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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens
Autoren: Christina Brooke
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vollmundig gab, konnte niemand zurückstehen.
    Nur seine Schwester Lavinia saß stocksteif da, zwei hektische rote Flecken auf den Wangen.
    Sie würde ihm nie vergeben. Und wenn er sich die bitteren Falten ansah, die sich in ihr Gesicht gegraben hatten, gelangte er allmählich zu der Einsicht, dass es nicht sein Verlust war, sondern ihrer.
    Nun konnte er Janes Blick nicht länger ausweichen. Er sah auf. Tränen glitzerten in ihren Augen und die Hand, mit der sie das Glas in die Höhe hielt, zitterte. Für jemanden, der so ungern im Mittelpunkt stand wie sie, hatte sie an diesem Abend Unmögliches vollbracht.
    Die Wunde, die sie ihm in Lazenby geschlagen hatte, verheilte binnen Sekunden. Plötzlich wurde ihm ganz warm ums Herz vor Liebe zu Jane.
    Sie liebte ihn. Vor all den Zeugen hatte sie ihm an diesem Abend ihre Liebe erklärt. Nicht nur das, sie hatte ihren eigenen Ruf riskiert, um den seinen zu retten.
    Die Witwe neben ihm stieß ihm den knochigen Ellbogen in die Seite. „Nur Mut. Sie müssen antworten.“
    Das musste er.
    Langsam erhob sich Constantine. Sein Blick brannte sich in Janes Gesicht, während diese sich auf ihren Stuhl zurücksinken ließ, um ihm die Bühne zu überlassen. Atemlose Stille senkte sich auf den Raum, die Luft war von Spannung erfüllt.
    Er brauchte ein paar Augenblicke, bis er seine Stimme gefunden hatte. Rau sagte er: „Lady Roxdale erweist mir große Ehre.“
    „Hören Sie sofort auf!“
    Ein Stuhl ging zu Boden. Trent hatte ihn hastig umgestoßen und kam nun um den Tisch geeilt. Er stieß einen Diener weg, der ihm im Weg stand, und baute sich vor Constantine auf. „Ich weiß nicht, was für Lügen Sie diesen Leuten erzählt haben, aber ich bin hier, um ihnen die Wahrheit über Sie zu erzählen!“
    Zwischen zusammengebissenen Zähnen stieß Constantine hervor: „Setzen Sie sich, Sie Esel.“
    Vor Zorn lief Trent rot an. Er kniff die Augen zusammen. Schnaufend erklärte er: „Nein, ich werde nicht still sein. Ich habe schon viel zu lang geschwiegen! “ Verächtlich schürzte er die Lippe. „Sie können Lady Roxdale nicht heiraten. Sie sind es ja noch nicht einmal wert, ihr die Stiefel zu halten.“
    Constantine lächelte milde. „Nun, da haben wir schon einen Punkt, in dem wir übereinstimmen, Trent.“ Er wandte sich zu Jane. „Aber wenn Mylady mich haben will, dann bin ich nicht so edelmütig, sie abzuweisen.“
    „Sie Halunke“
    Trent packte Constantine an der Schulter und drehte ihn zu sich herum. Constantine wich dem Faustschlag aus, der auf seinen Kopf zielte, packte Trent am Arm und presste ihn in seinen Rücken, bis Trent sich nicht mehr rühren konnte.
    Er flüsterte. „Sie machen sich lächerlich, Trent, und blamieren Lady Roxdale. Verschwinden Sie, sonst verabreiche ich Ihnen die Tracht Prügel.“
    DeVeres Stimme dröhnte über den Tisch: „Zum Teufel mit dir, Trent! Roxdale ist dutzendmal so viel wert wie du, du übler kleiner Wurm. He, Sie da!“ Er deutete auf die Reihe von Dienstboten, die an der Wand standen. „Schaffen Sie ihn fort. Mir wird schlecht, wenn ich ihn bloß sehe.“
    Trent hörte auf sich zu wehren und riss überrascht den Mund auf. Die Abtrünnigkeit seines Verwandten machte ihn sichtlich fassungslos.
    Auch Constantine war wie vom Donner gerührt. Trotz seiner Wut auf Trent, hatte de Vere ihm ein Kompliment gemacht, das er nicht ignorieren konnte.
    Janes waghalsige Liebeserklärung hatte alle am Tisch zu Verbündeten gemacht. Constantine hatte sich nie um Montfords Anerkennung bemüht, doch es wäre gelogen gewesen, wenn er behauptet hätte, sie bedeute ihm nichts. Auf Lady Ardens Unterstützung konnte er zählen, das hatte er inzwischen gelernt, aber dass auch noch de-Vere sich auf seine Seite schlug, war beispiellos. Ein deVere, der einen Black gegen jemanden aus der eigenen Familie unterstützte? Wer hätte das gedacht?
    Wie betäubt sah Constantine sich unter Montfords Gästen um. Durch Janes kühnes Manöver war Constantine von drei mächtigen
    Mitgliedern der vornehmen Gesellschaft nicht nur akzeptiert, sondern öffentlich angenommen worden. Der verlorene Sohn war zurückgekehrt und er war mit offenen Armen empfangen worden.
    Sie hatte das Unmögliche geschafft. Durch das freimütige Eingeständnis ihres Fehlers und ihre kühne Liebeserklärung hätte sie sich auch der Lächerlichkeit preisgeben können. Doch sie hatte es riskiert, um seinetwillen.
    Für ihn.
    Sie hatte an seine Ehre geglaubt und sie verteidigt, wo er schon lange
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