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Der Mann in Schwarz

Der Mann in Schwarz

Titel: Der Mann in Schwarz
Autoren: Wolfgang Ecke
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Mann, zu.
    „Vorgestern Abend wurde in der Seewiesenstraße ein Pkw beschädigt, und Sie stehen im Verdacht.“

    Herr Köhler winkt aufgeregt ab: „Nee, nee, mein Lieber“, und mit hochrotem Kopf ruft er: „Da sind Sie bei mir an der falschen Adresse. Ist nicht, Fahrerflucht und so!“
    Der Inspektor beschwichtigt: „Na, regen Sie sich doch nicht so künstlich auf. Ich frage doch nur ganz höflich. Wann haben Sie Ihren Wagen gestern abgestellt?“
    Köhler antwortet grimmig: „So um zweiundzwanzig Uhr herum.“
    „Und vorgestern?“, fragt der Inspektor ungerührt weiter. „Vielleicht auch um diese Zeit. Aber Sie sind auf dem Holzweg, wenn Sie glauben, dass ich wegen eines Kotflügels Theater machen würde. Nee, nee, da gehen Sie mal ruhig ein paar Türen weiter!“
    Der Inspektor grinst: „Sie werden noch einen Herzinfarkt bekommen!“
    Beim dritten Kandidaten wird er durch die Sekretärin angemeldet.
    Mit ausgebreiteten Armen eilt Herr Losse auf den Inspektor zu: „Womit kann Ihnen die Firma Losse dienen?“ Kessler schüttelt eine feuchte Hand: „Herr Losse, vorgestern wurde in der Seewiesenstraße ein Pkw beschädigt. Der Übeltäter hinterließ leider keine Visitenkarte!“
    Herr Losse klopft sich mit theatralischer Geste an die Brust und dröhnt: „Aber Herr Inspektor, sehe ich etwa wie ein Mann aus, der Fahrerflucht begeht? Möchten Sie einen Kognak?“
    „Nein, vielen Dank, ich möchte nur wissen, wann Sie vorgestern Abend Ihren Wagen in die Tiefgarage gebracht haben?“
    „Vorgestern?... Warten Sie mal... Ich glaube, es war gegen dreiundzwanzig Uhr. Aber gerammt habe ich bestimmt niemanden!“
    „Gerammt?“
    Losse zuckt erschrocken zusammen. „Sie haben doch so was gesagt.“
    Kessler schüttelt den Kopf. „Es handelt sich um einen Kotflügel, Herr Losse.“
    „Einen Kotflügel? Na, das muss sich doch regeln lassen.“ „Ich komme sicher noch einmal auf Sie zurück.“

    Zwanzig Minuten später legt er dem Assistenten Schmidt einen Zettel auf den Tisch. Ein Name steht darauf.
    „Das ist der Übeltäter“, brummt er dazu. „Veranlassen Sie bitte alles Nötige. In Zukunft wollen wir uns nach Möglichkeit aus solchen Sachen heraushalten. Wir sind schließlich keine Verkehrspolizei!“

    Welcher Name stand auf dem Zettel?

Der Kohlendieb

    In der Ahornstraße 18 wohnen acht Mieter. Einer davon ist Alfons Schuhmann, der in diesem Augenblick auf die Klingel des Hausmeisters Gustaf Kies drückt.
    Der Hausmeister öffnet, und Herr Schuhmann kommt gleich zur Sache: „Herr Kies, seit Wochen heizt jemand mit meinen Kohlen!“
    Kies schüttelt ungläubig den Kopf: „Sie glauben wirklich, dass jemand in unserem Haus Kohlen stiehlt?“
    „Ja, ich bin sicher! Briketts und Eierkohlen.“
    Kies wundert sich: „Ja, aber warum gehen Sie nicht zur Polizei, Herr Schuhmann?“
    „Gute Idee! Aber leider verlangt die Beweise.“
    Bedächtig sagt der Hausmeister: „Tja, eine wirklich dumme Sache. Wenn man es genau nimmt, kommen ja nur die drei Parteien in Frage, die außer uns beiden noch mit Kohlen heizen: Bechstein, Schütz und Meinke. Alle anderen haben Gas. Ich würde Ihnen unbedingt raten, eine Kontrolle zu machen.“
    „Ja, glauben Sie vielleicht, ich lege mich nächtelang auf die Lauer“, entgegnet Schuhmann aufgebracht.
    „Ist doch gar nicht nötig. Spannen Sie einfach vor Ihren Kohlenhaufen ein paar schwarze Fäden. Sollten diese zerrissen sein, wissen Sie ganz sicher, dass Sie einen Mitheizer haben.“
    Schuhmann nickt erfreut: „Genau das werde ich tun. Außerdem mache ich mir auch noch direkt in den Kohlen ein Zeichen. Ich lege einfach zu den Eierkohlen ein kleines Stück Brikett.“

    Gleich am Nachmittag baut Alfons Schuhmann seine Kontrolle auf. Er legt an unauffälliger Stelle ein Stück Brikett hin und verspannt an der Kellertür in vier verschiedenen Höhen schwarzes Heftgarn.
    Doch seine Bemühungen sind umsonst, wie er am Sonntagmorgen feststellen muss. Der Kohlendieb war wieder am Werk.
    Zwar sind die Fäden an der Kellertür nicht zerrissen, aber das Brikettstückchen wurde verändert. Obgleich es der Kohlendieb wieder auf die gleiche Höhe gelegt hat, sieht Schuhmann, dass sich die Lage der Kohlen verändert hat. Er entschließt sich, erst einmal mit den anderen Kohleheizern zu sprechen, bevor er die Polizei einschaltet.
    Hier sind kurz gefasst die Antworten der Hausbewohner:

    Bechstein:
    So, Kohlen wurden bei Ihnen gestohlen? — Da muss ich mir sofort ein anderes Schloss
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