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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens
Autoren: Christina Brooke
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Sachen einzusammeln. Er gab sich Mühe, die Glückwünsche der anderen mit Anstand über sich ergehen zu lassen, doch es fiel ihm schwer. Er hasste sinnlose Kämpfe. Etwas in ihm würde sich immer gegen diese bedeutungslosen Rituale auflehnen, doch manchmal war es einfach nötig, Männern wie Trent eine Lektion zu erteilen, die sie auch verstanden.
    Nachdem er sich die Stiefel angezogen hatte, legte Constantine sich den Rock über den gesunden Arm. Er löste das Krawattentuch und knüllte es zusammen, um es auf die Wunde zu drücken, aus der Blut zäh auf den Boden tropfte.
    Er ging zu dem Sofa, auf dem Trent lag, blutend und mit kreidebleichem Gesicht.
    Ruhig sagte Constantine: „Sie werden es diesmal überleben. Aber wenn mir noch einmal zu Ohren kommt, dass Sie mich oder eine gewisse Dame in den Dreck ziehen, werden Sie sterben.“
    Er verneigte sich vor dem Duke. „Ich bitte, mich zu entschuldigen. Ich muss nach Hause, um mich umzukleiden.“
    Als Constantine den Treppenabsatz erreicht hatte, sah er, wie Jane auf ihn zugeflogen kam.
    „Pass auf“, sagte er scharf, bevor sie Gelegenheit hatte, sich ihm in die Arme zu werfen. „Ich will nicht, dass Blut auf dein Kleid kommt.“
    Sie blieb stehen, betrachtete ihn forschend. „Du hast mir nicht verziehen.“
    „Doch, natürlich habe ich das.“ Er schloss die Augen. Plötzlich fühlte er sich so erschöpft, als hätte Trent ihn durchbohrt.
    Er hatte ihr tatsächlich vergeben, irgendwann während ihrer tapferen, wagemutigen Rede.
    Sie berührte ihn an seinem gesunden Arm. Mit zitternder Stimme bat sie: „Lass mich wenigstens deine Wunde verbinden. Ich habe Cecily losgeschickt, damit sie Verbandsmaterial besorgt.“
    „Es ist doch kaum ein Kratzer“, brummte er, begleitete sie jedoch, weil er bei ihr sein wollte.
    „Nun, dann musst du mir erlauben, dich ein wenig präsentabler zu machen. So kannst du nicht auf den Ball gehen“, erklärte sie energisch.
    „Das wollte ich auch nicht.“ Mehr als alles wünschte er sich nun, nach Hause ins Bett zu gehen und sie mitzunehmen. Aber er musste jetzt auf den Ball gehen. Jane zuliebe und natürlich seinem eigenen Stolz zuliebe. Constantine Black würde kein Duell ausfechten und dann lahm nach Hause gehen.
    „Ich muss mir ein frisches Hemd bringen lassen.“ Er sah auf das zusammengeknüllte blutige Leinen in seiner Hand. „Und ein frisches
    Krawattentuch.“ Seine Weste hatte ein wenig Schaden an der Seite erlitten, doch das würde sein Rock verbergen.
    „Ja, ich habe schon jemanden losgeschickt. Eines von Beckenhams Hemden wird dir sicher passen.“ Geschickt nahm Jane ein Wasserbecken und ein Tuch entgegen, die ein Dienstmädchen gerade brachte, und setzte sie auf ihrem Frisiertisch ab.
    „Setz dich bitte hierhin.“ Sie deutete auf einen niedrigen gepolsterten Schemel.
    Er gehorchte und lächelte ein wenig über ihre Art, das Kommando zu ergreifen. Ein warmes Gefühl breitete sich in seiner Brust aus. Es war das Gefühl, heimgekommen zu sein.
    Als Cecily mit Verbänden und frischer Wäsche für Constantine ankam, platzte sie offenbar vor Neugier. „Ich habe den Wundarzt in die Galerie hochgehen sehen. Sie sind wirklich der böse Lord, was? Hoffentlich haben Sie Trent nicht umgebracht, sonst müssen Sie Jane entführen und mit ihr aus dem Land fliehen.“
    „Nein, er überlebt es schon.“ Es sei denn, eine Infektion machte ihm den Garaus. Aber daran wollte er lieber nicht denken.
    „Danke, Cecily“, sagte Jane. Ihr Ton verabschiedete die Cousine.
    Mit einem frechen Knicks und einem vielsagenden Blick lief Cecily aus dem Zimmer.
    Jane legte Verbände und Basilikumpuder auf dem Frisiertisch bereit und tauchte dann das Tuch ins Wasser.
    Sie knöpfte seine Weste auf und streifte sie ihm vorsichtig ab.
    „Und jetzt dein Hemd.“ Ihre Stimme klang geschäftsmäßig, doch er kannte sie gut genug, um den heiseren Unterton herauszuhören.
    Normalerweise hätte er jetzt eine zweideutige Bemerkung gemacht, doch fühlte er sich momentan witzigen Zweideutigkeiten nicht gewachsen. Mit ihrer Hilfe entledigte er sich des blutigen Hemds, zischte, als der durchweichte Stoff an seiner Wunde zerrte.
    „Es ist zum Glück nur ein Kratzer.“ Jane klang erleichtert.
    Vorsichtig wusch sie das Blut von seinem Arm ab und tupfte dann die sechs Zoll lange Schnittwunde an seinem Bizeps ab. „Ich habe schon Schlimmeres gesehen“, sagte sie. „Meine Cousins waren ständig in Raufereien verwickelt.“
    Er sah an sich herab und
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