für kurze Zeit war Buchanan wie blind und taumelte rückwärts, da schlug der andere abermals zu. Benommen und blutüberströmt erwartete Buchanan den dritten Hieb, deckte das Gesicht und pendelte hin und her, ohne etwas erkennen zu können.
    »Wie heißt Ihre Einheit?« fragte Drummond wieder.
    Raymond landete wieder einen Treffer, Buchanans Lippen platzten auf.
    »Den Namen Ihrer Einheit!«
    »Yellow Fruit!« schrie Holly.
    »Yellow Fruit?« Drummond fand den Namen offenbar albern.
    »Sie wollten den Namen der Einheit wissen. So heißt sie.« Hollys Stimme zitterte vor Angst. »Hören Sie auf. Mein Gott, das Blut! Merken Sie nicht, daß er am Ende ist?«
    »Schön wär’s«, rief Raymond und schlug wieder zu.
    Buchanan ging in die Knie.
    Weiter so, Holly. Er gab sich Mühe, etwas zu sehen. Verdammt, mach weiter. Lüge weiter.
    Yellow Fruit. Sie hatte Drummond nichts von Scotch and Soda verraten, sondern ein Kommando genannt, das es gar nicht mehr gab. Sie hatte seine Lektion begriffen: Wenn es dir an den Kragen geht, verrate etwas Wertloses.
    »Und was ist das genau – Yellow Fruit?« fragte Drummond.
    »Eine geheime militärische Truppe der U. S. Army, die Teams der Special Operations Division absichert und mit Informationen versorgt.« Hollys Stimme zitterte noch immer.
    »Vorhin hat Buchanan beteuert, daß Sie kaum etwas davon wissen.«
    »Verdammt, ich sagte, daß ich damit nichts zu tun habe. Ich will hier weg. Herrgott, Buchanan, so erzähl ihm doch, was er wissen will. Vielleicht läßt er uns dann laufen.«
    »Nur zu«, sagte Drummond, »hören Sie auf ihren Rat und sagen Sie alles, was ich wissen will.«
    Buchanan lag auf den Knien, den Kopf gebeugt. Plötzlich fuhr er hoch, schlug Raymond in die Magengrube und ließ einen Aufwärtshaken folgen, nach dem Raymond mit verdrehten Augen auf dem Spielfeld zusammenbrach. Der bunte Helm rollte zur Seite. Unsicher nahm Buchanan den bereits blutverschmierten Gummiball auf und schleuderte ihn aus der Hüfte zum Ring. Ihm wurde fast übel, denn er traf nur den Kranz.
    Scheiße, dachte er und sah böse zu Holly hinauf. »Du Miststück, du Verräterin!« brüllte er. »Du hast mich an der Nase herumgeführt. Du wolltest nur deine Story!«
    »Na und?« schrie sie zurück. »Hast du geglaubt, du bist so
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